Aeltere Beitraege von blogger de
Aergerlich
Angst
Aus der Welt der Nachrichten
Des Lebens muede
Ein neuer Tag
einsam & verlassen
Familie
Freizeit
Freude
Job
Kaum zu glauben
Kino
Kurioses
Nicht von dieser Welt
Omas Krebs
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
icon

 

Ein neuer Tag

Noch wenige Stunden, dann ist Weihnachten auch für dieses Jahr vorbei.

Mir ist es zuwider!

Hätte ich die Möglichkeit gehabt, mich zwischen Arbeit und Weihnachten bzw. das, was es in meinem Umfeld ausmacht, entscheiden zu können, hätte ich mich eindeutig für den Job entschieden, auch wenn sich das jetzt äußerst unsozial anhören mag.


Morgen darf ich wieder arbeiten. Ich freue mich darauf.

Zeit erscheint mir momentan so ungreifbar wie ein nasses Stück Seife, so flüchtig wie der Hauch eines Augenblicks, obwohl ich paradoxerweise für dieses Jahr noch dreizehn Tage Urlaub habe, die ich aber aufgrund der arbeitsreichen Lage dieses Jahr nicht mehr nehmen kann.

Nein, ich beklage mich nicht, ich bin froh und dankbar, dass ich einen Job habe, der mir erstmals in meinem Leben sogar richtig viel Spaß macht.

Ich bin nur müde, weil die mich umgebenden Umstände – mein Anspruchsdenken, meine freie Mitarbeit bei dem Kulturmagazin und auch Weihnachten – mich zurzeit so in Atem halten, dass es mir diese Woche bereits in Folge unmöglich ist, mir den Schlaf zukommen zu lassen, den ich zur Erholung bräuchte.

Der Blick in den Spiegel erwidert mir ein mattes, ja verbrauchtes Gesicht mit dunklen Hautfalten, welches mit seinen kleinen, schlafhungrigen Augen einfach nur Ruhe ersehnt. Am liebsten würde ich mich einfach nur ins Bett legen und den dann sicherlich aufkeimenden „schlechte-Gewissen-Gedanken“ Auftrittsverbot erteilen.

Da das aber momentan nicht realisierbar ist, stecke ich diesen Erholung ersehnenden Wunsch einfach in ein ersonnenes Schächtelchen, das möglicherweise im Vorbeiflug einer lieblichen Fee von deren Zauberstaub berieselt wird ...

  • Nikolaus:
  • Nachdem mein Pan heute – wie immer montags, wenn er wieder den kilometerreichen Weg nach Hamburg vor sich hat – bereits um 5.15 Uhr aufgestanden ist und sich dabei, um mich noch ein bisschen weiter schlafen zu lassen, leise aus dem Schlafzimmer schlich, kehrte er heute jedoch bereits um 5:17 Uhr wieder in die nächtliche Ruhestätte zurück, um mir bei einem sanften Kuss mitzuteilen, dass wir nächtlichen Besuch hatten: „Heute Nacht war jemand hier, der einen roten Schuh zurückließ, in dem lauter Dickmacher sind“.
    Schade, dass ich in solchen Momenten so selten ernst bleiben kann, wobei ich meine Contenance zu wahren versuchte. „Da scheint es wohl jemand gut mir Dir zu meinen“, erwiderte ich mich des Lachens und der Freude kaum verbergen könnend.
  • Entzückend:
  • Als der Pan und ich am Samstag Billard spielen wollten, kam doch allen Ernstes eine Angestellte des Hauses auf mich zu, um mich nach meinem Ausweis zu fragen. Als ich jener mündlich - die Papiere lagen im Auto - mitteilte, dass ich tatsächlich doch schon 35 Jahre alt sei, wollte sie es mir zunächst nicht glauben, schien aber im Anschluss dann aber doch so überzeugt von meiner beharrlichen Aussage, dass ich nicht in die Kälte hinaus musste, um diesbezüglich einen geburtspässlichen Nachweis zu erbringen. Scheinbar habe ich mich gut gehalten!
  • Verschlafen:
  • Von Samstag auf Sonntag kam es um 02.52 Uhr in zwölf Kilometern Tiefe zu ruckartigen Verschiebungen von Gesteinsschollen: Erdbeben in Baden Württemberg! Obwohl das Epizentrum sich bei Freiburg bündelte, breitete es sich – wie ich den Medien entnahm - spürbar bis nach Würzburg aus. Selbst die hiesige Polizeidirektion berichtete über etliche besorgte Anrufe. Der Pan und ich hingegen verschliefen dieses unterfränkisch bewegende Ereignis in aller Sanftmut zweier Liebenden.

Das war definitiv nicht mein Tag heute!

„Sie machen ein Gesicht, als ob Sie im nächsten Augenblick erschossen würden“, erläuterte mir der Dozent zu meinem Auftritt vor der Kamera. „Ehrlich gesagt fühlte ich mich auch so“, entgegnete ich voller Scham, als ich diese peinlich steife Figur, namens ich, die sich orientierungslos um Kopf und Kragen redete, auf dem Bildschirm sah.

Und dabei – oder gerade deshalb (?) - ereiferten wir uns kurz vorher noch an den ersten praktizierenden Versuchen der Bauchatmung, um auf kräftesparendem Weg über genügend Luft für den Grundton unserer Stimme zu verfügen, exerzierten Sprechübungen, wurden mit sinnbildlich erhobenem Zeigefinger noch auf „Kamera frisst Freundlichkeit“ verwiesen, weshalb wir doch etwas ausgeprägter Lächeln sollten. Außerdem galt es, Redepausen einzulegen, die Hände wenn, nur im „positiven Bereich“ (oberhalb des Gürtels und unterhalb des Kinns) zu bewegen, aber nicht ausufernd und nicht aus der Vertikale kommend, und und und, ...

Wir hatten zehn Minuten Zeit, um uns auf das Thema vorzubereiten. Vor Nervosität war ich kaum des Denkens fähig, um mir ein Konzept oder eine medienfähige Strategie zu kreieren. Ich hasste die Umstände. Ich hasste den Zwang. Ich hasste die Kamera. Ich wollte weder mit der Kamera flirten noch empfand ich das königliche Gefühl, mit dem wir uns der Kamera nähern sollten. Meine Beine und Arme zitterten. Mir war heiß, sehr heiß, zu heiß. Ich wollte nicht, aber ich musste, also brachte ich es hinter mich. Widerlich!

Gleich im ersten Satz machte ich Fehler. Das, was ich im Vorfeld auswendig zu lernen versuchte, entglitt meiner Erinnerung. Ich begann zu sprechen und vergaß, was ich in der ersten Satzhälfte formulierte. Ich will das hier auch gar nicht weiter ausführen. Später, als wir die Videos auswerteten, erfuhr ich, dass Auswendiglernen der falsche Weg sei, dass wir uns (im Kopf) Stichworte machen, an denen wir uns entlang hangeln sollen, wobei jeder Gedanke einen eigenen Satz erhalten müsse.

So viel zu Theorie. Von all den gesehen Teilnehmern empfand ich mich als die Schlechteste. Ich hätte mich am liebsten unter dem Schreibtisch versteckt.

Und morgen?

Morgen gilt es wieder, sich dieser medialen Konfrontation zu stellen.

Ach wenn ich mich dieser Schmach doch entziehen könnte!

Jetzt bin ich also endlich wieder zuhause. Die Rückfahrt von Hagen war aufgrund der Wetterverhältnisse – sehr starker Regen und von der Sicht nahezu undurchdringbarer Nebel – sowie der Staus anstrengend und langatmig.

Dafür gestalteten sich die Stunden seit der Rückkehr um so kurzweiliger: Während ich am Donnerstag Abend noch den Koffer auspackte, den Anrufbeantworter abhörte, meine Post sortierte und die ersten Willkommenstelefonate führte, bereitete ich am Freitag tagsüber ein Interview vor, dass ich noch am gleichen Abend mit einer Dame, die in Anerkennung ihres umfangreichen und vielseitigen künstlerischen Gesamtwerks den Großen Preis der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur erhielt, führte. Leider nahm dieser Termin sehr viel mehr Zeit in Anspruch als ich dachte. Nach geschlagenen sechs Stunden verließ ich doch recht genervt, wenn auch um ein wirklich sehr interessantes eineinhalbstündiges Gespräch mit der Künstlerin reicher, den zelebrierenden Ort. Samstag Morgen dann die ersten Reinigungsaktionen. Die Eiche vor meinem Balkon hat während meiner Abwesenheit auf selbigem doch recht viel ihres bunten Federnkleids eingebüßt, das es mühselig zu entsorgen galt, um mal nur ein Beispiel zu nennen. Andererseits drängte mich auch meine innere Stimme, die Zeit mit diesen säubernden Belangen zunächst nicht zu großzügig auszudehnen, schließlich wollte ich an diesem Morgen mit meinem Pan frühstücken, was wir gegen 11.30 Uhr schließlich auch realisierten. Der Nachmittag und der Abend gestaltete sich – auch unter dem Umstand, dass mein Pan und ich ein wenig kränkelten – zeitungebunden, leger und stresslos. Am Abend besuchte uns Jo, mit dem wir zunächst „Skippo“ spielten und im Anschluss daran gemeinsam einen Film mit Paul Newman ansahen.

Die Zeit drängt, ...

Den gestrigen Sonntag verbrachte ich fast in Gänze damit, an dem Artikel der Preisverleihung zu feilen, obwohl ich mir zwischendurch auch mal kleine Schmoll- und dem-Pan-die-Haare-schneiden-Pausen gönnte, während wir abends noch die drei Maschinen Wäsche bügelten.

Die nächsten beiden Tage steht bei mir aber noch immer kein arbeitender Alltag auf dem Programm, obwohl ich mich in den Räumlichkeiten meiner beruflichen Verpflichtung befinden werde. „Moderations-Seminar“ steht thematisch übergreifend auf dem auskunftsgebenden Blatt des Rhetorik-Kurses, der heute Details über Nonverbale Kommunikation verrät. So ganz fremd ist mir die Materie nicht, schließlich habe ich an der Uni bereits drei Rhetorik-Kurse besucht. Aber bei meinem Vermögen des Vergessens schadet Wiederholung natürlich nie. Ich möchte nur nicht vor die Kamera!

Wäre dieses Wochenende ein gewöhnliches, würde ich mich auch darüber freuen, frei zu haben und ausschlafen zu können, wobei ich mich darüber natürlich trotzdem freue, weil die morgendliche Müdigkeit mich nach wie vor noch immer im Bann ihrer Trägheit hält und ich mir auch heute – einmal mehr – gewünscht habe, liegen bleiben zu dürfen.

Andererseits verhindern die mich ungebenden bizarren Umstände das Aufkeimen des Gefühls, das sich am Wochenende üblicherweise auf Erholen und Ruhe einstellt.

Der knapp 2-wöchige Aufenthalt in Hagen (Volontärsseminar), das ich bereits Sonntag anfahren werde, steht an.

Ob der Schnelllebigkeit, in der ich gerade zu leben scheine, habe ich den Urlaubskoffer seit Dienstag auch erst gar nicht aufgeräumt. Ausgeräumt hingegen schon, gilt es doch dieses Mal, mich mit warmer Kleidung einzudecken. Das Nachdenken darüber, was ich woanders benötigen werde, um es im Idealfall auch mitnehmen zu können, stimmt mich leidlich. Ich schöpfe gerne aus dem Vollen meiner mir zur Verfügung stehenden Mittel (nicht monetär gedacht), auf die ich partiell (PC) auch nur sehr widerwillig verzichte, vornehmlich auch deshalb, weil ich das Alleinsein in Kombination mit dem fremden Ort als sehr bedrückend empfinde, und mir insofern ein Besuch in den vertrauten Sphären des www-Ozeans, die mich mit der Außenwelt verbinden, sehr genehm wäre.

Genau aus diesem Grund leiht mir Jo auch seinen Laptop, der laut Aussage der Dame vom Journalisten-Zentrum -„in den meisten Zimmern funktioniert das mit dem Internetanschluss in der Regel auch“ - leider kein Garant dafür ist, aus. Als „halbleere-Wasserglas-Seherin“ habe ich diesbezüglich einfach meine Zweifel. Selbst am Dienstag als wir von Charlotte nach Frankfurt zurückflogen, die Maschine weit über 200 Passagiere aufwies, von denen jeder einen einzelnen kleinen Bildschirm vor sich hatte, - an zweien von den einzigen drei, die nicht funktionierten, saßen wir.

Eine andere Frage ist die der Kosten. Hier zuhause kann ich für 15 Euro im Monat 100 Stunden online gehen. Wie kostspielig wird das, sollte ich vor Ort tatsächlich die Möglichkeit dazu haben, in Hagen werden? Allzu Budget vereinnahmend sollte es in Bezug auf das schmale Volontärsgehalt (round about 700 Euro) dann aber auch nicht sein. Klar, ich könnte mir eine AOL-CD mit 100 Freistunden organisieren, habe mir aber sagen lassen, dass man diesen Anbieter dann aber nicht mehr los bekäme (u.a. in versteckten Dateien, aber auch darin, dass sie gerne Kündigungen übersehen). Und da das nicht mein Laptop ist, will ich dieses Risiko zweimal nicht eingehen.

Aber ich will nicht jammern, habe heute mit den Krallen einer kleinen Kämpfernatur, (zunächst) wider den Willen der obersten Etage gekämpft, um mit dem „eigenen“ (das Auto, mit dem ich fahre, gehört dem Pan) PKW nach Hagen fahren zu dürfen, was eine Frage der Versicherung war, weshalb man mir den Zug aufnötigen wollte, das ich aber angesichts des vielen Gepäcks und der „Außerhalblage“ als sehr unvorteilhaft erachtete. Zu meinem eigenen Erstaunen gewährte mir die Führungsetage dann aber doch mein Vorhaben.

So klein, so unscheinbar und doch so erfolgreich. Manchmal (seltenst) gibt es Tage, da beweise ich unvermutete Stärke. Heute könnte so ein Tag gewesen sein.

Seit gestern sind wir wieder auf heimatlichem Territorium.

Wäre es nach mir (und auch dem Pan) gegangen, wären wir noch länger vor Ort geblieben, aber die Zeit, die gute alte Zeit, eine Komponente, auf die wir höchstens im subjektiven Empfinden Einfluss haben, sonst leider nicht, hat uns vor der bleibenden Möglichkeit einen traurigen Strich durch die eigens aufgestellte (Wunsch)Rechnung gemacht.

Gesehen haben wir in dem - laut Pan - Abenteuerurlaub viel, z.B. die Schäden der tosend-schneidenden Hurrikans, unter denen wir an einem Tag postum noch zu tragen hatten, auch viel Langweiliges auf den schier endlosen Straßen, die nach vielem Nichts doch immer in etwas mündete, was sich menschliche Ansiedlung auf weiter Flur nennen konnte.

Leider bleibt mir an diesem Morgen von dem eben minutiös erwähnten Konstrukt, das sich Zeit nennt, ebenfalls kaum welche, da bereits heute der Gang zur Arbeit ruft, während ich - an unserem zuletzt aufgehaltenem Urlaubsort (Orlando-Kissimmee) wäre es derzeit gerade 8:40 Uhr - den heutigen Tag doch noch lieber zur Akklimatisierung hätte frei nehmen sollen, da die Müdigkeit mir derzeit doch noch spürbar in den Knochen steckt und ich zudem den leichten Druck des Unausgeschlafenen auf den Augen spüre, aber irgendwie wird es schon gehen ...

Es bleibt kaum Zeit, hier noch etwas zu vermerken, in einer halben Stunde kommt Johannes, der uns nach Frankfurt zum Flughafen fährt, von wo wir aus um 11:45 Uhr gen USA, zunächst nach Philadelphia, nach einer 4-stündigen Wartezeit am dortigen Airport weiter nach Jacksonville (Florida) abheben werden.

2. November - Tag der Präsidentschaftswahl - lautet der Tag unserer Wiederkehr.

Und jetzt gilt es noch in aller Hektik zu frühstücken, die letzten bis dahin noch nicht eingepackten Habseligkeiten im Koffer zu verstauen und - meiner diesbezüglichen Eitelkeit wegen - meine Haare zu stylen, was wohl am meisten Zeit beanspruchen wird.

Wünsche den diese Zeilen Lesenden belebende und erinnernswerte Momente bis zu unserer Rückkehr.

Ein Pulk an aufgewühlten Studenten, die sich verloren in der Masse der suchenden Polizei befinden.Und dann kam doch alles anders als gedacht: Mein Aufmacher wurde aufgrund eines Bombenalarms an der Uni am Hubland, der ein Aufgebot an Beamten der Bereitschafts-, der Landespolizei, des Landeskriminalamtes, der Berufsfeuerwehr und des Rettungsdienstes nach sich zog, zum Unteraufmacher, was mich dann – nach den Mühen des Formulierens – doch ein wenig betrübte, wenngleich ich es rational durchaus nachvollziehen kann, dass dieses Aufsehen erregende Ereignis, bei dem 6.000 Studenten den Gebäude räumenden Anweisungen der Polizei folgen mussten, um den Spürhunden die Möglichkeit der Eruierung auf Wahrheitsgehalt dieses Anrufs zu geben, DIE Schlagzeile erhält.

Eigentlich wollte ich bereits gestern den Aufmacher für die kommende Ausgabe schreiben, weil ich wusste, dass heute neben dem mittäglichen Phototermin der Spielplatztest und die Veranstaltungstipps auf dem Programm stehen. Meines Vermögens, mich selbst in etwas hineinzusteigern wegen, unterließ ich meine Anstrengungen hinsichtlich der Auseinandersetzung mit den arbeitsbedingten Pflichten, da meine Gemütsverfassung, die vornehmlich von den Ängsten der anstehenden Reise getränkt war, schon ohne jegliche Abverlangung eines Anspruchs auf sehr brüchigen Stelzen stand. Ich hatte einfach unglaubliche Furcht davor, wieder in ein Versagensloch zu fallen, dessen Tiefe für alle Mitbeteiligten zu einer Qual wird, was ich dem Pan und auch mir am Wochenende ersparen wollte. Ich wollte einfach nicht in eine noch schlechtere Verfassung geraten und schützte mich in diesem Belang alleinig durch das Vermeiden mit der Auseinandersetzung des zu schreibenden Artikels, dessen Folgen – Tränen und Nichtsnutzgefühl - ich dann heute auszubaden hatte. In dieser selbst zermaternden Stimmung bin ich wahrlich alles andere als eine angenehme Zeitgenossin, die sich mit ihrem ignorierenden Schweigen und dem leblosen Blick eines seit Wochen vor sich hinsiechenden Kadavers in einer so ganz anderen Welt zu befinden scheint. Einmal in dieser Stimmung gefangen komme ich für gewöhnlich erst nach sehr vielen Stunden, meistens aber durch den nächtlichen Schlaf wieder auf bessere Gedanken.

Bedingt durch meine Müdigkeit verkürze ich an dieser Stelle: Die Herausforderung, den Aufmacher zu schreiben – und das unter den teils lärmenden Bedingungen während der Arbeit, die mir eine Konzentration unmöglich erscheinen lassen – brachte mich schon nach einem recht kurzen Bemühen in eine solch eben beschriebene Verfassung. Ich rang mit den Tränen, verließ, als Thomas sein Endlostelefonat einfach nicht beenden wollte, den Raum um durchzuatmen, um mich durch ein kurzes Ablenken wieder neu erden zu können, doch vergebens. Kai schien es nach meiner Rückkehr wohl bemerkt zu haben. Er fragte mich, ob alles in Ordnung sei, worauf ich natürlich „Ja“, wenn auch in einem Ton, der so gänzlich anders als der übliche ist, erwiderte. Ich kann es nicht beschreiben, was ich fühlte. Ich hatte so viele Informationen, wusste nicht, was wichtig und erwähnenswert ist, sollte über einen Diakon, der in unserer Sonntagsausgabe jeweils eine Kolumne veröffentlicht, den eine Dienstreise im vergangenen Jahr in den Staaten dazu inspiriert hat, einen Krimi, den ich aber nicht gelesen habe, zu verfassen, schreiben. Ich hatte den kurzen Text, den die Mainpost über die Buchpräsentation veröffentlichte, vor mir. Unserer sollte, da Aufmacher, um einiges länger sein. Ich war überfordert, gab aber doch mein Bestes, was mir bei Weitem nicht gut genug erschien, spürte, wie sehr mir die geistigen Kräfte schwanden.

Kurze Zeit später ging Kai zu den Volksblatt-Redakteuren (alle im gleichen Haus), um zu fragen, was sie schon über dieses Ereignis geschrieben haben. Er gab mir den Artikel und meinte, dass wir – gegen Bezahlung - auch diesen in unserer Ausgabe veröffentlichen könnten. Ich weiß nicht warum, aber das forderte mich heraus. Ich wollte nicht, dass unser Chef einen fremden Namen unter dem Aufmacher sieht, zumal dann, wenn unter dem Foto mein Name steht und er damit wüsste, dass ich der Präsentation beigewohnt habe.

Irgendwie gelang es - der Artikel - mir dann auch. Ich bin zwar nicht zufrieden damit (wäre wohl auch was Neues), doch ich habe es geschafft, weiß eigentlich selbst nicht wie ...

Erstaunlicherweise habe ich am Nachmittag zusätzlich auch noch die Veranstaltungstipps und den Spielplatztest, bei dem ich vor nicht allzu langer Zeit alleine einen ganzen Tag dafür benötigte, realisieren können.

Danach war mein Kopf aber total leer ...

 

twoday.net AGB

xml version of this page

xml version of this topic

powered by Antville powered by Helma

development