Ein neuer Tag
Einer meiner Lieblingsbeschäftigungen nach Feierabend ist es, in sprachlich versierten und emotional durchdrungenen Blogs zu lesen, dort, wo das Leben beim Lesen nachvollziehbar spürbar ist. Im Stöbern der Kommentare ergab es sich, dass ich heute auf zwei weitere Blogs stieß, die mein Interesse so sehr weckten, dass ich dort künftig regelmäßig wiederkehren werde.
Manchmal reiht das Leben seltsame Begebenheiten nebeneinander auf, die in Verschachtelung eines immer erkennbareren Mosaiks und mit dem dazu nötigen Hintergrundwissen mit einem Mal in einem ganz anderen Licht der Betrachtung stehen.
Wann ist ein Freund ein Freund? Habe ich mich so getäuscht oder bin ich nur enttäuscht, weil ich diesmal in seinen Erzählungen nicht nur die kranke Borderlinerin (er erlaubt sich diese Diagnose, die er auch anderen bekundet), sondern auch die Nervende bin?
Ein manipuliertes Spiel ohne Wahrung der Grenzen, die da beispielsweise Achtung vor der Verletzbarkeit des Gegenübers heißen könnten. Warum erzählt er das der Frau, die er im Internet kennenlernte, schon beim zweiten Treffen, welches zudem für die besagte Dame, da er sich wegen ihres „kranken Verhaltens“ wieder zurückzog, schon das letzte war?
Sie hat, so ihre Aussage, „den Narren an ihm gefressen“. Er hingegen meldet sich nicht mehr, reagiert auch auf keine ihrer Kontaktaufnahmen. Merkwürdig, dass sie ausgerechnet mich anrief, um ihre Hoffnungen ihn betreffend aufrecht erhalten zu wollen. Noch merkwürdiger hingegen sind die Umstände unter denen es dazu kam. Von seinen Erzählungen war mir ihr Name bereits bekannt, dennoch verschlug es mir die Sprache, als sie vor ca. drei Wochen im Verlag anrief und nach der Frau (mir) fragte, die die Geschichten über die Maus schreibt, was er ihr, da ich mir seine Maus für die Geschichten lieh, bei einem ihrer beiden Treffen wohl erzählt hat. Mein Pan und ich haben uns inzwischen schon zweimal mit B. getroffen und auch etliche Male mit ihr telefoniert. Uns erscheint sie symphatisch, er, mein (wie ich dachte) bester Freund J., hat sie wohl schon abgeschrieben. Als sie mich vorhin anrief und wir – wie meistens, obwohl sie allmählich der Mut verlässt – über ihn sprachen, erfuhr ich, was er ihr von mir erzählt (s.o.) hat, das mich doch ein wenig erschütterte. Eigentlich telefonieren wir, J. und ich, täglich, heute hingegen weiß ich einfach nicht, wie ich ihm gegenübertreten soll. Ich kreide es ihm nicht an, wenn er mit anderen über mich spricht, das ist meinetwegen auch noch im Rahmen des Legitimen, nur möchte ich, dass bei relativ Fremden (war das zweite Treffen) die Neutralität meiner Person gewahrt wird.
Ist das zu viel verlangt?
Manchmal reiht das Leben seltsame Begebenheiten nebeneinander auf, die in Verschachtelung eines immer erkennbareren Mosaiks und mit dem dazu nötigen Hintergrundwissen mit einem Mal in einem ganz anderen Licht der Betrachtung stehen.
Wann ist ein Freund ein Freund? Habe ich mich so getäuscht oder bin ich nur enttäuscht, weil ich diesmal in seinen Erzählungen nicht nur die kranke Borderlinerin (er erlaubt sich diese Diagnose, die er auch anderen bekundet), sondern auch die Nervende bin?
Ein manipuliertes Spiel ohne Wahrung der Grenzen, die da beispielsweise Achtung vor der Verletzbarkeit des Gegenübers heißen könnten. Warum erzählt er das der Frau, die er im Internet kennenlernte, schon beim zweiten Treffen, welches zudem für die besagte Dame, da er sich wegen ihres „kranken Verhaltens“ wieder zurückzog, schon das letzte war?
Sie hat, so ihre Aussage, „den Narren an ihm gefressen“. Er hingegen meldet sich nicht mehr, reagiert auch auf keine ihrer Kontaktaufnahmen. Merkwürdig, dass sie ausgerechnet mich anrief, um ihre Hoffnungen ihn betreffend aufrecht erhalten zu wollen. Noch merkwürdiger hingegen sind die Umstände unter denen es dazu kam. Von seinen Erzählungen war mir ihr Name bereits bekannt, dennoch verschlug es mir die Sprache, als sie vor ca. drei Wochen im Verlag anrief und nach der Frau (mir) fragte, die die Geschichten über die Maus schreibt, was er ihr, da ich mir seine Maus für die Geschichten lieh, bei einem ihrer beiden Treffen wohl erzählt hat. Mein Pan und ich haben uns inzwischen schon zweimal mit B. getroffen und auch etliche Male mit ihr telefoniert. Uns erscheint sie symphatisch, er, mein (wie ich dachte) bester Freund J., hat sie wohl schon abgeschrieben. Als sie mich vorhin anrief und wir – wie meistens, obwohl sie allmählich der Mut verlässt – über ihn sprachen, erfuhr ich, was er ihr von mir erzählt (s.o.) hat, das mich doch ein wenig erschütterte. Eigentlich telefonieren wir, J. und ich, täglich, heute hingegen weiß ich einfach nicht, wie ich ihm gegenübertreten soll. Ich kreide es ihm nicht an, wenn er mit anderen über mich spricht, das ist meinetwegen auch noch im Rahmen des Legitimen, nur möchte ich, dass bei relativ Fremden (war das zweite Treffen) die Neutralität meiner Person gewahrt wird.
Ist das zu viel verlangt?
pattyv - am Dienstag, 21. September 2004, 23:42 - Rubrik: Ein neuer Tag
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Auch wenn die Wochenenden kleine Inseln der Erholung bieten, gänzlich arbeitsfrei waren sie in den vergangenen sechs Wochen nie. Mit ein klein wenig Glück könnte aber ggf. das kommende ein beruflich verpflichtungsloses werden. Eines, an dem lediglich haushaltsbedingte Pflichten und erfüllt werden wollende Erwartungen als zu nehmende Hürde aufwarten.
Neben den Ansprüchen an mich selbst, bleiben zudem die sorgenden Gedanken ob meiner Familie, denen ich nicht gerecht werden kann. Sei es meine Oma, der – ähnlich wie bei meiner Mutter - die Ansprache fehlt oder Birgit, meine Schwägerin, der ich für Alina, meinem Patenkind, im Internet etwas recherchieren soll. Neben dem einen freien Tag am Wochenende bin ich heilfroh, wenn ich an dem anderen meine noch zu schreibende Artikel fertig erstellen kann.
Ich bin einfach nur müde und möchte andererseits doch so viel mehr leisten.
Neben den Ansprüchen an mich selbst, bleiben zudem die sorgenden Gedanken ob meiner Familie, denen ich nicht gerecht werden kann. Sei es meine Oma, der – ähnlich wie bei meiner Mutter - die Ansprache fehlt oder Birgit, meine Schwägerin, der ich für Alina, meinem Patenkind, im Internet etwas recherchieren soll. Neben dem einen freien Tag am Wochenende bin ich heilfroh, wenn ich an dem anderen meine noch zu schreibende Artikel fertig erstellen kann.
Ich bin einfach nur müde und möchte andererseits doch so viel mehr leisten.
pattyv - am Dienstag, 21. September 2004, 01:03 - Rubrik: Ein neuer Tag
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Ich weiß nicht warum, aber es gibt Tage, da sinniere ich vermehrt über die Vergänglichkeit des Seins - mit all jenen Begleiterscheinungen, die dieser schleichende Prozess mit sich bringt. Der gestrige Sonntag, Tag der Taufe von Fabio, meinem sieben Monate alten Neffen, vereinte Generationen, der die Divergenz der alternden Stadien unverkennbar nebeneinander platzierte.
Als mein Pan, Jo und ich am Abend noch in den Weinbergen spazieren waren, genoss ich die milden Farben des warmen Lichts der untergehenden Sonne. Von der Trägheit des bis dahin chaotisch vollzogenen Tages einmal abgesehen, peinigte mich in keinster Weise ein Wehwechen, welches die fortgeschrittene Stunde hätte trüben können. Nein, ich war vielmehr dankbar, ICH sein zu dürfen, da der Augenblick mir so kostbar schien. Auf den letzten Metern unseres lustwandelnden Weges erforderte ein steiles Gefälle unsere gelenkbezogene Aufmerksamkeit, was mich gedanklich zu meiner Oma entführte, der ich noch einige Stunden zuvor – ihres Schwindels wegen - den Arm zum sicheren Geleit des Fußmarsches anbot. Sicherlich kann sich niemand dem Altern entziehen, doch wie mag es wohl sein, wenn im bewussten Erleben sukzessive die physikalischen Funktionalitäten immer mehr einbüßen?
Das abendlich flanierende Unterfangen wäre in diesem Umfang mit meiner Oma aufgrund ihrer Beschwerden so sicherlich nicht möglich gewesen, was nicht heißen soll, dass ich nicht sehr gerne auf eine Wegestrecke verzichtet hätte, um ihre Gesellschaft genießen zu können, dennoch frage ich mich, ob sie sich – auch wenn die Natur ihr dieses körperliche Manko aufoktroyiert – mit diesen eingeschränkten Möglichkeiten noch wohl fühlt bzw. ob andere Wertigkeiten (z.B. die emotionale Verbundenheit zur Familie) in den Vordergrund rücken, die das Bewegungsdefizit kompensieren?
Bekümmert nicht die Erinnerung an das agile Wesen von einst, das im Heute gar nicht mehr existiert?
Die kommenden Jahre werden der Antwort auf die Frage, wenn ich sie mir selbst beantworten möchte, wohl noch ein Weile Geduld abverlangen, obgleich sie ja andererseits zu verfliegen scheinen.
Als mein Pan, Jo und ich am Abend noch in den Weinbergen spazieren waren, genoss ich die milden Farben des warmen Lichts der untergehenden Sonne. Von der Trägheit des bis dahin chaotisch vollzogenen Tages einmal abgesehen, peinigte mich in keinster Weise ein Wehwechen, welches die fortgeschrittene Stunde hätte trüben können. Nein, ich war vielmehr dankbar, ICH sein zu dürfen, da der Augenblick mir so kostbar schien. Auf den letzten Metern unseres lustwandelnden Weges erforderte ein steiles Gefälle unsere gelenkbezogene Aufmerksamkeit, was mich gedanklich zu meiner Oma entführte, der ich noch einige Stunden zuvor – ihres Schwindels wegen - den Arm zum sicheren Geleit des Fußmarsches anbot. Sicherlich kann sich niemand dem Altern entziehen, doch wie mag es wohl sein, wenn im bewussten Erleben sukzessive die physikalischen Funktionalitäten immer mehr einbüßen?
Das abendlich flanierende Unterfangen wäre in diesem Umfang mit meiner Oma aufgrund ihrer Beschwerden so sicherlich nicht möglich gewesen, was nicht heißen soll, dass ich nicht sehr gerne auf eine Wegestrecke verzichtet hätte, um ihre Gesellschaft genießen zu können, dennoch frage ich mich, ob sie sich – auch wenn die Natur ihr dieses körperliche Manko aufoktroyiert – mit diesen eingeschränkten Möglichkeiten noch wohl fühlt bzw. ob andere Wertigkeiten (z.B. die emotionale Verbundenheit zur Familie) in den Vordergrund rücken, die das Bewegungsdefizit kompensieren?
Bekümmert nicht die Erinnerung an das agile Wesen von einst, das im Heute gar nicht mehr existiert?
Die kommenden Jahre werden der Antwort auf die Frage, wenn ich sie mir selbst beantworten möchte, wohl noch ein Weile Geduld abverlangen, obgleich sie ja andererseits zu verfliegen scheinen.
pattyv - am Montag, 13. September 2004, 23:25 - Rubrik: Ein neuer Tag
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Ich habe - sprichwörtlich betrachtet - die Nase gestrichen voll, selbst in dem Bewusstsein, dass morgen mein letzter Tag als Urlaubsvertretung dahinscheiden wird. Vielleicht, sehr wahrscheinlich sogar, liegt es ja an mir, meinem Vermögen, mich in Alles hineinzusteigern, andererseits erweist sich diese Aufregung aber selten als nicht gerechtfertigt –leider!
Jetzt sitze ich hier in Bad Kissingen, habe eben schon meine ganzen Habseligkeiten, die ich zum heimischen Gedenken hier positionierte, zusammengepackt, um darauf zu warten, dass der Austauschserver die ganzen Dateien nach Würzburg überträgt, was betrüblicher Weise nur sehr zäh von statten geht, von wo aus ich morgen, natürlich mit Unterstützung, die Ausgabe erstelle.
Ich bin einfach nur froh, wenn der morgige Arbeitstag vorüber ist, denn dann darf ich mich wieder in die Sicherheit des Volontariats begeben, in welchem ich die kommenden 20 Monate erst noch das lernen darf, was man mir jetzt schon nach vier Monaten abverlangte.
Jetzt sitze ich hier in Bad Kissingen, habe eben schon meine ganzen Habseligkeiten, die ich zum heimischen Gedenken hier positionierte, zusammengepackt, um darauf zu warten, dass der Austauschserver die ganzen Dateien nach Würzburg überträgt, was betrüblicher Weise nur sehr zäh von statten geht, von wo aus ich morgen, natürlich mit Unterstützung, die Ausgabe erstelle.
Ich bin einfach nur froh, wenn der morgige Arbeitstag vorüber ist, denn dann darf ich mich wieder in die Sicherheit des Volontariats begeben, in welchem ich die kommenden 20 Monate erst noch das lernen darf, was man mir jetzt schon nach vier Monaten abverlangte.
pattyv - am Montag, 6. September 2004, 16:59 - Rubrik: Ein neuer Tag
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Heute ist einer dieser verdammten Tage, die ich einfach aus meinem Bewusstsein streichen möchte.
Mein erster Tag alleine.
Seltsam, dass die, die verblieben sind (Verkäufer) davon ausgehen, als sei ich im System und mit dem ganzen redaktionellen Prozedere schon vetraut.
Ich weiß nicht, wie ich den Tag heute hätte bewältigen sollen, wenn ich am Samstag und Sonntag nicht schon ausgiebig vorgearbeitet hätte, wobei mich der Umstand des am Wochenende Arbeitens noch nicht einmal so sehr stört, als vielmehr das Wahrnehmen dieser Erwartungshaltung darüber. Auch wenn mich diese Tage in Bad Kissingen – als Urlaubsvertretung – vielleicht ein wenig in die Selbstständigkeit zwingen, ich verfluche sie dennoch. Kai meinte, dass ich mir die Anzeigenverkäufer dahin erziehen sollte, dass sie mir auch die redaktionellen Beiträge von ihren Kunden mitliefern, was er in Würzburg realisiert hätte, da er keine Lust habe, aus Scheiße Gold (im allerweitesten Sinne) zu machen, er sei ja schließlich Redakteur und kein Marketingstratege. Tja, bei mir liefen sie heute ein, die Anzeigencharaktere, hatten, wenn auch im höflichen Ton, immer wieder etwas Neues (da noch ein Sonderthema, hier ein Fest, dort noch was von Opel Tigra, und und und), als hätte ich nichts anderes zu tun. Die Bilder von den zwei Terminen, die ich heute in aller Frühe wahrnahm, konnte ich vor Ort auch nicht verarbeiten, da das Lesegerät meine Karte nicht annahm. Die gewonnenen Daten aus den Gesprächen galt es ja zudem zu verarbeiten, was auch nur zäh voranschritt. Als man mir irgendwann mittags die Post vorbei brachte und ich sie der Reihe nach öffnete, staunte ich nicht schlecht, als ich zwei männliche Nacktbilder darin vorfand, obgleich ich mich bereits im Vorfeld darüber wunderte, dass bei Thomas, den ich derzeit vertrete, so viel Sexmails, sicherlich Spam, eingehen. Das Verwunderliche an dieser Begebenheit sind auch nicht die Mails an sich (privat kennt sie sicherlich nahezu jeder), sondern die Tatsache, dass er sie an die Mailadresse der Arbeit zugesandt bekommt, und das in einer ausgeprägten Anzahl (ca.35-40 Prozent aller Nachrichten).
Morgen haben wir Produktionstag, soll heißen, dass meine erste eigene Ausgabe ansteht. In Bad Kissingen wird es – anders als in Würzburg, wo wir im Haus eigener Producer haben - so gehandhabt, dass die Seiten via ISDN (warum so altertümlich weiß ich auch nicht) an ein externes Satzstudio versenden. Meiner großen Sorge wegen habe ich – mit Hilfe des Austauschservers – heute aber alles so vorbereitet, dass ich die Ausgabe auch in Wü, wo erfahrene Mac-Leute (in Bad Kissingen kennt sich einzig Thomas damit aus und der ist ja nun im Urlaub) sitzen, produzieren kann. Da diese morgen aber mit der eigenen Ausgabe beschäftigt sind, wird meine Arbeit durch die Bündelung der Produktion an einen Ort nicht weniger, wenngleich der Umstand, morgens weder eine Stunde Autoanfahrt zum Arbeitsplatz mit einzuplanen als auch jener, Wissende greifbar nah zu haben, erleichternd ist.
Und doch ersehne ich einzig den kommenden Mittwoch (8. September), ab dem ich wieder in die Rolle der schlichten Volontärin zurückschlüpfen darf, um mich langsam mit dem vertraut zu machen, was ich jetzt gewaltsam und kompakt - nach knapp vier Monaten Zugehörigkeit - schon wissen und anwenden soll.
Mein erster Tag alleine.
Seltsam, dass die, die verblieben sind (Verkäufer) davon ausgehen, als sei ich im System und mit dem ganzen redaktionellen Prozedere schon vetraut.
Ich weiß nicht, wie ich den Tag heute hätte bewältigen sollen, wenn ich am Samstag und Sonntag nicht schon ausgiebig vorgearbeitet hätte, wobei mich der Umstand des am Wochenende Arbeitens noch nicht einmal so sehr stört, als vielmehr das Wahrnehmen dieser Erwartungshaltung darüber. Auch wenn mich diese Tage in Bad Kissingen – als Urlaubsvertretung – vielleicht ein wenig in die Selbstständigkeit zwingen, ich verfluche sie dennoch. Kai meinte, dass ich mir die Anzeigenverkäufer dahin erziehen sollte, dass sie mir auch die redaktionellen Beiträge von ihren Kunden mitliefern, was er in Würzburg realisiert hätte, da er keine Lust habe, aus Scheiße Gold (im allerweitesten Sinne) zu machen, er sei ja schließlich Redakteur und kein Marketingstratege. Tja, bei mir liefen sie heute ein, die Anzeigencharaktere, hatten, wenn auch im höflichen Ton, immer wieder etwas Neues (da noch ein Sonderthema, hier ein Fest, dort noch was von Opel Tigra, und und und), als hätte ich nichts anderes zu tun. Die Bilder von den zwei Terminen, die ich heute in aller Frühe wahrnahm, konnte ich vor Ort auch nicht verarbeiten, da das Lesegerät meine Karte nicht annahm. Die gewonnenen Daten aus den Gesprächen galt es ja zudem zu verarbeiten, was auch nur zäh voranschritt. Als man mir irgendwann mittags die Post vorbei brachte und ich sie der Reihe nach öffnete, staunte ich nicht schlecht, als ich zwei männliche Nacktbilder darin vorfand, obgleich ich mich bereits im Vorfeld darüber wunderte, dass bei Thomas, den ich derzeit vertrete, so viel Sexmails, sicherlich Spam, eingehen. Das Verwunderliche an dieser Begebenheit sind auch nicht die Mails an sich (privat kennt sie sicherlich nahezu jeder), sondern die Tatsache, dass er sie an die Mailadresse der Arbeit zugesandt bekommt, und das in einer ausgeprägten Anzahl (ca.35-40 Prozent aller Nachrichten).
Morgen haben wir Produktionstag, soll heißen, dass meine erste eigene Ausgabe ansteht. In Bad Kissingen wird es – anders als in Würzburg, wo wir im Haus eigener Producer haben - so gehandhabt, dass die Seiten via ISDN (warum so altertümlich weiß ich auch nicht) an ein externes Satzstudio versenden. Meiner großen Sorge wegen habe ich – mit Hilfe des Austauschservers – heute aber alles so vorbereitet, dass ich die Ausgabe auch in Wü, wo erfahrene Mac-Leute (in Bad Kissingen kennt sich einzig Thomas damit aus und der ist ja nun im Urlaub) sitzen, produzieren kann. Da diese morgen aber mit der eigenen Ausgabe beschäftigt sind, wird meine Arbeit durch die Bündelung der Produktion an einen Ort nicht weniger, wenngleich der Umstand, morgens weder eine Stunde Autoanfahrt zum Arbeitsplatz mit einzuplanen als auch jener, Wissende greifbar nah zu haben, erleichternd ist.
Und doch ersehne ich einzig den kommenden Mittwoch (8. September), ab dem ich wieder in die Rolle der schlichten Volontärin zurückschlüpfen darf, um mich langsam mit dem vertraut zu machen, was ich jetzt gewaltsam und kompakt - nach knapp vier Monaten Zugehörigkeit - schon wissen und anwenden soll.
pattyv - am Montag, 30. August 2004, 22:54 - Rubrik: Ein neuer Tag
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Tag eins in Bad Kissingen – er hat mich niedergeknüppelt (jedes andere Wort träfe nicht den Kerngehalt des empfundenen Gefühls). Als ich abends die Geschäftsstelle verließ, waren meine Sinne dermaßen verwirrt und Daten überflutet, dass ich orientierungslos den Parkplatz suchte. In der Hoffnung, früher gehen zu können, entsagte ich der Mittagspause, was sich später als fatal erwies, da meinem Kopf das mentale Steinschleppen zunehmend die Kräfte entzog und ich geistig mehr und mehr abbaute.
Die Leute vor Ort sind, soweit ich das nach einem Tag beurteilen kann, nett und hilfsbereit. Problematisch erweist sich der Umstand, dass es für mich keinen Computer (Mac) gibt und ich insofern auch nicht dazu kommen werde, meine systembezogenen Defizite bis zu Thomas Urlaubsantritt durch Üben zu minimieren. Jetzt zweifle ich noch mehr daran, dass ich die Vertretung überhaupt realisieren kann. Schade, irgendwie hoffte ich, dass ich meine Angst nach dem ersten Tag ggf. ein wenig reduzieren kann. Weit gefehlt! Der Gedanke an morgen quält mich. Jetzt habe ich seit vielen Wochen erstmalig wieder ein Gefühl in mir, das ich im Verlag in Würzburg überraschender Weise innerhalb einer dauerhaften Beschäftigung nicht mehr empfand: Jenes, mit Unbehagen, an den nächsten Arbeitstag zu denken. Ja, in Würzburg konnte ich sowohl meine Feierabende als auch meine Wochenenden genießen, ohne schon sonntags schlecht gelaunt daran zu denken, was mich bereits am Montag wieder in Beschlag nimmt.
In Bad Kissingen ist es jetzt bereits schon jetzt so Furcht einflößend (obwohl die Leute echte nett sind), dass ich mich am liebsten krank schreiben ließe, bloß um nicht dorthin zu müssen.
Aber keine Bange, ich werde genau das nicht tun!
Vermisse meinen Pan, der den heutigen Abend in Osnabrück, seiner vergangenen Heimat mit Kai, seinem Freund, verbracht hat, wo er sich in Bälde (00:58 Uhr) in den Zug setzen wird, um die nächtliche lange Zugfahrt gen Würzburg auf sich zu nehmen.
Bin froh, dass das Wochenende vor der Türe liegt und ich mich für diese Arbeitswoche nur noch morgen den beruflichen Anforderungen zu stellen habe.
Fehlt nur noch die Geborgenheit spendende Umarmung meines Liebsten. Nach mehr Welt ist mir derzeit auch gar nicht zumute.
Die Leute vor Ort sind, soweit ich das nach einem Tag beurteilen kann, nett und hilfsbereit. Problematisch erweist sich der Umstand, dass es für mich keinen Computer (Mac) gibt und ich insofern auch nicht dazu kommen werde, meine systembezogenen Defizite bis zu Thomas Urlaubsantritt durch Üben zu minimieren. Jetzt zweifle ich noch mehr daran, dass ich die Vertretung überhaupt realisieren kann. Schade, irgendwie hoffte ich, dass ich meine Angst nach dem ersten Tag ggf. ein wenig reduzieren kann. Weit gefehlt! Der Gedanke an morgen quält mich. Jetzt habe ich seit vielen Wochen erstmalig wieder ein Gefühl in mir, das ich im Verlag in Würzburg überraschender Weise innerhalb einer dauerhaften Beschäftigung nicht mehr empfand: Jenes, mit Unbehagen, an den nächsten Arbeitstag zu denken. Ja, in Würzburg konnte ich sowohl meine Feierabende als auch meine Wochenenden genießen, ohne schon sonntags schlecht gelaunt daran zu denken, was mich bereits am Montag wieder in Beschlag nimmt.
In Bad Kissingen ist es jetzt bereits schon jetzt so Furcht einflößend (obwohl die Leute echte nett sind), dass ich mich am liebsten krank schreiben ließe, bloß um nicht dorthin zu müssen.
Aber keine Bange, ich werde genau das nicht tun!
Vermisse meinen Pan, der den heutigen Abend in Osnabrück, seiner vergangenen Heimat mit Kai, seinem Freund, verbracht hat, wo er sich in Bälde (00:58 Uhr) in den Zug setzen wird, um die nächtliche lange Zugfahrt gen Würzburg auf sich zu nehmen.
Bin froh, dass das Wochenende vor der Türe liegt und ich mich für diese Arbeitswoche nur noch morgen den beruflichen Anforderungen zu stellen habe.
Fehlt nur noch die Geborgenheit spendende Umarmung meines Liebsten. Nach mehr Welt ist mir derzeit auch gar nicht zumute.
pattyv - am Freitag, 20. August 2004, 00:32 - Rubrik: Ein neuer Tag
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Wer auch immer dieses Einsehen mit mir hatte, ich schließe ihn in mein heutiges Abendgebet mit ein. Eben läutete mein Handy. Thomas aus Bad Kissingen rief an und fragte, ob ich denn schon losgefahren sei.
Ich: „Nein, aber ich wollte in den nächsten 5 Minuten aufbrechen.“
Er: „Lass es, es reicht, wenn Du morgen früh um 10 Uhr da bist“
Was für eine Erleichterung!
Jetzt habe ich ganz überraschend frei!
Andererseits bleibt so aber auch wieder Zeit, um sich in etwas hineinzusteigern - ein Talent, das ich sehr ausgeprägt besitze.
Ich: „Nein, aber ich wollte in den nächsten 5 Minuten aufbrechen.“
Er: „Lass es, es reicht, wenn Du morgen früh um 10 Uhr da bist“
Was für eine Erleichterung!
Jetzt habe ich ganz überraschend frei!
Andererseits bleibt so aber auch wieder Zeit, um sich in etwas hineinzusteigern - ein Talent, das ich sehr ausgeprägt besitze.
pattyv - am Mittwoch, 18. August 2004, 12:18 - Rubrik: Ein neuer Tag
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Mein Arbeitstag verlief tränenreich, was möglicherweise daran gelegen haben mag, dass die Antennen der Selbstbeobachtung heute aufgrund des Umstands des vorerst letzten Tags in Würzburg besonders sensitiv reagierten. Bei jedem aufkeimenden Problem dachte ich einzig daran, dass ich in relativ unmittelbarer Kürze alles alleine zu bewältigen habe, egal, wie viel Hilfe man mir auch von Außen anbot. Wer jeden Tag eine fertige Zeitung vor sich liegen hat, kann, so vermute ich jetzt einfach mal, nicht ansatzweise erahnen, wie viele Fehler (keine orthographischen) man auf kleinster Fläche machen kann. Nicht dass ich es nicht besser machen will, aber durch meine Unwissenheit innerhalb meiner erst recht kurz im Verlag anwesenden Zeit wird sich jener sicher noch wundern, warum man mir, ausgerechnet mir diese verantwortungsvolle Aufgabe zugedachte. Ich bzw. die Ausgaben werden zum Gespött der Leute. Der Tag heute hat es mir in vielfacher Hinsicht einfach nur bestätigt.
Um die Bedenken und Ängste der anstehenden Wochen mit einer Vorfreude auf etwas Schönes zu nivellieren, wobei inzwischen selbst sie, die Vorfreude, Besorgnisse erzeugt, war ich nach der Arbeit im Reisebüro, wo ich für den Pan und mich für den 23. Oktober einen 10-tägigen Flug nach Jacksonville (Florida) gebucht habe. Von hier aus wollen wir – die Route entlang des Golf von Mexiko nutzend - Alabama und Mississippi durchqueren, um in Louisiana New Orleans zu besichtigen. Ob wir auf dem Rückweg nach Orlando (Ort des Rückflugs) hin die West- oder Nordküste Floridas entlang fahren werden, steht bis jetzt noch nicht fest, wobei ich vermute, dass die Seite des Atlantischen Ozeans (Osten) sicherlich die kühlere (und deshalb von mir möglicherweise auch wenig präferenziertere) sein wird, ich aber ungeachtet dessen dennoch offen für beide Varianten bin.
Und Bad Kissingen?
Dort muss ich – nach den Produktionstagen lassen wir es meist etwas ruhiger angehen - morgen erst um 13 Uhr erscheinen. Ich glaube, wenn Thomas, so heißt der vor Ort ansässige Redakteur, wüsste, welche Lücken ich noch habe, hätte er das Treffen sicherlich auf einen sehr erheblich früheren Zeitpunkt gelegt.
Zumindest kann ich ab morgen die Tage rückwärts zählen, denn wie lautet mein frustrationslinderndes Motto, das ich dem Pan in Zeiten der Not so oft mitteile? „Was einmal begonnen hat, findet auch wieder ein Ende“
Um die Bedenken und Ängste der anstehenden Wochen mit einer Vorfreude auf etwas Schönes zu nivellieren, wobei inzwischen selbst sie, die Vorfreude, Besorgnisse erzeugt, war ich nach der Arbeit im Reisebüro, wo ich für den Pan und mich für den 23. Oktober einen 10-tägigen Flug nach Jacksonville (Florida) gebucht habe. Von hier aus wollen wir – die Route entlang des Golf von Mexiko nutzend - Alabama und Mississippi durchqueren, um in Louisiana New Orleans zu besichtigen. Ob wir auf dem Rückweg nach Orlando (Ort des Rückflugs) hin die West- oder Nordküste Floridas entlang fahren werden, steht bis jetzt noch nicht fest, wobei ich vermute, dass die Seite des Atlantischen Ozeans (Osten) sicherlich die kühlere (und deshalb von mir möglicherweise auch wenig präferenziertere) sein wird, ich aber ungeachtet dessen dennoch offen für beide Varianten bin.
Und Bad Kissingen?
Dort muss ich – nach den Produktionstagen lassen wir es meist etwas ruhiger angehen - morgen erst um 13 Uhr erscheinen. Ich glaube, wenn Thomas, so heißt der vor Ort ansässige Redakteur, wüsste, welche Lücken ich noch habe, hätte er das Treffen sicherlich auf einen sehr erheblich früheren Zeitpunkt gelegt.
Zumindest kann ich ab morgen die Tage rückwärts zählen, denn wie lautet mein frustrationslinderndes Motto, das ich dem Pan in Zeiten der Not so oft mitteile? „Was einmal begonnen hat, findet auch wieder ein Ende“
pattyv - am Mittwoch, 18. August 2004, 00:00 - Rubrik: Ein neuer Tag
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Die vor markanten Punkten in Szene gesetzte mäusige Protagonistin habe ich Jo vor einigen Jahren geschenkt, konnte es aber bis dato nicht lassen, sie immer mal wieder mit auf Reisen zu nehmen, weshalb mittlerweile in ihren kleinen, braunen Knopfaugen inzwischen schon die abenteuergetränkte Reiselust blitzt.


Ich hoffe, es gelingt mir heute wenigstens einmal in dieser Woche früher zu Bett zu gehen!
Wait up and see ...
pattyv - am Mittwoch, 4. August 2004, 22:47 - Rubrik: Ein neuer Tag
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Die Tage – und damit leider auch mein geliebter Sommer – ziehen dahin. Verbrachte die letzten vier Tage im Schwimmbad (die gestrigen beiden natürlich nach der Arbeit). Seltsam, dass es sich so anfühlt, als wäre es gerade gestern gewesen, wenn man Gesichter, die man vom Sehen her kennt, dieses Jahr zum ersten Mal wieder sieht.
Inzwischen rücken auch die Tage bis zu meinem Urlaubsvertretungseinsatz in Bad Kissingen immer näher. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass das, auch wenn ich mir noch so viel Mühe gebe, die totale Blamage geben wird. Mag sein, dass ich von meinem Grundnaturell eher zu den Tiefstaplern gehöre, doch ich bin, auch wenn ich jetzt schon über drei Monate in diesem Verlag bin, weit davon entfernt, eigens eine Zeitung erstellen zu können. Die Not an allgemeinen Urlaubsvertretungen, die es laut Nachfrage letztes Jahr noch gegeben hat, zwingt mich mangels Personal aber dazu, es doch realisieren zu müssen. Bei meinem „Talent“ werden die (die, die mich als Urlaubsvertretung vorgesehen haben) sich am Ende noch wünschen, dass sie mich mit dieser Aufgabe nie besetzt hätten. Ich nehme es täglich wahr, wie weit ich noch davon entfernt bin, es alleine bewerkstelligen zu können.
Ab 18. August werde ich sicherlich mein Bestes zu geben versuchen, wobei dahingestellt sei, wie erfolgreich mir dieses Vorhaben gelingen wird.
Inzwischen rücken auch die Tage bis zu meinem Urlaubsvertretungseinsatz in Bad Kissingen immer näher. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass das, auch wenn ich mir noch so viel Mühe gebe, die totale Blamage geben wird. Mag sein, dass ich von meinem Grundnaturell eher zu den Tiefstaplern gehöre, doch ich bin, auch wenn ich jetzt schon über drei Monate in diesem Verlag bin, weit davon entfernt, eigens eine Zeitung erstellen zu können. Die Not an allgemeinen Urlaubsvertretungen, die es laut Nachfrage letztes Jahr noch gegeben hat, zwingt mich mangels Personal aber dazu, es doch realisieren zu müssen. Bei meinem „Talent“ werden die (die, die mich als Urlaubsvertretung vorgesehen haben) sich am Ende noch wünschen, dass sie mich mit dieser Aufgabe nie besetzt hätten. Ich nehme es täglich wahr, wie weit ich noch davon entfernt bin, es alleine bewerkstelligen zu können.
Ab 18. August werde ich sicherlich mein Bestes zu geben versuchen, wobei dahingestellt sei, wie erfolgreich mir dieses Vorhaben gelingen wird.
pattyv - am Mittwoch, 4. August 2004, 01:08 - Rubrik: Ein neuer Tag
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