Ein neuer Tag
Wenn’s nicht so überraschend und unvorhergesehen gekommen wäre, hätte ich vermutlich darüber gelacht und mich darauf vorbereitet, wobei ich selbst jetzt ein wenig darüber schmunzeln kann.
Worüber?
Als ich mich nach einer Stunde Earl gänzlich verschwitzt unter die Dusche begeben wollte und mich auf die Erfrischung freute, spürte ich, als ich den Duschhahn aufdrehe wollte, dass ich ins Leere drehe und einfach nichts außer ein paar windige Geräusche aus der erhofften kühlenden Brause tönten. Es nicht fassen könnend, eilte ich umgehend zum gegenüberliegenden Waschbecken, um auch enttäuscht zu werden. Was tun? Verschwitzt ins Büro? Unter keinen Umständen!
Not macht bekanntermaßen erfinderisch, insofern habe ich mir eben ein paar Flaschen Mineralwasser mit in die Dusche genommen, um mich an diesem zimmerwarmen Blubberwasser zu erquicken. Ich kann’s noch immer nicht glauben, aber zumindest bin ich jetzt frisch geduscht. Da hausintern kein Schreiben vorlag, vermute ich, dass sich kurzfristig irgendwo eine Panne eingeschlichen haben muss, mit der sich nun aber die Stadtwerke oder wer auch immer herumschlagen soll. Auf mich wartet das Großraumbüro.
Worüber?
Als ich mich nach einer Stunde Earl gänzlich verschwitzt unter die Dusche begeben wollte und mich auf die Erfrischung freute, spürte ich, als ich den Duschhahn aufdrehe wollte, dass ich ins Leere drehe und einfach nichts außer ein paar windige Geräusche aus der erhofften kühlenden Brause tönten. Es nicht fassen könnend, eilte ich umgehend zum gegenüberliegenden Waschbecken, um auch enttäuscht zu werden. Was tun? Verschwitzt ins Büro? Unter keinen Umständen!
Not macht bekanntermaßen erfinderisch, insofern habe ich mir eben ein paar Flaschen Mineralwasser mit in die Dusche genommen, um mich an diesem zimmerwarmen Blubberwasser zu erquicken. Ich kann’s noch immer nicht glauben, aber zumindest bin ich jetzt frisch geduscht. Da hausintern kein Schreiben vorlag, vermute ich, dass sich kurzfristig irgendwo eine Panne eingeschlichen haben muss, mit der sich nun aber die Stadtwerke oder wer auch immer herumschlagen soll. Auf mich wartet das Großraumbüro.
pattyv - am Montag, 6. Juli 2009, 08:31 - Rubrik: Ein neuer Tag
noch kein Kommentar - Kommentar verfassen
Wer bin ich, was zeichnet mich aus? Irgendwie hatte ich gehofft, bei dem Klassentreffen mehr über mich, wer ich mal war, zu erfahren, vielleicht auch zu eruieren, wo, wann oder wie der Bruch zwischen dem damals noch integrierten und heute (sicherlich vornehmlich selbst kreierten) fast völlig isolierten Menschen kam. Innerlich bin ich letztlich aber - nach drei Stunden Aufenthalt in unserer Ursprungsschule, in der wir uns nach dem Rundgang durch die Räumlichkeiten, die sich erschreckender Weise in keinster Weise verändert haben, auf dem Beamer Fotos von damals und ein Video von unserer Abschlussfeier und den Prüfungen ansahen - weitestgehend leer zurückgefahren.
Einerseits angereichert mit lebendigen Bildern von damals, die mich sehr aufwühlten. Bilder, die kindhafte Teenager mit gänzlich weichen Gesichtszügen von 15 und 16 Jahren zeigen, welche sich damals aber schon stark und erwachsen gefühlt haben. Bilder, die das Ur-Ich dauerhaft in jedes Gesicht geschrieben haben, die im Laufe der Jahre natürlich durch die Zeit geprägt wurden, aber unverkennbar an einst anknüpfen lassen, wenngleich wir inzwischen allesamt Greise der Jugend sind. Andererseits durchströmte mich bei diesem Treffen auch eine unglaublich schwere Traurigkeit und Unsicherheit. Traurigkeit insofern, als dass Vergangenheit und Gegenwart eine Schnittmenge zu bilden versuchten, die meinem Gefühl nach gar nicht passend war. Ein paar wenige sprach ich darauf an, wie sie mit dem Alter, mit dem ich ja überhaupt nicht klarkomme, zurechtkämen. Niemand, ich wiederhole niemand, wirklich absolut niemand, haderte damit. „Na klar lasse ich es an meinem Geburtstag krachen“ und „natürlich feiere ich meinen Geburtstag“ oder „letztes Jahr an meinem 40.ten (den ich dieses Jahr ins Antlitz sehen musste) habe ich es groß krachen lassen“ waren beispielsweise ein paar Antworten, die ich auf meine Frage bekam. Irgendwann muss ich wohl abgedriftet sein vom Leben. Ich weiß einfach nur nicht wann, bekam auch keine Klarheit darüber wie, wo oder warum.
Unsicher war ich deshalb, weil ich so unendlich aufgeregt war, mich auch vor Gesprächen, in denen es um mich ging, fürchtete. Zu Recht, wie sich kurze Zeit später herausstellte. Dass Fragen im „Wie geht’s Dir?“-Stil kommen würden, hätte ich ja wissen müssen und mich vielleicht auch darauf einstellen können. Habe ich aber nicht. Ich war naiv genug zu glauben, dass ich das nicht müsse, weil ich gelöster sein würde, als ich es schließlich war. NATÜRLICH haben mich in diesen Zeitspannen, die wir nicht vor dem Beamer saßen, einige auf mein Privatleben angesprochen und wollten wissen, was aus mir geworden ist, auch beruflich. Vermutlich klingt es seltsam, dass ich auf die Frage, was ich denn nun mache, zunächst keine Antwort wusste und die Frage sogar noch mal laut wiederholte, bevor ich meinen Beruf äußerte. Auf diesbezüglich weitergehende Fragen konnte ich kaum noch antworten, geriet sogar ins stocken, weil einfach fast alles weg war. Ein bisschen glich mir die Situation wie damals, als ich mich mit 17 in einem Vorstellungsgespräch zur Chemielaborantin befand und mich einer der drei Gesprächspartner fragte, was wir denn im Chemieunterricht gelernt hätten. Gänzlich perplex (ich kann heute noch immer nicht glauben, dass ich mit dieser Frage nicht gerechnet habe) antworte ich nach einem gefühlten Moment der Ewigkeit anorganische und organische Chemie, worauf eine minimalisiert detailliertere Frage folgte, die mich in Tränen ausbrechen ließ, da mir einfach nichts mehr einfallen wollte. Der Vollständigkeit halber will ich hier aber noch hinzufügen, dass ich trotz der Tränen genommen wurde, die Lehrstelle dann aber zugunsten des Abiturs ablehnte.
„Du machst ein Magazin über Wein?“, war gestern beispielsweise einer der Fragen, die mich aus dem Konzept brachten. „Über was schreibst Du denn da?“. Eine berechtigte Frage, für den, den es interessiert. Peinlich zu sagen, aber mir ist einfach nichts eingefallen. Erst sehr viel zeitverzögerter gesellten sich ein paar Erinnerungen zu mir. Ich muss dagestanden haben wie der Protagonist in Thomas Manns „Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“.
Das Treffen glich einem Bienenschwarm, einem quirligem Treiben mit nicht aufhörenden Gesumme, während ich mich ein wenig wie der Imker fühlte, der diesem Konglomerat zwar irgendwie zugehörig war, aber dennoch nicht dazugehörte, vielleicht eher als stiller Beobachter, der sich mit seiner Kamera zum Schutz genau hinter selbiger versteckte.
Vor EINEM hatte ich bei diesem Klassentreffen auch besonders Angst: vor dem Wiedersehen, spezifizierter muss ich wohl vor einem Gespräch sagen, mit unserer einstigen Klassenlehrerin, obwohl ich inständig hoffte, dass sie auch mit dabei sein würde. Ja, Frau R., unsere einstige Klassenlehrerin, mit der ich bis heute nach wie vor schriftlichen Kontakt habe (ich schicke ihr seit 25 Jahren jedes Jahr eine Geburtstags- und Weihnachtskarte, wobei sie mir auf Letztere immer antwortet). Sie hat mich in all den Jahren schon oft zu einem Treffen eingeladen, dass ich aber aus Furcht nie realisierte. Es ist das Eine, sich hinter wohl durchdachten Zeilen zu verbergen und das Andere, sich einem realen Echtzeitgespräch zu stellen.
Leider hat die Zeit auch nicht vor ihr Halt gemacht. Der Abgleich mit meiner Erinnerung an das Bild von damals war tragisch, wobei ich hierzu sagen möchte, dass nicht die Tatsache, dass sie gealtert ist, einschüchternd war, da sich dem Altern sowieso niemand entziehen kann, aber eben dieses weiter oben erwähnte Aufeinandertreffen von Vergangenheit und Gegenwart in der Schnittmenge eines Heute, das ich so nicht wahrhaben möchte. So sehr ich mich über das Wiedersehen von Frau R. freute, so sehr war ich von Angst gelähmt, auf sie zuzugehen und sie anzusprechen. Ich beglückte mich vielmehr aus der Ferne, sie überhaupt sehen zu können, wobei sie schließlich den Weg zu mir suchte, mir mitteilte, wie sehr sie hoffte, dass sie mich hier wieder sehen würde, sie mich aber nicht wieder erkannt hätte. Sie hätte ja so viele Fragen an mich, die ihr jetzt allesamt gar nicht einfielen, weshalb ich doch einfach mal erzählen sollen, was ich natürlich nicht konnte.
Selbst als wir auf das für mich eigentlich höchst aktuelle Thema Stockholm kamen (ich hatte mir in Stockholm ein T-Shirt erstanden, dass ich gestern trug), fiel mir zu der Stadt, in der ich diese Woche erst zugegen war, überhaupt nichts mehr ein, außer dass es dort unglaublich schön gewesen sei. Ich bin mir noch nicht mal sicher, ob ich nicht gestottert habe. Keine Ahnung, was für einen Eindruck ich hinterlassen habe. Ich selbst habe mich jedenfalls zutiefst geschämt, was mich auch nach dem Rundgang zur Schule dazu bewogen hat, nicht mit in das Lokal eines ehemaligen Klassenkameraden, in dem das Wiedersehen fortgesetzt werden sollte, mitzukommen, obwohl ich auch traurig darüber war, die Lieben (und das waren sie mir wirklich!) so schnell loszulassen. Ich hatte einfach Angst, dass ich in weiteren Gesprächen noch mehr Unsägliches von mir gebe oder mich durch meine Äußerungen zum Idioten mache.
Also fuhr ich schweren Herzens nach Hause.
Rund drei Stunden später erhielt ich von einem Klassenkameraden folgende Mail:
Hey Patty,
wo bist Du denn hin verschwunden?
Wir vermissen Dich hier!
Meld Dich....
Gruß Andreas
Zu Tränen gerührt antwortete ich:
Hallo Andreas,
ich sagte ja, dass ich heute sehr aufgeregt sei, irgendwie war ich
verunsichert.
Ich habe mich UNENDLICH auf dieses Treffen gefreut, auch weil die Gedanken
an die Hauptschulzeit bisher immer eine mentale Kraftquelle für mich waren,
in die ich gedanklich gerne abgetaucht bin. Und dann nach all diesen Jahren
dieses reale Treffen. Wunderschön und doch auch traurig zugleich, weil es
mir die Vergänglichkeit vor Augen hielt.
Am liebsten hätte ich euch alle einfach eingepackt und mitgenommen, um das
Schöne aus der Vergangenheit wieder in meinen Alltag zu integrieren.
Ich wusste nicht, ob ich den Gesprächen standhalten kann, haderte, doch dann
siegte die Furcht, obwohl ich gleichzeitig betrübt war, so rasch
loszulassen.
Ich weiß nicht, ob das nachvollziebar ist.
Jetzt lese ich deine Zeilen und bin tief berührt, weil mich jemand vermisst.
Das tut gut.
Ich bin nach Hause nach gefahren.
Lieb, dass Du Dich gemeldet hast.
Sehr viel später antwortete mir Anja (ich war zu diesem Zeitpunkt aber schon im Bett und las die Zeilen erst heute Morgen), meine damals beste Freundin in der Schulzeit:
Hallo liebe Patty,
Andreas hat mir gerade Dein Mail gezeigt - ich kann es nachvollziehen und habe schon fast so etwas geahnt. Aber mach Dir keine Sorgen es ist OK. Ja bei so einem Treffen wird einem bewusst wie vergänglich alles ist.
Ich möchte Dir noch mitteilen, dass Dich durchweg alle vermisst haben und Dir ganz liebe Grüße senden. Frau R. meinte, sie würde sich bei Dir melden, um endlich das lange angestrebte Treffen in die Tat umzusetzen.
Auch möchte ich mich nochmals für die beruhigenden Worte (Beamer-Chaos) bei Dir bedanken – fast wären mir alle Sicherungen durchgeknallt. Seit Tagen fieberte ich diesem Treffen entgegen.
Liebe Patty sei in Gedanken gedrückt und mache Dir keine Vorwürfe. Vielleicht ergibt sich die Gelegenheit, den Einen oder Anderen in einem kleineren Kreis zu treffen. Andreas z.B. möchte mit seiner Frau nach Wertheim und er meldet sich bestimmt für ein Treffen bei uns.
Alles Liebe und Gute
Anja & Andreas
Bei diesen Worten kamen mir einmal mehr die Tränen. Anja hatte schon so etwas geahnt? War ich damals vielleicht doch schon ein bisschen so wie heute?
Einerseits angereichert mit lebendigen Bildern von damals, die mich sehr aufwühlten. Bilder, die kindhafte Teenager mit gänzlich weichen Gesichtszügen von 15 und 16 Jahren zeigen, welche sich damals aber schon stark und erwachsen gefühlt haben. Bilder, die das Ur-Ich dauerhaft in jedes Gesicht geschrieben haben, die im Laufe der Jahre natürlich durch die Zeit geprägt wurden, aber unverkennbar an einst anknüpfen lassen, wenngleich wir inzwischen allesamt Greise der Jugend sind. Andererseits durchströmte mich bei diesem Treffen auch eine unglaublich schwere Traurigkeit und Unsicherheit. Traurigkeit insofern, als dass Vergangenheit und Gegenwart eine Schnittmenge zu bilden versuchten, die meinem Gefühl nach gar nicht passend war. Ein paar wenige sprach ich darauf an, wie sie mit dem Alter, mit dem ich ja überhaupt nicht klarkomme, zurechtkämen. Niemand, ich wiederhole niemand, wirklich absolut niemand, haderte damit. „Na klar lasse ich es an meinem Geburtstag krachen“ und „natürlich feiere ich meinen Geburtstag“ oder „letztes Jahr an meinem 40.ten (den ich dieses Jahr ins Antlitz sehen musste) habe ich es groß krachen lassen“ waren beispielsweise ein paar Antworten, die ich auf meine Frage bekam. Irgendwann muss ich wohl abgedriftet sein vom Leben. Ich weiß einfach nur nicht wann, bekam auch keine Klarheit darüber wie, wo oder warum.
Unsicher war ich deshalb, weil ich so unendlich aufgeregt war, mich auch vor Gesprächen, in denen es um mich ging, fürchtete. Zu Recht, wie sich kurze Zeit später herausstellte. Dass Fragen im „Wie geht’s Dir?“-Stil kommen würden, hätte ich ja wissen müssen und mich vielleicht auch darauf einstellen können. Habe ich aber nicht. Ich war naiv genug zu glauben, dass ich das nicht müsse, weil ich gelöster sein würde, als ich es schließlich war. NATÜRLICH haben mich in diesen Zeitspannen, die wir nicht vor dem Beamer saßen, einige auf mein Privatleben angesprochen und wollten wissen, was aus mir geworden ist, auch beruflich. Vermutlich klingt es seltsam, dass ich auf die Frage, was ich denn nun mache, zunächst keine Antwort wusste und die Frage sogar noch mal laut wiederholte, bevor ich meinen Beruf äußerte. Auf diesbezüglich weitergehende Fragen konnte ich kaum noch antworten, geriet sogar ins stocken, weil einfach fast alles weg war. Ein bisschen glich mir die Situation wie damals, als ich mich mit 17 in einem Vorstellungsgespräch zur Chemielaborantin befand und mich einer der drei Gesprächspartner fragte, was wir denn im Chemieunterricht gelernt hätten. Gänzlich perplex (ich kann heute noch immer nicht glauben, dass ich mit dieser Frage nicht gerechnet habe) antworte ich nach einem gefühlten Moment der Ewigkeit anorganische und organische Chemie, worauf eine minimalisiert detailliertere Frage folgte, die mich in Tränen ausbrechen ließ, da mir einfach nichts mehr einfallen wollte. Der Vollständigkeit halber will ich hier aber noch hinzufügen, dass ich trotz der Tränen genommen wurde, die Lehrstelle dann aber zugunsten des Abiturs ablehnte.
„Du machst ein Magazin über Wein?“, war gestern beispielsweise einer der Fragen, die mich aus dem Konzept brachten. „Über was schreibst Du denn da?“. Eine berechtigte Frage, für den, den es interessiert. Peinlich zu sagen, aber mir ist einfach nichts eingefallen. Erst sehr viel zeitverzögerter gesellten sich ein paar Erinnerungen zu mir. Ich muss dagestanden haben wie der Protagonist in Thomas Manns „Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“.
Das Treffen glich einem Bienenschwarm, einem quirligem Treiben mit nicht aufhörenden Gesumme, während ich mich ein wenig wie der Imker fühlte, der diesem Konglomerat zwar irgendwie zugehörig war, aber dennoch nicht dazugehörte, vielleicht eher als stiller Beobachter, der sich mit seiner Kamera zum Schutz genau hinter selbiger versteckte.
Vor EINEM hatte ich bei diesem Klassentreffen auch besonders Angst: vor dem Wiedersehen, spezifizierter muss ich wohl vor einem Gespräch sagen, mit unserer einstigen Klassenlehrerin, obwohl ich inständig hoffte, dass sie auch mit dabei sein würde. Ja, Frau R., unsere einstige Klassenlehrerin, mit der ich bis heute nach wie vor schriftlichen Kontakt habe (ich schicke ihr seit 25 Jahren jedes Jahr eine Geburtstags- und Weihnachtskarte, wobei sie mir auf Letztere immer antwortet). Sie hat mich in all den Jahren schon oft zu einem Treffen eingeladen, dass ich aber aus Furcht nie realisierte. Es ist das Eine, sich hinter wohl durchdachten Zeilen zu verbergen und das Andere, sich einem realen Echtzeitgespräch zu stellen.
Leider hat die Zeit auch nicht vor ihr Halt gemacht. Der Abgleich mit meiner Erinnerung an das Bild von damals war tragisch, wobei ich hierzu sagen möchte, dass nicht die Tatsache, dass sie gealtert ist, einschüchternd war, da sich dem Altern sowieso niemand entziehen kann, aber eben dieses weiter oben erwähnte Aufeinandertreffen von Vergangenheit und Gegenwart in der Schnittmenge eines Heute, das ich so nicht wahrhaben möchte. So sehr ich mich über das Wiedersehen von Frau R. freute, so sehr war ich von Angst gelähmt, auf sie zuzugehen und sie anzusprechen. Ich beglückte mich vielmehr aus der Ferne, sie überhaupt sehen zu können, wobei sie schließlich den Weg zu mir suchte, mir mitteilte, wie sehr sie hoffte, dass sie mich hier wieder sehen würde, sie mich aber nicht wieder erkannt hätte. Sie hätte ja so viele Fragen an mich, die ihr jetzt allesamt gar nicht einfielen, weshalb ich doch einfach mal erzählen sollen, was ich natürlich nicht konnte.
Selbst als wir auf das für mich eigentlich höchst aktuelle Thema Stockholm kamen (ich hatte mir in Stockholm ein T-Shirt erstanden, dass ich gestern trug), fiel mir zu der Stadt, in der ich diese Woche erst zugegen war, überhaupt nichts mehr ein, außer dass es dort unglaublich schön gewesen sei. Ich bin mir noch nicht mal sicher, ob ich nicht gestottert habe. Keine Ahnung, was für einen Eindruck ich hinterlassen habe. Ich selbst habe mich jedenfalls zutiefst geschämt, was mich auch nach dem Rundgang zur Schule dazu bewogen hat, nicht mit in das Lokal eines ehemaligen Klassenkameraden, in dem das Wiedersehen fortgesetzt werden sollte, mitzukommen, obwohl ich auch traurig darüber war, die Lieben (und das waren sie mir wirklich!) so schnell loszulassen. Ich hatte einfach Angst, dass ich in weiteren Gesprächen noch mehr Unsägliches von mir gebe oder mich durch meine Äußerungen zum Idioten mache.
Also fuhr ich schweren Herzens nach Hause.
Rund drei Stunden später erhielt ich von einem Klassenkameraden folgende Mail:
Hey Patty,
wo bist Du denn hin verschwunden?
Wir vermissen Dich hier!
Meld Dich....
Gruß Andreas
Zu Tränen gerührt antwortete ich:
Hallo Andreas,
ich sagte ja, dass ich heute sehr aufgeregt sei, irgendwie war ich
verunsichert.
Ich habe mich UNENDLICH auf dieses Treffen gefreut, auch weil die Gedanken
an die Hauptschulzeit bisher immer eine mentale Kraftquelle für mich waren,
in die ich gedanklich gerne abgetaucht bin. Und dann nach all diesen Jahren
dieses reale Treffen. Wunderschön und doch auch traurig zugleich, weil es
mir die Vergänglichkeit vor Augen hielt.
Am liebsten hätte ich euch alle einfach eingepackt und mitgenommen, um das
Schöne aus der Vergangenheit wieder in meinen Alltag zu integrieren.
Ich wusste nicht, ob ich den Gesprächen standhalten kann, haderte, doch dann
siegte die Furcht, obwohl ich gleichzeitig betrübt war, so rasch
loszulassen.
Ich weiß nicht, ob das nachvollziebar ist.
Jetzt lese ich deine Zeilen und bin tief berührt, weil mich jemand vermisst.
Das tut gut.
Ich bin nach Hause nach gefahren.
Lieb, dass Du Dich gemeldet hast.
Sehr viel später antwortete mir Anja (ich war zu diesem Zeitpunkt aber schon im Bett und las die Zeilen erst heute Morgen), meine damals beste Freundin in der Schulzeit:
Hallo liebe Patty,
Andreas hat mir gerade Dein Mail gezeigt - ich kann es nachvollziehen und habe schon fast so etwas geahnt. Aber mach Dir keine Sorgen es ist OK. Ja bei so einem Treffen wird einem bewusst wie vergänglich alles ist.
Ich möchte Dir noch mitteilen, dass Dich durchweg alle vermisst haben und Dir ganz liebe Grüße senden. Frau R. meinte, sie würde sich bei Dir melden, um endlich das lange angestrebte Treffen in die Tat umzusetzen.
Auch möchte ich mich nochmals für die beruhigenden Worte (Beamer-Chaos) bei Dir bedanken – fast wären mir alle Sicherungen durchgeknallt. Seit Tagen fieberte ich diesem Treffen entgegen.
Liebe Patty sei in Gedanken gedrückt und mache Dir keine Vorwürfe. Vielleicht ergibt sich die Gelegenheit, den Einen oder Anderen in einem kleineren Kreis zu treffen. Andreas z.B. möchte mit seiner Frau nach Wertheim und er meldet sich bestimmt für ein Treffen bei uns.
Alles Liebe und Gute
Anja & Andreas
Bei diesen Worten kamen mir einmal mehr die Tränen. Anja hatte schon so etwas geahnt? War ich damals vielleicht doch schon ein bisschen so wie heute?
pattyv - am Sonntag, 5. Juli 2009, 10:05 - Rubrik: Ein neuer Tag
noch kein Kommentar - Kommentar verfassen
Der Zeit innewohnendes Merkmal ist vor allen Dingen eines: dass sie mit jeder Sekunde voranschreitet und das eben noch Gegenwärtige mit jedem hereinbrechenden Sekundenschlag in die Vergangenheit katapultiert. Vielleicht verwundert es insofern gerade auch reifere (älter zu sagen klänge meine Erachtens so abgelebt) Menschen kaum, dass Zeit im subjektiven Empfinden immer rascher vergeht, da die diesbezüglich gesammelte Erfahrung sich mit jeder verstrichenen Sekunde maximiert.
Für mich fühlt es sich zumindest so ähnlich an, wenn ich darüber nachdenke, dass ich meinen Ursprungsabschluss in der Hauptschule (später wechselte ich noch in andere Schulen, um mein Abitur nachzumachen) mittlerweile schon vor 25 Jahren absolvierte. 25 Jahre. Ein Viertel Jahrhundert. Eine ausgesprochene Ewigkeit, die sich in der Erinnerung doch wie gestern anfühlt.
Wie viel von diesem Gestern tatsächlich noch da ist, werde ich heute Nachmittag erfahren, wenn ich mich um 15 Uhr zum Klassentreffen einfinden werde, auf das ich mich einerseits freue, andererseits auch Angst davor habe, weil ich befürchte, dass die Kluft zwischen gefühlter Jugend und realem Erwachsensein doch enorm ist. Möglicherweise wird die Zusammenkunft heute, die in unserer einstigen Schule beginnt, auch einem Science Fiction geprägten Ausflug in die Vergangenheit, an der ich mich bis heute gedanklich so gerne festhielt, gleichen.
Fakt ist, dass ich aufgewühlt bin und Sorge habe, dass mein Traum an das, was war, durch faktische Erlebnisse heute zerplatzen könnte, womit eine mentale Kraftquelle austrocknen würde.
Für mich fühlt es sich zumindest so ähnlich an, wenn ich darüber nachdenke, dass ich meinen Ursprungsabschluss in der Hauptschule (später wechselte ich noch in andere Schulen, um mein Abitur nachzumachen) mittlerweile schon vor 25 Jahren absolvierte. 25 Jahre. Ein Viertel Jahrhundert. Eine ausgesprochene Ewigkeit, die sich in der Erinnerung doch wie gestern anfühlt.
Wie viel von diesem Gestern tatsächlich noch da ist, werde ich heute Nachmittag erfahren, wenn ich mich um 15 Uhr zum Klassentreffen einfinden werde, auf das ich mich einerseits freue, andererseits auch Angst davor habe, weil ich befürchte, dass die Kluft zwischen gefühlter Jugend und realem Erwachsensein doch enorm ist. Möglicherweise wird die Zusammenkunft heute, die in unserer einstigen Schule beginnt, auch einem Science Fiction geprägten Ausflug in die Vergangenheit, an der ich mich bis heute gedanklich so gerne festhielt, gleichen.
Fakt ist, dass ich aufgewühlt bin und Sorge habe, dass mein Traum an das, was war, durch faktische Erlebnisse heute zerplatzen könnte, womit eine mentale Kraftquelle austrocknen würde.
pattyv - am Samstag, 4. Juli 2009, 10:33 - Rubrik: Ein neuer Tag
noch kein Kommentar - Kommentar verfassen
Seit Wochen denke ich darüber nach, etwas von mir und meinen Gefühlen in meinen Blog zu schreiben, der mir lange Zeit wie ein Verbündeter schien, und nicht nur eine Beschreibung von irgendwelchen Ausflügen, die natürlich auch mit Gefühlen verbunden sind, zu präsentieren. Leider schränken mich diesbezüglich aber etliche Barrieren ein. Die vornehmlichste unter ihnen ist jene, dass es einfach zu viele Bekannte gibt, die meine Zeilen lesen könnten. Zeilen, in denen ich nicht etwas Kränkendes über sie schreiben würde, aber Zeilen, in denen ich ihnen eine Nähe gewähren würde, die ich ihnen heute (derzeit?) einfach nicht (mehr?) zuerkennen möchte, wobei nichts vorgefallen ist, was diesen Entschluss rechtfertigen würde.
Ich möchte vermeiden, per se „durchsichtig“ zu sein und Menschen, die ich persönlich kenne, mit einem einzigen Klick auf meinen Blog die Möglichkeit, mir bis zum Urgrund meiner Seele zu blicken, zu geben. Ich habe darüber hinaus auch einfach keine Lust auf Spekulationen über meine Befindlichkeit, weil jemand zu wissen glaubt, wie es mir geht, wenn er meine Zeilen liest. Seltsamerweise ist mir das bei denen, die ich nicht kenne, egal.
Als weiteres Hindernis befürchte ich zudem, dass meine Gedanken und Gefühle möglicherweise doch den einen oder anderen überraschen und ggf. auch verletzen könnte, obwohl ich mit all meinen Emotionen immer nur bei mir bliebe. Mehr kann ich ja auch gar nicht. Manchmal, eher häufig, schränkt mich darüber hinaus auch die Sorge ob meiner Wortwahl ein, weil ich Angst habe, dass das, was ich formuliere, Nonsens sein könnte und der geneigte Leser bildlich gesprochen schreiend davonläuft. Zu guter letzt scheue ich mich auch deshalb hier meine Ansichten aufzuschreiben, weil ich glaube, dass einige davon abnorm sind, zumal mir meine Gedanken manchmal Knüppel zwischen die Beine werfen, die ich an der Realität so gar nicht überprüfen kann. Manche meiner Gedanken scheinen sich wie Träume zu bilden, die sich Schnipsel aus Erlebten und Fiktiven zusammenklauben, um mich im Anschluss mit einer selbst ersonnenen Möglichkeit zu quälen.
Genug erläutert! Heute habe ich zumindest mal kurz Held gespielt, um diesen Barrieren für einen kleinen Moment ein Schnippchen zu schlagen.
Ich möchte vermeiden, per se „durchsichtig“ zu sein und Menschen, die ich persönlich kenne, mit einem einzigen Klick auf meinen Blog die Möglichkeit, mir bis zum Urgrund meiner Seele zu blicken, zu geben. Ich habe darüber hinaus auch einfach keine Lust auf Spekulationen über meine Befindlichkeit, weil jemand zu wissen glaubt, wie es mir geht, wenn er meine Zeilen liest. Seltsamerweise ist mir das bei denen, die ich nicht kenne, egal.
Als weiteres Hindernis befürchte ich zudem, dass meine Gedanken und Gefühle möglicherweise doch den einen oder anderen überraschen und ggf. auch verletzen könnte, obwohl ich mit all meinen Emotionen immer nur bei mir bliebe. Mehr kann ich ja auch gar nicht. Manchmal, eher häufig, schränkt mich darüber hinaus auch die Sorge ob meiner Wortwahl ein, weil ich Angst habe, dass das, was ich formuliere, Nonsens sein könnte und der geneigte Leser bildlich gesprochen schreiend davonläuft. Zu guter letzt scheue ich mich auch deshalb hier meine Ansichten aufzuschreiben, weil ich glaube, dass einige davon abnorm sind, zumal mir meine Gedanken manchmal Knüppel zwischen die Beine werfen, die ich an der Realität so gar nicht überprüfen kann. Manche meiner Gedanken scheinen sich wie Träume zu bilden, die sich Schnipsel aus Erlebten und Fiktiven zusammenklauben, um mich im Anschluss mit einer selbst ersonnenen Möglichkeit zu quälen.
Genug erläutert! Heute habe ich zumindest mal kurz Held gespielt, um diesen Barrieren für einen kleinen Moment ein Schnippchen zu schlagen.
pattyv - am Mittwoch, 6. Mai 2009, 01:02 - Rubrik: Ein neuer Tag
noch kein Kommentar - Kommentar verfassen

Simply Red war genial, Lionel Richie, an dem ein Entertainer verloren gegangen ist, einzigartig, absolut perfekt und mehrfach zu Tränen rührend, so dass ich, dürfte ich mir einen Ort zum Sterben aussuchen, ganz gewiss eines seiner Konzerte präferieren würde.
Und Ostern? Nun, wer viel unterwegs ist, darf an Ostern auch arbeiten, insofern bin ich derzeit ob des absolut grandiosen Wetters ein wenig betrübt, weil ich selbiges nur visuell aus dem Fenster wahrnehmen kann, während ich natürlich lieber mit allen Sinnen darin abtauchen wollte. Aber ich versuche zuversichtlich zu sein und darauf zu hoffen, dass die kommenden, vor uns liegenden Wochen auch mal mir wetterfreundlich wohlgesonnen sind, wenn ich ein paar freie Tage die meinen nenne.
pattyv - am Donnerstag, 9. April 2009, 23:45 - Rubrik: Ein neuer Tag
noch kein Kommentar - Kommentar verfassen
Mittlerweile kotzt mich dieser vehemente Winter mit seiner ausgesprochenen Hartnäckigkeit echt an. Selbst die Mädels im Büro laufen aus lauter Trotz („ich kann keine Winterklamotten mehr sehen“) schon im T-Shirt rum, so als ob sie diesen inzwischen absolut ungern gesehenen Gast damit ganz offensichtlich zu verstehen geben wollen, dass er nicht mehr erwünscht ist. Aber er scheint schwer von Begriff, spricht wohl nicht „kleidisch“, wodurch er sich aber nur noch mehr ins Abseits katapultiert. Vielleicht sollte irgendeiner mal ein wenig Spülmittel unter den Saugnäpfen anbringen, mit denen er sich verzweifelt an jedes neue Heute „krallt“.
Das erste, was eben in den 7-Uhr-Nachrichten lief: „Der Winter nimmt kein Ende, Meteorologen sagen noch mehr Schnee voraus“.
Ich kann und will es nicht mehr hören. Ich sehne mich nach Wärme.
Hat nicht jemand einen Kofferraum voll Sonne, den er entbehren kann?
Das erste, was eben in den 7-Uhr-Nachrichten lief: „Der Winter nimmt kein Ende, Meteorologen sagen noch mehr Schnee voraus“.
Ich kann und will es nicht mehr hören. Ich sehne mich nach Wärme.
Hat nicht jemand einen Kofferraum voll Sonne, den er entbehren kann?
pattyv - am Dienstag, 17. Februar 2009, 07:08 - Rubrik: Ein neuer Tag
noch kein Kommentar - Kommentar verfassen
Gestern hat mir mein Bruder eine Einladung zu der Online-Community „wer-kennt-wen“ geschickt, auf die ich mich dann auch tatsächlich hin registriert habe, um seinen Freundeskreis zu erweitern. Zunächst hatte ich mir gar nichts dabei gedacht, doch mittlerweile haben mich schon einige Mails von Bekannten aus meiner Jugendzeit erreicht. Menschen, von denen ich Jahrzehnte nichts gehört habe, Menschen, nach denen ich irgendwann einmal zum Teil vergebens gegoogelt habe, weil ich wissen wollte, was aus ihnen geworden ist. Heute Morgen habe ich mir darüber hinaus mal eine halbe Stunde Zeit genommen, um bei diesen Bekannten innerhalb dieses sozialen Netzwerks nach deren Bekannten zu forsten, was noch mehr vergrabene Erinnerungen wach werden ließ. Auch wenn die Fotos auf deren Seiten aus dem mehr oder minder Heute sind, erkenne ich doch ausnahmslos die Gesichter wieder, die ich aus der Vergangenheit von ihnen wahrte, wenngleich die Zeit ein wenig an den glattwangigen Konturen gearbeitet hat.
Dass ich alleine mittels Onlineverbindung, Computer, Bildschirm, Tastatur und Maus Flüge und Bahnfahrten buchen kann, ist mir nicht neu. Dass diese modernen Kommunikationsmittel aber auch einen Trip in die sicherlich etwas verklärte Vergangenheit ermöglichen, hingegen schon. Im Moment bin ich noch ein wenig gefangen genommen von dem unverhofften Zauber der relativ sorglosen Vergangenheit.
Dass ich alleine mittels Onlineverbindung, Computer, Bildschirm, Tastatur und Maus Flüge und Bahnfahrten buchen kann, ist mir nicht neu. Dass diese modernen Kommunikationsmittel aber auch einen Trip in die sicherlich etwas verklärte Vergangenheit ermöglichen, hingegen schon. Im Moment bin ich noch ein wenig gefangen genommen von dem unverhofften Zauber der relativ sorglosen Vergangenheit.
pattyv - am Montag, 19. Januar 2009, 10:16 - Rubrik: Ein neuer Tag
noch kein Kommentar - Kommentar verfassen
Die gesamte Woche im Büro verlief echt stressig, weil in kurzer Zeit noch ein neues Projekt durchgeboxt werden muss, bei dem sich unerwartet viele Probleme und Widerstände auftaten. Deadline ist nächsten Freitag, doch wir wollen schon am Mittwoch, 10. Dezember, fertig sein. Egal.
Am Dienstag begann meine Laune zu sinken, am Mittwoch ging ich mit Widerwillen in den Verlag, am Donnerstag platzte mir schließlich der Kragen, was für mich sehr ungewöhnlich ist. Ich will das an dieser Stelle auch gar nicht im Detail ausführen, sondern eher ein wenig die emotionalen Rahmenbedingungen beschreiben, die zudem mit sehr wenig Schlaf einhergingen und insofern zusätzlich stimmungsabträglich waren. Klar herrschte nicht ausnahmslos Missmut, aber ein wenig Grund-Verdrossenheit war dennoch zu spüren, selbst bei der Praktikantin (19), die für mich den Freitag zu einem Licht im Dunkel hat werden lassen, als sie mich auf süße 26 Jahre schätzte. Ist das zu glauben?
Dass nächstes Jahr die böse Zahl mit der 4 am Anfang auf mich zukommt, habe ich ihr nicht gesagt, aber doch, dass schon eine 3 mein Lebensjahrzehnt bestimmt.
Am Dienstag begann meine Laune zu sinken, am Mittwoch ging ich mit Widerwillen in den Verlag, am Donnerstag platzte mir schließlich der Kragen, was für mich sehr ungewöhnlich ist. Ich will das an dieser Stelle auch gar nicht im Detail ausführen, sondern eher ein wenig die emotionalen Rahmenbedingungen beschreiben, die zudem mit sehr wenig Schlaf einhergingen und insofern zusätzlich stimmungsabträglich waren. Klar herrschte nicht ausnahmslos Missmut, aber ein wenig Grund-Verdrossenheit war dennoch zu spüren, selbst bei der Praktikantin (19), die für mich den Freitag zu einem Licht im Dunkel hat werden lassen, als sie mich auf süße 26 Jahre schätzte. Ist das zu glauben?
Dass nächstes Jahr die böse Zahl mit der 4 am Anfang auf mich zukommt, habe ich ihr nicht gesagt, aber doch, dass schon eine 3 mein Lebensjahrzehnt bestimmt.
pattyv - am Sonntag, 7. Dezember 2008, 12:55 - Rubrik: Ein neuer Tag
noch kein Kommentar - Kommentar verfassen
Ich weiß zwar nicht, was ich Besonderes geleistet habe, aber heute Morgen fand ich nach dem Erwachen folgende SMS eines langjährigen Freundes, mit dem ich eigentlich nur noch sporadischen, aber immer herzlichen Kontakt habe, auf meinem Handy.
„Du bist ein Stück vom Glück, es tut so gut, dass du bist, dass es dich gibt - der Wohlfühlgedanke am Morgen. Ich genieße deine Freundschaft, es tut so gut“
Feinsinnige Anmache? Mitnichten! Nein. Er hat dieses Jahr geheiratet, ist sogar so glücklich, als wüchsen in seinem Garten Abertausende vierblättrige Kleeblätter oder als sei er der Schornsteinfeger, der die Taschen voller Glückspfennige hat, persönlich.
Freundschaft ist schon etwas unendlich Kostbares, deren Verdienst Menschen allesamt auf die gleiche Stufe stellt, weil sie frei von äußeren Zwängen ist und ausnahmslos auf dem Prinzip wahrer Werte basiert.
Ich muss zugeben, dass ich geschmeichelt bin, wenngleich ich mir noch immer nicht erklären kann, wie ich oben stehende Zeilen „verdient“ habe.
„Du bist ein Stück vom Glück, es tut so gut, dass du bist, dass es dich gibt - der Wohlfühlgedanke am Morgen. Ich genieße deine Freundschaft, es tut so gut“
Feinsinnige Anmache? Mitnichten! Nein. Er hat dieses Jahr geheiratet, ist sogar so glücklich, als wüchsen in seinem Garten Abertausende vierblättrige Kleeblätter oder als sei er der Schornsteinfeger, der die Taschen voller Glückspfennige hat, persönlich.
Freundschaft ist schon etwas unendlich Kostbares, deren Verdienst Menschen allesamt auf die gleiche Stufe stellt, weil sie frei von äußeren Zwängen ist und ausnahmslos auf dem Prinzip wahrer Werte basiert.
Ich muss zugeben, dass ich geschmeichelt bin, wenngleich ich mir noch immer nicht erklären kann, wie ich oben stehende Zeilen „verdient“ habe.
pattyv - am Mittwoch, 26. November 2008, 09:59 - Rubrik: Ein neuer Tag
noch kein Kommentar - Kommentar verfassen

Haben mich Kakteen, vor allen Dingen die Saguaros, anfänglich noch komplett in den Bann gezogen und auf der Suche nach einem geeigneten Motiv – trotz technisch defekter Kamera - auch in den Bergen umherklettern lassen, verstand ich schon nach kurzer Zeit, dass in Arizona nicht minder viele Kakteen wachsen als hierzulande beispielsweise Gänseblümchen. Nachdem wir ein paar Tage durch karge Wüstenlandschaften gefahren sind, begriff ich, dass es noch REICHLICH Gelegenheit geben würde, einen Kaktus zu fotografieren. Wenn ich zu einer Mutmaßung neigen darf (um jetzt mal schnell 1800 Bilder durchzusehen, bin ich doch zu müde), dann wohl zu jener, dass die stachligen Freunde auf jeden Fall mit eines meiner am meisten fotografierten Motive sind.
Richtig beeindruckt haben mich im Urlaub aber vor allen Dingen drei Sehenswürdigkeiten:
1) Das White Sands National Monument, laut Reiseführer übrigens die größte Gipswüste der Welt, die schon in vielen Wildwestfilmen den Bösewichten zum Verhängnis wurde. Erstaunlich finde ich hier den schneeweißen Sand und die grandiosen Dünen, auf denen man bei einem Blick in die Ferne einer Sinnestäuschung unterliegt, nämlich jener, sich mitten im Schnee zu befinden.

2) Der Petrified Forest National Park, von dem ich zunächst „nur“ annahm, dass er Millionen Jahre alte Geschichte in Form von versteinerten Baumstämmen beherbergt, aber weit gefehlt. Im „Blue Mesa“ windet sich ein gangbarer Trail durch hügelige, farbenauffällige Landschaft, vornehmlich durch Berge, die dieser von weiß über lila bis hin zu blaugrauen Szenerie einen ganz unheimlichen und befremdlichen, ja sogar fast außerirdisch anmutenden Touch verleiht. Ich dachte ernsthaft ich sei auf dem Mond, was niemand, der diesen Trail nicht selbst gegangen ist, belächeln sollte.

3) Das Getty Center in Los Angeles, das als Museum etwa 50.000 Kunstwerke beherbergt, wobei mich jene vornehmlich klassischen Kunstwerke wie Skulpturen, Gemälde, Zeichnungen, Manuskripte und Fotografien weitaus weniger in den Bann gezogen haben, selbige sogar gar nicht der Grund waren, dorthin zu fahren, als vielmehr die Architektur der Anlage, die hoch über den Bergen Los Angeles thront und von dort einen fantastischen Blick über die Stadt gewährt. Entworfen wurde der futuristische in Weiß und Glas gehaltene Gebäudekomplex übrigens von dem US-amerikanischen Architekten Richard Meier, der für den Bau des Centers aus Italien auch extra 16000 Tonnen Travertin-Kalkstein importieren ließ. Atemberaubend ist diese Kulisse vor allen Dingen auch zu Sonnenuntergang oder ganz allgemein, wenn der Himmel ein sattes, aber sonniges Blau aufweist. Der Kontrast der Fotos ist unter diesen Umständen einfach genial.

Klar gab es auch noch vieles andere, über das es zu berichten lohnt, auch dass ich versehentlich einen Emergency Call während der Fahrt ausgelöst habe und plötzlich mit dem Rückspiegel im Fahrzeug kommunizieren musste, aber für heute will ich es mit diesen ersten Informationen belassen
pattyv - am Donnerstag, 20. November 2008, 00:30 - Rubrik: Ein neuer Tag
noch kein Kommentar - Kommentar verfassen