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Überraschung gelungen, auch wenn ich - zu Pattys großer Enttäuschung - schon im Auto beim Abholen vom Bahnhof sah, wo sie gewesen war. Das erste Mal in mehr als sechs Jahren - also seitdem wir zusammen sind - war sie geschminkt.

Und das Ergebnis: Die Fotos sind super schön, einzigartig, bringt sie noch schöner zur Geltung als sonstige Fotos von ihr. Da merkt man, dass Profis am Werk waren. Wer nun also Pattys Blogeintrag liest: Glaubt es ihr nicht, sie ist immer viel zu selbstkritisch. Denn das Ergebnis ist wirklich super. Bildhübsch! Werde es rahmen lassen und aufhängen!

Also, liebes Team: Ihr habt tolle Arbeit geleistet, sie ist auf den Fotos noch hübscher als in Wirklichkeit, und das hinzukriegen ist bereits verdammt schwer. Die Augen sind übrigens traumhaft schön!!!!!

In den Händen der Stylisten vollzog sich die Verwandlung von der Raupe zum SchmetterlingAngereichert mit zahllosen Eindrücken des heutigen Tages, sitze ich noch immer ein wenig verstört hier, um für mich ein abschließendes Resümee ziehen zu können. Wo fange ich an, wo höre ich auf?

Es war auf jeden Fall sehr viel professioneller und seriöser, als ich dachte. Uuuund! Ich war megamäßig aufgeregt! Kaum in Worte zu fassen, wie sehr, was meines Erachtens auch ein riesiges Problem war. Für MICH wohlgemerkt, da ich innerlich verkrampft war.

Der Pan, der mich wohl am besten kennt, wird sich ohnehin wundern, dass ich mich freiwillig vor die Kamera gestellt habe, die ich ansonsten fürchte wie der Teufel das Weihwasser, denn wenn irgendwo ein Objektiv auftaucht, bin ich ansonsten die Erste, die flüchtet. Und dann begebe ich mich freiwillig in diesen Workshop. Wahnsinn!

Missen möchte ich die Erfahrung aber keinesfalls: ich habe mich heute zum ersten Mal geschminkt gesehen, weswegen ich auch nicht aus dem über mich selbst staunenden Schmunzeln herauskam, obwohl ich mich anfänglich wie ein Clown mit Farbe im Gesicht fühlte. Mich reut auch das Geld nicht, dafür aber das, das heißt mein Endergebnis, was ich aber weder dem Team noch dem Fotografen zuschreibe, denn bis auf eine weitere Teilnehmerin, wurden meinem subjektiven Verständnis gemäß aus allen unscheinbaren Gänseblümchen des Workshops allesamt prachtvolle Rosen. Unfassbar, welch verborgene Schönheit in den einzelnen Damen schlummerte.

Und doch! Meine Metamorphose ist nicht gelungen. Und davor hatte ich Angst. Vor diesem Gefühl, dass sich jetzt enttäuscht in mir ausbreitet. Möglicherweise jammere ich aber auf einem zu hohen Niveau, denn was mir konkret missfällt, hat die Natur mir im Laufe der letzten Jahre leider ins Gesicht gemeißelt: Falten. Irgendwie hatte ich trotzdem gehofft, dass man die „Erfahrungslinien“, ein tröstlicherer Begriff der Veranstalter, vornehmlich auch jene um die Augen, einfach irgendwie wegzaubern könnte, obwohl mir andererseits natürlich bewusst war, dass ich mich an keinem Illuionsseminar bei Herrn Copperfield angemeldet habe. Die wohl aufregendste Phase des Workshops: beim Fotografen. Darüber hinaus missfallen mir meine Haare. Nicht gänzlich, aber doch jene Endsträhnen, denen man die Strapazen der von mir fast täglich vor- genommenen Glättung an- sieht. Auch hier hatte ich ein wenig auf Magie gehofft. Vielleicht bin ich aber auch mit zu großen Erwartungen, nein vielmehr sehnsuchtsreichen Hoffnungen, zu diesem Workshop, welche aufgrund meiner überkritischen Einstellung mir selbst gegenüber gar nicht realisiert werden konnten. Das Team war supernett, das gesamte Arrangement drum herum eingespielt und herzlich fürsorgend. Jeder leistete, was er in der vorgegebenen Zeit zu leisten vermag. Vielleicht hatte ich auf ein Wunder gehofft. Ein Kuriosum, das ich bei den anderen Teilnehmerinnen auch realisiert sah, weswegen ich meine Enttäuschung auch mir selbst zuschreibe. Vielleicht muss ich mir auch ehrlicher Weise eingestehen, dass man aus Unkraut keinesfalls die Königin aller Blumen zaubern kann, obwohl der Kern des Fotos, meine Augen, so ausdrucksstark blicken, als würde die Sonne daraus strahlen.

Ich bin gespannt, was der weitaus unkritischere Pan dazu sagt, den ich mit diesem Foto eigentlich überraschen wollte.

NACHTRAG (22.50 Uhr):

Ich habe mir eben noch mal den direkten Vergleich zwischen Vorher- und Nachher-Foto von mir angesehen. Dazwischen liegen WELTEN! Das Team hat wirklich hervorragend gearbeitet und doch loderte wohl eine kleine Flamme namens Hoffnung in mir, dass das vorstellbar Übersteigende möglich sein könnte.

Schon von Anfang an, sprich seit letzter Woche, als ich zum ersten Mal davon las, hatte ich ein zwiespältiges Gefühl. Einerseits reizte es mich, andererseits hatte ich auch Angst davor. Der Reiz lag darin, wissen zu wollen, was man rein optisch aus mir herausholen kann. Die Angst wiederum darin, trotz aller Mühen eines professionellen Teams, ein (für mich) niederschmetterndes Ergebnis zu erzielen? Die Internetseite lockte mit viel versprechenden Vorher-Nachher-Fotos.

Der Workshop selbst dauert nur drei Stunden, kostet aber 129 Euro! Wollte ich mir das wert sein? Oder war doch nur alles Scharlatanerie? Da ich mich nicht lächerlich machen will, verweise ich an dieser Stelle auch ganz bewusst nicht auf die Internetseite. Selbst der lokale Radiosender verloste eine Teilnahme für diesen Workshop. Sicherlich kein Garant für Seriösität, aber vielleicht ein Mini-Indiz? Auch die Recherche nach dem morgen im Einsatz stehenden Fotografen Guido Karp, von dem ich mehrfach las, dass er mit einer der bekanntesten Konzert- und Musikerfotografen Deutschlands sei, trug nicht zwingend zum Zweifeln bei, obwohl ich nach wie vor nicht bedenkenlos bin.

Aber für Zweifel ist es inzwischen zu spät, denn ich habe mich heute nach langem Zögern verbindlich für morgen angemeldet – und den vorletzten Platz ergattert, was ich insofern weiß, als dass ich das seit letzter Woche online verfolgt habe. Warum ich bis jetzt noch immer nicht Ross und Reiter, sprich den Namen der einmaligen Veranstaltung in unserer Gegend genannt habe? Weil ich fürchte, dass jemand, der an diesem Workshop schon teilgenommen hat oder jemanden kennt, der das tat, mich möglicherweise warnen möchte, doch dafür ist es jetzt einfach zu spät. Ich wollte mich auch nicht ärgern müssen, eine Chance vertan zu haben.

Immer wieder habe ich mehrfach am Tag auf die Internetseite gesehen und wahrgenommen, wie die freien Plätze immer weniger wurden. Ein bisschen hatte ich gehofft, dass vielleicht auch die letzten beiden freien Plätze einfach ausgebucht sind, wenn ich mich das nächste Mal einloggte, obgleich ich wusste, dass ich dann gewiss betrübt gewesen wäre. Aber die Plätze hielten sich wacker. Buchen, ja oder nein? Das war hier die Frage. Insgesamt habe ich drei Anläufe gebraucht, bis ich das Formular endlich verbindlich ausfüllte. Tja und mit dieser zugesagten und nicht gänzlich dem Schicksal überlassenen Variante muss ich nun auch mit dem Zweifel und der Unsicherheit leben. Aber wie heißt es so schön? Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Gewissheit, ob sich der finanzielle Einsatz gelohnt hat, werde ich letztlich morgen so gegen 15.30 Uhr haben, denn dann ist mein Workshop vorüber und ich um ein „wertvolles Großprint“, wie die Veranstalter schreiben, sowie einer CD mit rund 50 bis 100 Fotos der Session und Styling- und Schminktipps reicher, wobei ich auf letztgenanntes auch verzichten könnte.

Einmal mehr gilt der Grundsatz: Wait and see …

Genauso wie man sein Auto in der Regel alle zwei Jahre vom TÜV kontrollieren lässt, sollte man hin und wieder auch seine freundschaftlichen Beziehungen einer Qualitätsprüfung unterziehen, um sie im schlimmsten Fall, wenn das Miteinander inzwischen soviel Rost angesetzt hat, dass sie unvorhersehbar auseinander zu brechen droht, verschrotten zu lassen. Wenn nichts mehr zu retten ist, ist nichts mehr zu retten. Punkt. Das muss man sich dann auch trotz aller Bekümmernis darüber eingestehen, um einen klaren Schlussstrich darunter setzen zu können. Nein, es geht hier nicht darum, mit jemandem abzurechnen oder von jemandem schlecht zu reden. Es geht vielmehr darum, mein Leben in Ordnung zu bringen, es fein zu justieren, um erkennen zu können, was noch da ist und was ich aus dem Gebliebenen machen kann und machen will. Mit Halbherzigem und Oberflächlichkeit mag ich in meiner Freizeit nicht leben müssen. Es reicht, wenn sich diese beiden Unannehmlichkeiten in meinem Berufsalltag an meine Seite gesellen. Privat brauche ich das nicht. Deswegen habe ich mich, auch um mich vor weiteren Verletzungen zu schützen, dazu entschieden, Menschen, von denen ich glaubte, ich pflege eine freundschaftliche Beziehung zu ihnen, den Status Freund auf Bekannter herunterzustufen. Interessant wäre in diesem Zusammenhang gewiss eine Erklärung meinerseits, wo die Grenzen zwischen Bekannter und Freund liegen beziehungsweise wie ich beides definiere, was an dieser Stelle aber den Rahmen sprengen würde, zumal ich mich jetzt erst einmal damit auseinander setzen muss und möchte, das Geschehene in mein Leben zu integrieren, sprich mir einzugestehen, dass da gar nicht viel ist, auf das ich aufbauen kann, aber ich will mir auch keine Scheinfreunde einbilden, bloß um zu glauben, dass sich jemand für mich und mein Leben interessiert und ich nicht alleine bin.

Emotional bin ich derzeit so aufgewühlt, dass ich gar nicht weiß, wohin mit all diesen Gefühlen, die ich auch nicht sortiert bekomme. Es geht um mein Leben, meine Zukunft, meine Existenz. Immer dann, wenn die Waagschale der Entscheidung erkennbar ihr Gleichgewicht verliert und es darauf hinauslaufen könnte, dass ich einen zielgerichteten Beschluss fasse, kommt von irgendwo eine neue Unwägbarkeit hinsichtlich dessen, ob es richtig ist, mich für diese eine Seite zu entscheiden. Beide Seiten haben Vor- und Nachteile. Ein Ja beinhaltet ein Stückchen Sicherheit, dafür mache ich mich mit diesem Ja, wenn ich es denn gebe, zum Deppen. Ein Nein bewahrt meine Würde, bringt aber sehr viel Unsicherheit mit sich, und vielleicht auch eine komplettes Umwerfen meines bisherigen Lebens.

Am Montag muss ich mich allerspätestens entscheiden. Länger kann ich es nicht hinauszögern. Es wird definitiv kein eindeutiges richtig oder falsch geben. Grundsätzlich möchte ich mich aber nicht mehr länger zum Deppen machen lassen. In letzter Zeit ist mir aufgefallen, dass gerade das mich unendlich verärgert und auch unsagbar traurig macht, weil ich das Gefühl habe, dass man mich nicht ernst nimmt und ich mich dann zeitgleich als Mensch zurückgesetzt fühle.

Vor einem Jahr an Weihnachten ist mein Opa gestorben. Das war auch ein Einschnitt in meinem Leben. Kein so gravierender wie der Tod meiner Oma, aber ähnlich. Jetzt scheint das Ende diesen Jahres auch keinen guten Ausklang nehmen zu wollen, fast egal, wie ich mich entscheide.

Wenn ich könnte UND den Mut hätte, würde ich mich am liebsten auch vor den Zug werfen, obwohl ich an anderer Stelle einmal schrieb, dass ich eine solch blutige Variante des Freitodes nicht wählen würde, um denen, die einen finden, unnötiges Leid zu ersparen. Momentan scheint es mir aber gerade gut genug. Aber keine Angst! Ich mache es nicht! Ich würde es gerne, weil ich glaube, dass dann alle Bürden weg sind und ich frei von Lasten bin, das heißt überhaupt frei. An Wiedergeburt glaube ich ja nicht.

Wie gerne würde ich meine Würde UND die Sicherheit wahren beziehungsweise zumindest keine Angst spüren müssen, wenn ich mich für meine Würde entscheiden sollte. Und wenn ich schon im Konjunktiv bin: ich würde gleichermaßen gerne einfach mal die Rolle mit den „Verursachern“ dieses Dilemmas tauschen.

Eine der gängigen Bewertungskriterien bei der Frage, welche Nachrichten Nachrichtenwert haben, lautet Betroffenheit. So lange das Atomkraftwerk xy beispielsweise auf dem Mond gebaut wird, interessiert das vermutlich herzlich wenige; wenn das Atomkraftwerk dann aber plötzlich vor der eigenen Haustüre errichtet werden soll, ist der Aufschrei wegen der persönlichen Betroffenheit groß.

Was ich damit sagen will? Nichts anderes als im Absatz zuvor: ich würde gerne mal swichten, Rollentausch betreiben und jene vor die Frage stellen, die sie mir mit auf den Weg gaben. Im umgekehrten Fall wäre die Betroffenheit gegeben und damit gewiss (?) auch ein Grundmaß an Verständnis, mit dem ich unter den realen Bedingungen fern ab all meiner Wünsche aber nicht rechnen kann.

Momentan erscheint mir mein Leben eher rückläufig, fast so wie in dem Film „Der seltsame Fall des Benjamin Button“. Persönliche Wertigkeit geht mehr und mehr verloren und man wird immer kleiner, kleiner, kleiner, … bis man irgendwann ganz verschwunden ist. Ja, irgendwann werde auch ich mich auflösen.

Ich kann das alles abwägende Sinnieren momentan gar nicht mehr abstellen. Im meinem Kopf surren Tausende von Gedanken wie ein undefinierbares Meer an Eintagesfliegen, das zu nächtlichen Stunde die hellsten Laternen der Stadt bevölkernd umgarnt. Wie soll ich da Klarheit finden? Sehen können, was das Richtige, was das Gute (für mich) ist? Es herrscht Aufbruchstimmung, genährt von menschlichen Enttäuschungen und reiner Verzweiflung. Vielleicht klappt’s anderswo doch besser als hier? Hier, wo mich kaum mehr etwas hält, wo es außerhalb der relativen Nähe zur Familie nur noch zwei befreundete Menschen gibt, die möglicherweise bekümmert wären, wenn ich die Heimat verließe.

Das Telefon kann aber in jeder anderen deutschen Stadt genauso gut schweigen wie hier. Schade, dass ich mich nicht 20 Jahre zurückbeamen kann, denn dann würde ich die Weichen mit dem Wissen von heute anders stellen. Ganz anders. Zielgerichteter. Energischer. Es scheint, als hätte ich irgendwann einmal DEN, sprich meinen, Zug verpasst, dem ich seitdem zeitlebens mit alternativen Reisemöglichkeiten hinter zu kommen versuche, doch egal wie sehr ich mich darum mühe: der Zug ist jedes Mal erneut schon abgefahren, wenn ich denn einmal rechtzeitig am Bahnhof sein sollte. Das zermürbt.

Das Warten auf Tag x und die Ungewissheit hat ein Ende, zumindest bald, genauer gesagt am Dienstag um 15.30 Uhr

Ja, heute bekam Tag x einen Freund namens Termin: Dienstag, 17. November, 15.30 Uhr. Das ganze Hadern, Spekulieren, all die Unsicherheit der vergangenen Wochen wird der Realität ins Auge sehen und entscheiden (müssen), ob sie dieser standhält. Mein Magen rebelliert, spürt schon heute das diesem Termin verändernd Innewohnende, gegen das ich mich nicht wehren kann. Sie werden zu zweit sein. Wir ebenfalls: meine Angst und ich. Aber gefühlt werde ich doch allein sein. Ich werde mir ja noch nicht mal selbst beistehen können. Wahrscheinlich nehmen wir, die Angst und ich, reiß aus und lassen nur noch den Schatten meiner selbst zurück, was vermutlich noch nicht einmal auffallen wird, da ich sowieso sprachlos sein werde.

So allmählich weitet sich mein Blick über den heimischen Tellerrand hinaus, spekuliert gedanklich Optionen, wobei ich noch nicht zu sagen vermag, ob ich wirklich den Mut hätte, aus fremden Tellern zu speisen, andererseits weiß ich aber auch, dass alle jene, die wirklich der Hunger peinigt, einfach froh sind, wenn sie überhaupt etwas bekommen.

Vermutlich ist das Loch in meinem Magen aber noch nicht groß genug, wie sonst könnte ich wählerisch sein oder Ängste hegen? Die Not würde mich letztlich einfach zubeißen lassen.

 

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