Des Lebens muede
Die wogende Wand der Breitseite war vernichtender als gedacht. Sie hat mich voll erwischt, unter Wasser gespült und wild umhergeworfen. Ich strauchelte und schlucke noch immer - im Versuch, diesem niederschmetterndem Gefühl zu entkommen - das salzige Wasser, das mich von meiner geplanten, besser meiner erhofften Route, die auf Leben ausgerichtet war, abgebracht hat.
Inzwischen sind meine Lippen vom hohen Salzgehalt des mich umgebenden Wassers, aus dem ich mich selbst nicht zu retten vermag schon spröde und rissig, genau wie der Rest der mich umgebenden Hülle, die hilflos in dieser endlosen Weite treibt und lebendigen Leibes gepökelt wird.
Inzwischen sind meine Lippen vom hohen Salzgehalt des mich umgebenden Wassers, aus dem ich mich selbst nicht zu retten vermag schon spröde und rissig, genau wie der Rest der mich umgebenden Hülle, die hilflos in dieser endlosen Weite treibt und lebendigen Leibes gepökelt wird.
pattyv - am Mittwoch, 27. September 2006, 15:16 - Rubrik: Des Lebens muede
noch kein Kommentar - Kommentar verfassen
Lebe ich noch oder bin ich schon tot? Was heißt eigentlich Leben und woran erkenne ich - neben den physischen Grundfunktionen -, dass ich lebe, dass Leben Sinn macht? Wer schreibt meinem Leben eigentlich Sinn zu? ICH? Ich wüsste nicht wie, wann oder wo. Ich weiß nur, dass es so, wie es jetzt ist, keinen Sinn macht, weil nichts bleibt, was mein Herz beseelt.
pattyv - am Samstag, 9. September 2006, 01:54 - Rubrik: Des Lebens muede
Es gibt nicht viele Schrauben, an denen ich drehen kann, genau genommen fällt mir nur eine ein, die für mich konsequenzlos bleibt, um dem Druck, der Ungerechtigkeit, der Wut, der Geringschätzung, ja vielleicht sogar der Missachtung, zu begegnen.
„Komm lass uns Tic Tac Toe spielen, ich habe zwei Rasierklingen dabei“, war meine Idee, als ich K heute am späten Nachmittag aus einem Zeit und Raum harmonisierenden Augenblick heraus kurz traf. Wir schritten gemeinsam zum Auto, doch dann war er derjenige, der es nach einem anfänglichem Ja doch verneinte, wobei mir das irgendwie auch egal war, weil ich mir ja schon im Vorfeld Erleichterung verschafft hatte (bevor wir uns trafen).
Was daran so aufregend ist?
Es gleicht einem ekstatischen Moment, das kalte, scharfe, dünne Metall mit Druck auf dem Arm entlang zu fahren und der dann aufplatzenden roten Schneise zu folgen, die für einen kurzen Zeithauch Linderung und Genugtuung bringt. Dieser unsagbare süße Augenblick, in dem mein Hass sich in diesem Tun bündelt.
„Komm lass uns Tic Tac Toe spielen, ich habe zwei Rasierklingen dabei“, war meine Idee, als ich K heute am späten Nachmittag aus einem Zeit und Raum harmonisierenden Augenblick heraus kurz traf. Wir schritten gemeinsam zum Auto, doch dann war er derjenige, der es nach einem anfänglichem Ja doch verneinte, wobei mir das irgendwie auch egal war, weil ich mir ja schon im Vorfeld Erleichterung verschafft hatte (bevor wir uns trafen).
Was daran so aufregend ist?
Es gleicht einem ekstatischen Moment, das kalte, scharfe, dünne Metall mit Druck auf dem Arm entlang zu fahren und der dann aufplatzenden roten Schneise zu folgen, die für einen kurzen Zeithauch Linderung und Genugtuung bringt. Dieser unsagbare süße Augenblick, in dem mein Hass sich in diesem Tun bündelt.
pattyv - am Freitag, 25. August 2006, 23:34 - Rubrik: Des Lebens muede
Noch nie ist mir die Bühne des Lebens künstlicher erschienen. Wenn mir das, was ich derzeit erfahre, jemand erzählen würde, würde ich es nicht glauben. Ich würde ihn möglicherweise sogar Lügen strafen, zumindest gedanklich. Ich kann das zudem auch alles gar nicht einsortieren. Wo liegt da der Sinn? Ist das wirklich mein Leben oder hat sich da nicht jemand in der Tür geirrt? Ich ringe nach Worten, die das Entsetzen, das heute einen neuen Höhepunkt fand, beschreiben könnten, doch mir mangelt es an sprachlichem Vermögen, um diese Unfassbarkeit, die die letzte Hoffnung zerbarst, begreifbar zu machen. Fast möchte ich sie mit Selbstmord strafen, um ihnen eine Bürde aufzuladen, an der sie dauerhaft zu tragen hätten, doch es wäre ein wirkungsloser Suizid, da mein Leben für sie einerseits bedeutungsloser als ein Sandkorn in der Wüste ist und ich noch ersetzbarer als ein verlorener Wassertropfen im Ozean bin, und bei ihnen andererseits an der Stelle, wo Achtung, Mitgefühl und Würdigung aufeinandertreffen, ein tiefes Loch klafft.
Ich bin ein Fremdkörper, der in diese Welt nicht passt!
Ich bin ein Fremdkörper, der in diese Welt nicht passt!
pattyv - am Freitag, 11. August 2006, 02:13 - Rubrik: Des Lebens muede
noch kein Kommentar - Kommentar verfassen
Ich hab’ in den Abgrund geblickt. In die unermessliche Weite eines bodenlosen Nichts, das sich von Selbstzweifeln genährt stets erweitert. Ich weiß nicht, ob ich mich von den Umständen habe zwingen lassen oder grundsätzlich eine Affinität zum Morbiden habe. Ich weiß auch nicht, ob das noch wichtig ist, ja ob überhaupt noch etwas wichtig ist. Was könnte überhaupt wichtig sein?
Die Liebe, das hat zumindest immer meine Oma immer gesagt – und gelebt! „Seid gut zueinander“, lautete ihre Devise. Wie Recht sie doch hat! Denn was bleibt, wenn die Fassaden der schönen Scheine zu bröckeln beginnen und hinter der Maske allmählich die wahre Ursubstanz des Ichs hervorblitzt? Die Besinnung auf das Wesentliche, den Kern, sprich den Mensch als solchen, ... aber jetzt ist sie in wenigen Tagen schon ein Jahr tot.
Ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich sie vermisse und dass der Schmerz um ihren Verlust auch überhaupt nicht geringer wird, gleichwohl sich inzwischen schon knapp 365 „das-Leben-geht-irgendwie-weiter-Tage“ aneinanderreihten. Zeit scheint zumindest (noch?) nicht der Faktor zu sein, der die Wunden heilt, obwohl ich auch gar nicht möchte, dass diese Wunde heilt, schließlich soll mir meine Oma immer präsent sein, völlig egal wie tränenreich sich die Gedanken an sie auch kreieren.
Unser „Herzstück“ der Familie, meine Oma, war aus einem anderen, einem gefühlvollen, fürsorgenden, ja familienbedachten Holz geschnitzt. Sie war diejenige, die sich um mich sorgte, die auf mich stolz war, wenn es denn mal einen Anlass gab. Nichts davon ist geblieben. Jetzt kämpfe ich irgendwie alleine weiter, allerdings auf verlorenem Posten.
Wo ist eigentlich die Grenze zwischen gesund und krank? Wo fängt krank an, wo hört gesund auf? Ob es wohl Menschen gibt, die nach offiziellem Bekunden einfach zu schwach sind für dieses Leben auf diesem Planeten mit diesen zum größten Teil funktionierenden Menschen?
Die Liebe, das hat zumindest immer meine Oma immer gesagt – und gelebt! „Seid gut zueinander“, lautete ihre Devise. Wie Recht sie doch hat! Denn was bleibt, wenn die Fassaden der schönen Scheine zu bröckeln beginnen und hinter der Maske allmählich die wahre Ursubstanz des Ichs hervorblitzt? Die Besinnung auf das Wesentliche, den Kern, sprich den Mensch als solchen, ... aber jetzt ist sie in wenigen Tagen schon ein Jahr tot.
Ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich sie vermisse und dass der Schmerz um ihren Verlust auch überhaupt nicht geringer wird, gleichwohl sich inzwischen schon knapp 365 „das-Leben-geht-irgendwie-weiter-Tage“ aneinanderreihten. Zeit scheint zumindest (noch?) nicht der Faktor zu sein, der die Wunden heilt, obwohl ich auch gar nicht möchte, dass diese Wunde heilt, schließlich soll mir meine Oma immer präsent sein, völlig egal wie tränenreich sich die Gedanken an sie auch kreieren.
Unser „Herzstück“ der Familie, meine Oma, war aus einem anderen, einem gefühlvollen, fürsorgenden, ja familienbedachten Holz geschnitzt. Sie war diejenige, die sich um mich sorgte, die auf mich stolz war, wenn es denn mal einen Anlass gab. Nichts davon ist geblieben. Jetzt kämpfe ich irgendwie alleine weiter, allerdings auf verlorenem Posten.
Wo ist eigentlich die Grenze zwischen gesund und krank? Wo fängt krank an, wo hört gesund auf? Ob es wohl Menschen gibt, die nach offiziellem Bekunden einfach zu schwach sind für dieses Leben auf diesem Planeten mit diesen zum größten Teil funktionierenden Menschen?
pattyv - am Donnerstag, 3. August 2006, 10:27 - Rubrik: Des Lebens muede
noch kein Kommentar - Kommentar verfassen
Ich will nicht mehr für etwas kämpfen müssen, dass andere gerne und – vom Aspekt des Wollens - mit Leichtigkeit und Freude planen und realisieren: Urlaub. Ich werde jetzt nichts mehr sagen, wenngleich ich weiß, was es heißt: im Herbst zuhause zu bleiben.
Beruflich bedingt kann ich diesen Sommer leider keinen Urlaub nehmen, sondern erst ab Oktober, was für mich bedeutet, dass es, wenn ich frei habe, draußen nicht mehr die Temperaturen hat, die ich liebe, nämlich jene um die 30 Grad, weshalb mir diese dann anstehenden Ferien in den heimischen Gefilden auch nicht so lieb sind und ich zu dem Zeitpunkt lieber in wärmere Gefilde geschweift wäre. Nun gut, ich habe jetzt oft genug gesagt, was ich mir wünsche, ich mir geographisch betrachtet vorstellen könnte, darauf eingegangen wurde jedoch nicht – wie all die anderen Male. Jetzt bin ich es Leid, mich immer und immer wiederholen zu müssen, danach zu fragen, ob wir nicht mal ins Reisebüro gehen können. Ich war es ja schon vorher, hatte mir zudem aus mehrmaliger Enttäuschung heraus schon selbst das Versprechen abgenommen, das Thema nicht mehr anzusprechen, doch dann sprudelte immer wieder der Wunsch danach hoch, einmal rauszukommen aus diesem mich umgebenden Alltag und ich brachte das scheinbar leidliche Thema wieder auf den Tisch und wieder, in zeitlich loser Abfolge, immer dann wenn ich meinte, dass es jetzt allmählich echt Zeit würde, da man sonst keinen Flug mehr bekäme. Schließlich sollte das Vorhaben daran nicht scheitern.
Auch unser geplanter Berlin-Wochenend-Trip (mein Geburtstagsgeschenk), für den es aufgrund meiner Eingebundenheit grundsätzlich nur wenige Termine gab, scheint zum Scheitern verurteilt. Wir wollten ihn in diesem Sommer verwirklichen, wobei mittlerweile nur noch ein Wochenende bleibt, an dem ich dafür Zeit hätte, jenes vom 18. bis 20. August, aber auch das verhallte vorhin im Nichts, als ich es ansprach.
Wenn ich nur verstehen könnte, was an Urlaub so schlimm ist!?
Beruflich bedingt kann ich diesen Sommer leider keinen Urlaub nehmen, sondern erst ab Oktober, was für mich bedeutet, dass es, wenn ich frei habe, draußen nicht mehr die Temperaturen hat, die ich liebe, nämlich jene um die 30 Grad, weshalb mir diese dann anstehenden Ferien in den heimischen Gefilden auch nicht so lieb sind und ich zu dem Zeitpunkt lieber in wärmere Gefilde geschweift wäre. Nun gut, ich habe jetzt oft genug gesagt, was ich mir wünsche, ich mir geographisch betrachtet vorstellen könnte, darauf eingegangen wurde jedoch nicht – wie all die anderen Male. Jetzt bin ich es Leid, mich immer und immer wiederholen zu müssen, danach zu fragen, ob wir nicht mal ins Reisebüro gehen können. Ich war es ja schon vorher, hatte mir zudem aus mehrmaliger Enttäuschung heraus schon selbst das Versprechen abgenommen, das Thema nicht mehr anzusprechen, doch dann sprudelte immer wieder der Wunsch danach hoch, einmal rauszukommen aus diesem mich umgebenden Alltag und ich brachte das scheinbar leidliche Thema wieder auf den Tisch und wieder, in zeitlich loser Abfolge, immer dann wenn ich meinte, dass es jetzt allmählich echt Zeit würde, da man sonst keinen Flug mehr bekäme. Schließlich sollte das Vorhaben daran nicht scheitern.
Auch unser geplanter Berlin-Wochenend-Trip (mein Geburtstagsgeschenk), für den es aufgrund meiner Eingebundenheit grundsätzlich nur wenige Termine gab, scheint zum Scheitern verurteilt. Wir wollten ihn in diesem Sommer verwirklichen, wobei mittlerweile nur noch ein Wochenende bleibt, an dem ich dafür Zeit hätte, jenes vom 18. bis 20. August, aber auch das verhallte vorhin im Nichts, als ich es ansprach.
Wenn ich nur verstehen könnte, was an Urlaub so schlimm ist!?
pattyv - am Samstag, 29. Juli 2006, 11:15 - Rubrik: Des Lebens muede
noch kein Kommentar - Kommentar verfassen
Hat Ernüchterung einen Namen? Wie tief muss man fallen, um einen dumpfen Schlag zu hören oder bin ich einfach schon zu taub und höre selbst die Abstürze aus höchster Höhe nicht mehr, deren Aufprall Kanonenschlägen gleichen? Wie blind kann man als Sehender sein, wie stumm als Sprechender? Ich suche Boden, auf dem ich stehen kann, auf dem ich einen festen Halt finde, um endlich das feinkörnige Sediment des Morastes, in dem ich seit Wochen, ja vielleicht schon seit Monaten, stapfe, mit Liebe, Aufmerksamkeit und Fürsorge abzuspülen, stattdessen wird der Schlamm immer bodenloser. Ich bekomme kaum noch ein Schritt vor den anderen. Es kostet so viel Kraft, die voll gesogenen Gummistiefel aus der Schwere des Schlicks zu ziehen, die mich bleiern in diesem braunen Schlamm gefangen halten, um dann, gelingt mir dieses anstrengende Vorhaben tatsächlich, im nächsten Schritt entkräftet doch nur wieder im matschigen Sumpf einzutauchen. Es ist einfach kein Land in Sicht.
pattyv - am Samstag, 1. Juli 2006, 12:17 - Rubrik: Des Lebens muede
noch kein Kommentar - Kommentar verfassen
Ich habe aufgehört zu hoffen, wüsste auch gar nicht mehr, auf was ich noch hoffen sollte?! Auf besseres Wetter? Jenes lässt sich langfristig zwar nicht planen, aber es ist gewiss, dass es in einer unsteten Regelmäßigkeit wiederkehrt, insofern auch diesen Raum zum Hoffen lässt. Meine Facetten des Lebens hingegen sind ausgekostet, bis in die kleinsten Kapillare des Seins ausgelebt, fertig. Auch wenn es sich paradox anhören mag: selbst lokale, berufliche oder private Veränderung würde nichts mehr Neues bringen. Nichts, was es emotional nicht schon gegeben hätte, nichts, was mir nicht schon Kraft geraubt hätte, um mich seelisch verkümmern zu lassen, um mich psychisch betrachtet innerlich ausgehöhlt am Krückstock gehen zu lassen.
Wo macht hier Leben noch Sinn? Gestern habe ich auf dem Umsonst & Draussen einen dieser kleinen, kostbaren und leider viel zu raren Momente gesammelt, die das Leben für diesen kurzen Augenblick wieder lebenswert machten, gleichwohl jenes aufgesogene Erlebnis mir nur wie ein Tropfen Wasser für eine nahezu verdurstete Kehle schien. Nr.5 aus „Nummer 5 lebt“ würde sagen „Ich brauche mehr Input“. Ja, mehr dieser Momente, die die Sonne im Herzen wieder zum Strahlen bringt.

pattyv - am Sonntag, 18. Juni 2006, 12:25 - Rubrik: Des Lebens muede
Ich fühle mich nur noch krank, schwach, nicht mehr liebens- und lebensfähig. Dieser heutige Tag bescherte mir drei Weinkrämpfe, die ich einfach nicht verhindern konnte, weil dieses Gefühl so stark war, dass ich es nicht mehr zu unterdrücken vermochte, weshalb ich mich bei der Arbeit zum Heulen ins Klo einschloss, was mich aufgrund dessen – an einem Trost und Seelen verlassenen Ort, wo Menschen meist ihre Verdauungsreste hinabspülen - nur noch mehr zum Weinen veranließ, weil es mir meine Einsamkeit deutlicher denn je vor Augen hielt. Inzwischen bin ich so labil, dass mir wegen jeder Kleinigkeit die Tränen aus dem zerborstenen Herzen aufsteigen und hinaus in die Freiheit drängen. Diesen Schmerz in Worte zu kleiden, erscheint mir unmöglich.
Ich sehne mich nach einer Hand, die mich nicht mehr loslässt, nach einer Umarmung, die mich festhält und beschützt. Eine Umarmung, aus der ich mich nicht mehr lösen will, bis jeglicher Zweifel aus mir gewichen ist und Kraft wiederkehrt, um künftigen „Selbstwert-in-Frage-stellenden-Halunken“ Paroli bieten zu können.
Vor einigen Jahren war ich im Grand-Canyon-Nationalpark im Nordwesten von Arizona, um von einem Aussichtsplateau aus einen Eindruck der etwa 450 Kilometer langen Schlucht zu gewinnen, was mich nach einer anfänglichen Ernüchterung dann aber doch sehr beeindruckte. Die endlose Weite lud einfach nur zum Springen ein. „Frei wie ein Vogel“, dachte ich damals – und sei es nur für einen Augenblick, bis zu jenem des dumpfen Aufschlags. Ein kleiner Moment, der mir erwartungs- und verpflichtungslos ganz alleine gehört hätte. Ein Moment, in dem ich einmal hätte beweisen können, dass ich Mut habe.
Ich sehne mich nach einer Hand, die mich nicht mehr loslässt, nach einer Umarmung, die mich festhält und beschützt. Eine Umarmung, aus der ich mich nicht mehr lösen will, bis jeglicher Zweifel aus mir gewichen ist und Kraft wiederkehrt, um künftigen „Selbstwert-in-Frage-stellenden-Halunken“ Paroli bieten zu können.
Vor einigen Jahren war ich im Grand-Canyon-Nationalpark im Nordwesten von Arizona, um von einem Aussichtsplateau aus einen Eindruck der etwa 450 Kilometer langen Schlucht zu gewinnen, was mich nach einer anfänglichen Ernüchterung dann aber doch sehr beeindruckte. Die endlose Weite lud einfach nur zum Springen ein. „Frei wie ein Vogel“, dachte ich damals – und sei es nur für einen Augenblick, bis zu jenem des dumpfen Aufschlags. Ein kleiner Moment, der mir erwartungs- und verpflichtungslos ganz alleine gehört hätte. Ein Moment, in dem ich einmal hätte beweisen können, dass ich Mut habe.
pattyv - am Samstag, 10. Juni 2006, 01:35 - Rubrik: Des Lebens muede
Ich bin ein Schatten meiner selbst, spüre mich und mein Leben, auf dem ich stets nach der Suche bin, kaum noch. Ja, mein Leben, dieses ungreifbare Etwas, diese ursubstänzlich Leere, diese unendliche Weite von nichts, einfach gar nichts.
Was für ein vergeblichen Kampf kämpfe ich da eigentlich? Versuche ich es zu greifen, entrinnt es mir wie Wasser in einem grobflächigen Sieb – unhaltbar! Nein, es gibt auch keine Schüssel, die ich darunter stellen könnte, um dieses Leben aufzufangen. Schüsseln sind aus. Mein Leben besteht, wenn ich denn tatsächlich nicht nur Hülle bin, nur aus diesem gehauchten, ja winzigen Moment, in dem das Wasser das Sieb durchströmt, mehr nicht.
Irgendwie ist es im freien Fall, fließt davon, wohin weiß ich nicht. Vielleicht sollte ich meine letzten Wünsche noch in einer Flaschenpost auf Reise schicken, bevor die Quelle allen Wassers versiegt.
Was für ein vergeblichen Kampf kämpfe ich da eigentlich? Versuche ich es zu greifen, entrinnt es mir wie Wasser in einem grobflächigen Sieb – unhaltbar! Nein, es gibt auch keine Schüssel, die ich darunter stellen könnte, um dieses Leben aufzufangen. Schüsseln sind aus. Mein Leben besteht, wenn ich denn tatsächlich nicht nur Hülle bin, nur aus diesem gehauchten, ja winzigen Moment, in dem das Wasser das Sieb durchströmt, mehr nicht.
Irgendwie ist es im freien Fall, fließt davon, wohin weiß ich nicht. Vielleicht sollte ich meine letzten Wünsche noch in einer Flaschenpost auf Reise schicken, bevor die Quelle allen Wassers versiegt.
pattyv - am Samstag, 3. Juni 2006, 23:32 - Rubrik: Des Lebens muede
noch kein Kommentar - Kommentar verfassen