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Ein neuer Tag

Kämpfe jetzt schon den dritten Tag in Folge mit einem Gefühl in der Magengegend, das mir fast die Luft zum Atmen abschnürt und sich andererseits so anfühlt, als ob man mir ein schweres Gewicht weitflächig auf den Bauch gelegt hätte. Es will einfach nicht weichen. Ich denke durchaus, dass es psychosomatisch ist, ahne auch den Zusammenhang, das heißt die Zusammenhänge.

Was mir konkret auf den Magen schlägt? Zwei Anlässe. Ich vermute zumindest, dass es das ist, werde das Eine, das mir große Sorgen bereitet, auch recht zeitnah erleben, weshalb ich, wenn es überstanden ist, zumindest in diesem Fall sagen kann, ob ich eine Art Erleichterung fühle. Andererseits befürchte ich, dass das Andere, etwas von viel größerer Tragweite (ich sollte einfach doch einen anderen Blog anlegen), mich derart aufwühlt, dass ich zwar grundsätzlich erleichtert gewesen wäre, wenn Anlass Nummer 1 hinter mir läge, dies aber durch die immense Kraft, die Anlass Nummer 2 innewohnt, gar nicht mehr nuanciert wahrnehmen kann, weil mich dieser Strudel so mitreißt und komplett vereinnahmt.

Ich sehne mich wirklich sehr nach einem neuen Blog, einem, in dem ich einfach alles, was mich bewegt, niederschreiben kann, ohne Angst haben zu müssen, dass es irgendjemanden verletzt oder Bekannte Details über mich erfahren, die sie nicht erfahren sollen. Warum dann nicht einfach ein gutes, altes Tagebuch?

Auch hier schwelt die Angst mit, dass es irgendwann irgendjemand lesen könnte, der es nicht lesen soll. Wenn mir zum Beispiel mal etwas passieren würde, würde es gewiss meiner Familie in die Hand fallen, von der ich aber nicht möchte, dass sie diese Intimitäten von mir kennen, zumal ich jenen immer die Starke mime, weil deren Leben selbst so problembelastet ist. Davon abgesehen fände ich es wahrscheinlich auch spannend, neutrales Feedback zu erhalten, soll heißen Rückmeldungen von Menschen zu bekommen, die nicht in diese Geschichten involviert sind.

Momentan hänge ich aber noch an diesem Blog, dessen Identität ich auch nicht aufgeben mag, weil es mir wie ein Weglaufen und nicht Einstehen für seine Gefühle erschien. Ich will mich nicht leugnen müssen.

Ich überlege schon seit einigen Wochen, ob ich nicht an anderer, völlig unbekannter Stelle unter einem gänzlich fremden Namen einen neuen Blog anlegen soll, weil dieser mir - bedingt durch die Tatsache, dass ihn so viele aus meinem privaten Umfeld kennen - so wenig Freiraum lässt, und ich gar nicht mehr das Gefühl habe, das ungeschminkt, unverklausuliert und ungeschönt schreiben zu können, was mich wirklich tief im Innern bewegt.

Ob ich noch lebe? Ja, gewiss, obwohl ich manchmal derart verzweifelt bin, dass ich mir etwas anderes wünsche, auch das ist hinlänglich bekannt. Mit einem langjährigen Freund aus meiner Jugendzeit, der das Leben ähnlich, identisch wäre mir ein zu gewagter Begriff, wie ich betrachtet, habe ich diese Woche ein Versprechen vereinbart: wer auch immer von uns beiden einmal willentlich aus dem Leben schwindet, sollte einer denn dazu tatsächlich dem Mut aufbringen, werden wir nicht scheiden, ohne einander Adieu zu sagen – in letzter Verbundenheit quasi. Obwohl wir uns schon Jahre, 10 bis 15 auf jeden Fall, nicht mehr gesehen haben, gleichwohl uns nur rund 50 Kilometer trennen, fühle ich mich ihm gegenüber vertraut. Mag sein, auch wenn es paradox klingt, dass die physische Distanz und die Spärlichkeit unseres Kontaktes dazu beiträgt, dass dieses Verstehen erst möglich wird, was letztlich als ursächliche Begründung auch egal ist, wenn wir uns beide bei dem anderen in der Mitteilung unserer – selbst oftmals absurd erscheinenden - Gedanken gut aufgehoben fühlen.

In Anbetracht der Tatsache, dass die Süße der Jugend sich mir altersbedingt immer weiter entzieht und inzwischen auch unverkennbare Zeichen hinterlässt (inzwischen „Siezen“ mich die Praktikanten beim ersten Aufeinandertreffen), mein Herz aber nach wie vor daran festzuhalten versucht, habe ich mir gestern die erste, ich getraue es mich kaum zu schreiben, Faltencreme meines Lebens gekauft. Eine für den Tag und eine spezielle für die Nacht.

Ob es etwas hilft, vermag ich nicht zu sagen, aber ein bisschen beruhigt es meine Nerven und gibt mir darüber hinaus das Gefühl, etwas gegen das vorzeitige Altern getan zu haben, wobei mehr Schlaf (diesbezügliches Zitat vom Pan: „Du betreibst Raubbau mit Dir“) sicherlich auch zuträglich wäre, aber was soll ich tun, wenn so viel Arbeit auf mir lastet und der Tag nur so wenig Stunden zur Verfügung hat? Irgendwo muss ich sparen und da jobmäßig nichts geht, da der Erscheinungstermin mir im Nacken sitzt, muss ich halt an anderer Stelle Abstriche machen.

Völlig – und die Betonung liegt hier wirklich auf VÖLLIG – geschlaucht habe ich Würzburg lebend erreicht, wobei es am Ende meiner Reise in die Ewigkeit einmal sogar richtig heikel wurde, als ich kurzerhand in einen Sekundenschlaf verfiel, mich aber noch rechtzeitig wieder einlenken konnte. Genau diese Müdigkeit ist übrigens mit ein sehr großer Angstauslöser für die Fahrt gewesen, was damit zu tun hat, dass ich, sobald ich, sei es als Fahrer oder Beifahrer, Strecken mit mehr als 50-75 Kilometer fahre, extrem müde werde – und da kann ich noch so ausgeschlafen sein! Dieses Phänomen habe ich übrigens auch beim Bücherlesen, egal wie spannend das Buch sein mag und egal, wie viel Stunden ich die Nacht zuvor geschlafen habe. Kaum nehme ich ein Buch zur Hand, überfällt mich eine dornröschenartige Müdigkeit.

Als ich damals noch studiert hatte, musste ich die Zwischendurch-Schlafphasen, die mit dem Lernen aus Büchern einhergingen, immer in mein Lernpensum mit einrechnen. Der Pan kann ein Lied davon singen, dass ich, kaum sind wir ein paar Kilometer mit dem Auto gefahren, müde werde, was bisher aber nicht tragisch war, weil ausnahmslos er die Langstrecken gefahren ist, auf deren Fahrten ich mich dann einfach irgendwann schlafen legen konnte, was ich jetzt mit aller Gewalt vermeiden musste.

Um mir selbst Mut zuzusprechen (oder Angst zu nehmen), sagte ich mir vor der Rückfahrt noch, dass ich im schlechtesten Fall alle 100 Kilometer eine Schlafpause einlege, was ich aber eigentlich unter allen Umständen vermeiden wollte, weil jeder Stopp ein neuer schlimmer Anfang einer weiten Reise gewesen wäre. Nachdem ich – Dank Stau - für die ersten 8 Kilometer 30 Minuten benötigte und ich spürte, wie sich schon langsam Panik auszubreiten versuchte, legte ich mir einen weiteren Notfallplan zurecht: wenn’s gar nicht mehr geht, suchst Du Dir irgendwo ein Zimmer und übernachtest dort, um morgen dann den Rest der Strecke zu fahren. Prickelnd fand ich diesen Gedanken nicht, aber was tut man nicht alles, um die züngelnden Flammen der Angst im Schach zu halten!?

Wie schon am Donnerstag wurde die Fahrt laaaaaang, um nicht ewig zu sagen und zwar so lang, dass sie auch noch unendlich langweilig war und dadurch nur noch mehr meine Müdigkeit förderte. Ich versuchte mit allen Mitteln wach zu bleiben: ich aß, trank, hörte Radio, später CD, dann wieder Radio, um durch die Abwechslung auch wieder Zeit zu verbrauchen, telefonierte, nur damit etwas passierte, das mich nicht einschlafen ließ. Am Anfang sagte ich mir noch, dass ich alle 100 Kilometer einen neuen Kaugummi nehmen werde. Als mir das zu lange wurde, reduzierte ich die Zahl auf 60 – und die nötigte mir schon Lichtjahre ab. Später schaltete ich die Klimaanlage auf die kälteste Stufe und ließ mir den Wind ins Gesicht blasen, um „frisch“ zu bleiben, was aber auch nicht wirklich half.

Irgendwie brauchte einfach jede einzelne Kilometer eine persönliche Einladungskarte. Nach einer gefühlten Hin- und Rückfahrt zum Mond, war ich gerade mal 60 Kilometer gefahren. Ich kann dieses Gefühl einfach niemandem beschreiben.

Von links: Tom, Max, Lilly und Joe. Treuere Gefährten gibt es kaum!Für gewöhnlich versuche ich Ressourcen zu schonen, da für mich aber bei dieser Fahrt mein Leben auf dem Spiel stand, wollte ich sie so kurz wie möglich gestalten und fuhr an den wenigen Stellen der Strecke, die nicht mit Baustellen gesäumt oder mit 100- bzw. 120-Stundekilometer-Schildern versehen waren, so schnell ich mich zu fahren getraute, wobei ich mich in diesen rasenden Momenten gefragt habe, welcher Fahrstil der gefährlichere ist: der langsame, der mich während der Fahrt einschlafen lässt oder der schnelle, bei dem ich durch den Adrenalinkick zwar hoffte, wach zu bleiben, dafür aber mit einem höheren Unfallrisiko rechnen muss.

Soviel mal zu meiner Rückfahrt vom Hamburg nach Würzburg!

Mit auf der Rückfahrt waren natürlich wieder meine treuen Kumpanen, Lilly, Max, Joe und Tim, ohne die ich es auch diesmal nicht geschafft hätte.

Das erste, was ich heute gesehen habe, als ich ins Büro kam, war der riesige Abschiedskorb meines Kollegen, der heute seinen letzten Arbeitstag hatte, bevor er sich ab morgen furchtlos und zuversichtlich in die Selbstständigkeit stürzt.

Blick auf meinen SchreibtischDas zweite, was ich wahrnahm, war ein in Folie gewickelter, neuer, wie ich dachte, Schreibtischstuhl, der an meinem Schreibtisch stand. „Fabelhaft“, dachte ich, „endlich bekomme ich einen komfortablere Sitzgelegenheit“. Als ich im Anschluss aber sah, dass auch mein Telefon, mein Roll-Container, meine Maus, meine Tastatur und selbst das sich auf dem Schreibtisch befindende Bild in das ploppende Verpackungsmaterial eingewickelt waren, verwarf ich den schmeichelhaften Ursprungsgedanken wieder, um mich kurzfristig mit der Erklärung zufrieden zu geben, dass die Putzfrauen diesmal mit der chemischen Keule im Büro zugegen waren und diese wichtige Büroutensilien mit der Folie schützten.

Im Bruchteil meiner nächsten Wahrnehmung sah ich jedoch schon eine große, schwarze Schachtel auf meinem Schreibtisch liegen, auf der ein buntes Din A-4-Blatt thronte. In der oberen Hälfte dieses Papiers wirft ein kleiner Bär freudig Blütenblätter in den Himmel, auf der unteren stehen folgende Zeilen:

Liebe Patty-Profikillerin-Maus,

was lange währt, wird endlich gut. Wir haben dich an deinem Profikiller-Purzeltag nicht vergessen. Allerdings unterlagen wir ohne der Führung der Objektleitung einer Kreativblockade.

Das ist nun endlich vorbei.

Wir knuddeln dich noch mal aufs heftigste und wünschen dir mit deinem nachträglichen Profikiller-Purzeltag-Geschenk viel Spaß und viele „Opfer“.


Nachdem ich den mich gänzlich überraschenden Zettel in die Hand nahm, schließlich hatte ich schon am 11. Juni Geburtstag, sah ich erst, dass auf dem Deckel der Schachtel in mühevoller Kleinstarbeit, das heißt Buchstabe für Buchstabe, „Pattys Profikillerbox“ aufgebracht wurde, was mich echt rührte, weil sich die Mädels wirklich mal wieder etwas haben einfallen lassen.

Doch was hat es mit dem Profikiller auf sich? Und warum wurden meine Büroutensilien in Christo-Manier künstlerisch verhüllt?

Das mit der Verpackungsfolie ist ganz leicht zu erläutern: ich liebe es, die Luftpolster platzen zu lassen und je nach deren Größe Krach zu machen. Als ich mit den Mädels noch im großen Büro saß, habe ich manchmal ganze Kartons von diesen Folien gehortet, um sie bei passender Gelegenheit weitflächig auf dem Boden auszubreiten und dann mit ganzem Einsatz knallen zu lassen.

Natalie Portman im Film „Léon – Der Profi“.Für den Profikiller muss ich etwas weiter ausholen. Angefangen hat alles damit, dass mir ein guter Freund Bilder von Natalie Portman in der Rolle der Mathilda im Film „Léon – Der Profi“ schickte. Bilder von denen er meinte, dass mir deren Frisur stehen würde. Vom Filminhalt selbst wusste ich bis dahin gar nichts, doch die Frisur auf den Bildern gefiel mir auf Anhieb, weshalb ich dachte, dass ich mir meine Haare tatsächlich so wachsen lassen könnte, was sich aber mittlerweile als trügerisch erwies, weil ich einerseits keine glatten Haare habe und meine auch dünner sind, weshalb es KOMPLETT anders aussieht, aber das nur mal nebenbei erwähnt. Monate später führte ich mehr oder minder zufällig ein Gespräch über diesen Film, das mich dazu veranließ, mehr über dieses cineastische Highlight zu erfahren und es auch unbedingt sehen zu wollen. Dieses Gespräch, der Film selbst und mein Hang zum Grotesken führten schließlich dazu, dass ich mir Visitenkarten mit der Firmenbezeichnung „Mord und Totschlag“ fertigen ließ und als Beruf „Profikiller und Bauchrednerin“ angab. Seit diesem Zeitpunkt mime ich den Mörder mit Herz.

Was sich in der Schachtel befand? Nichts für zart besaitete Nerven. Nein, kein abgeschnittener Finger. Nein, auch keine Taschen-Guillotine oder eine Mini-Granate für Notfälle. Nein, das ganze war wesentlich durchdachter und feinsinninger: eine echte X-44-Pistole mit scharfer Munition (Gummipfeilen), ein Kompass zum Lokalisieren meiner Opfer sowie ein Fernglas, um sie aus der Ferne beobachten zu können. Für den subtilen Lauschangriff bin ich jetzt um ein Hörspion reicher und für den Akt des Übergriffs haben mir meine Lieben darüber hinaus Handschellen zur Verfügung gestellt. Und sollte ich tatsächlich einmal selbst in Not geraten, habe ich immer noch Stifte, mit denen ich geheime, unsichtbare Botschaften verschicken kann, um all jene zu mobilisieren, die ich bis dahin verschont habe.

Was will ich mehr?

Inzwischen ist er vorüber, dieser Tag wie jeder andere, dem man, von wenigen Personen ausgenommen, einmal im Jahr ins Antlitz blicken muss, der einerseits gewöhnlich ungewöhnlich, andererseits aber auch einfach nur ungewöhnlich gewöhnlich ist: mein Geburtstag. Mein 39.ter, den ich, wie viele zahllose zuvor, um nicht fast ausnahmslos alle zu sagen, nicht gefeiert habe. Mit tiefer Überzeugung auch schon nicht mehr ab 20, denn seitdem ist mir jeder Geburtstag zuwider, weil er mich unwiederbringlich von der Jugend, sprich der Zeit, die nicht nur falten- und sorgenfreier war, sondern auch noch Spielräume zum Hoffen für eine weitestgehend zufriedene Zukunft ließ, die aber wegen der immer weniger werdenden Chancen in eine absolut unerreichbare Ferne rückt, was den Frustrationslevel hoch und die Motivation niedrig hält, entfernt.

Ziffernmäßig habe ich jetzt also noch ein Jahr Gnadenfrist, bevor sich die böse Zahl Vier in mein Leben schleicht. Ungefragt wohlgemerkt!

Wie fühlt sich Geburtstag an, habe ich mich gefragt und spürte diesem Gefühl den ganzen gestrigen Tag, ja schon Tage zuvor, nach, zumal sich im kommenden Jahr, wie eben erläutert, der „große Zeiger“ in Bewegung setzt. Doch wo auch immer ich in mich hineinhorchte, gab und gibt es nichts, was ich dem Alter an Vorteilhaftem abringen könnte, wobei ich gestern in vermehrten Gesprächen über das Alter etwas festgestellt habe, das ich für mich fast schon als Tendenz bezeichnen würde, gleichwohl meine „Diagnose“ nicht repräsentativ ist: Männer haben anscheinend mit dem Altern wesentlich weniger Probleme als Frauen. Ausnahmslos alle Männer, mit denen ich gestern sprach, fanden es reizvoll und interessant, älter zu werden, wollten, käme die liebe Fee vorbei, auch nicht verjüngt werden, während meine diesbezüglichen Erfahrungen in Dialogen mit Frauen genau gegenteilig sind, wobei diese Erkenntnisse sich nicht ausschließlich auf gestern beschränken, da das Thema Alter immer wieder mal zur Sprache kommt.

Eine Erklärung, warum das so ist, konnte ich mir allerdings nicht geben. Sind Frauen grundsätzlich eitler, was ihr Äußeres betrifft? Reifen Männer mit dem Alter, während Frauen in der gleichen Zeit verblühen? Haben Frauen insofern Angst davor, irgendwann mal alleine dazustehen, sprich vergleichsweise viel früher als Männer im gleichen Alter unattraktiv zu sein? (Von mir eingebildeter) Fakt ist, dass sich mehr Männer eine junge Frau an die Seite gesellen als umgekehrt. Das muss ja einen Grund haben.

Mich persönlich stört am Altern beispielsweise auch das von der Zeit aufgenötigte Drängen zu einer Entscheidung hinsichtlich Nachwuchs. Ab 35 Jahren zählt man zu den Risikoschwangerschaften. Möchte ein Mann mit 50 Jahren noch Vater werden, ist das überhaupt kein Problem. Wenn sich eine Frau in diesem Alter diesen Wunsch erfüllen möchte, ist es so gut wie unmöglich. Es scheint, als würde selbst die Natur schon geschlechtsspezifische Ungleichheiten kreieren.

Es gibt offiziell ja auch kein definiertes Alter, ab dem man in die Kategorie „alt“ abgelegt werden kann, stattdessen habe ich gestern mehrfach zu hören bekommen: „Man ist so alt wie man sich fühlt“. Ich fühle mich definitiv nicht so alt, wie es mir geburtspässlich zugeschrieben wird. Nein, es ist vielmehr so, dass die Kluft zwischen gefühltem und tatsächlichem Alter mit jedem Jahr zunimmt, wobei ich mir außerdem einbilde, dass mein „Innen- und Außenalter“ irgendwann ab 20 nicht mehr parallel verliefen und ich seither diesem Phänomen staunend, aber nicht ändern könnend, vielleicht auch nicht ändern wollend, hinterherblicke.

Neben dem körperlichen Zerfall, der mit dem fräsenden Einschnitt hässlicher Faltenbildung einhergeht, heißt Älterwerden für mich auch, Möglichkeiten aus dem Leben streichen zu müssen. Als Teenager liegt die Welt und das Leben noch in voller Gänze vor mir. Gesteckte Ziele können angestrebt und erreicht werden. Mit dem Alter ist dieser Zug irgendwann abgefahren. Wenn ich mich heute dazu entscheide, Profisportler oder Astronaut werden zu wollen, werde ich von denen, die eine diesbezüglich verantwortliche Entscheidung treffen können, sicherlich nicht mehr als ein müdes Lächeln ernten.

Gelegentlich - in manch meiner selten lichten Momente – versuche ich auch, mich selbst zu trösten, in dem ich mich an solchen Sprüchen wie „So jung wie heute wirst Du nie wieder sein“ aufzurichten versuche, da ihnen ja eine unbestreitbare Wahrheit innewohnt, doch was nutzt mir der Gedanke, dass ich vielleicht in zehn Jahren über das heutige Alter selig wäre, wenn mir heute diese Zufriedenheit fehlt?

Als ob der Leser hier keine Spuren hinterlässt, 17.29 Uhr war sie heute wieder auf dieser Seite. Ehrlich gesagt bin ich menschlich enttäuscht, weil ich ihr, S., ein paar Mal zu verstehen gegeben habe, dass es mir unangenehm ist, wenn sie meinen Blog liest, aber es scheint ihr egal zu sein. Ich werde in Zukunft auch nichts mehr darüber schreiben. Manche wollen oder können einfach nicht verstehen.

Mein Blog scheint wirklich außergewöhnlich interessant zu sein, denn selbst wenn sie Urlaub hat - so wie heute – surft sie ihn von zuhause aus an. Oder es ist ihr einfach über alle Maßen langweilig.

 

twoday.net AGB

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