Urlaub

Überraschungen schön und gut, aber was, wenn man planen möchte? Keine Chance. Im Moment heißt die Devise insofern: den Moment des Augenblicks leben. Vielleicht mit eine unserer ersten Erfahrungen dieses Urlaubs, die wir uns heute – vom Plan abweichend – zu Nutze machten. Gänzlich wider Erwarten und auch wider der Vorhersage des Weather-Channels frohlockte Harrisburg heute Morgen mit Sonneschein. War das zu fassen? Eigentlich hatten wir den Tag schon fast abgehakt, was das Thema Sightseeing betrifft, wollten stattdessen eine weite Wegstrecke zurücklegen, um dann irgendwo in einer Mall oder sonstwo noch ein bisschen amerikanisches Flair zu schnuppern beziehungsweise nach den ersten Mitbringseln für die zu Hause Gebliebenen suchen.
Aber es kam ganz anders!
Des Sonnescheins wegen nutzten wir, ich schrieb es ja eben, die Zeit vor Ort, wobei „vor Ort“ nicht hundertprozentig stimmt, aber zumindest gefühlt, da wir rund 16 Kilometer östlich fuhren, um in Amerikas Schokoladenhauptstadt, Hershey, zu landen. Wer je in den Staaten war oder mal auf einem amerikanischem Volksfest, kommt um die Produktpalette der Süßigkeiten von Hershey nicht herum, aber auch uns Europäern ist natürlich der Name KitKat ein Begriff. Wer sich ein wenig besser auskennt, wird gewiss schmunzeln, wenn ich an dieser Stelle erzähle, dass selbst die wuchtigen Straßenlaternen, das heißt deren Köpfe, die Form von „Kisses“ hatten. Aber nicht nur das! Nein, der Gründer der heute 13.000 Einwohner großen Stadt, Milton S. Hershey, war noch wesentlich einfallsreicher, in dem er beispielsweise ganze Straßenzüge mit schmackhaften Namen wie „Chocolate Avenue“ oder „Cocoa Avenue“ versah, die von einem, und das ist jetzt wirklich nicht gelogen, süßen Schokoladenduft erfüllt sind, was daran liegt, dass sich die Produktionsanlagen in diesen Straßen befinden.
Darüber zu schreiben und davon zu lesen, ist im übrigen das Eine, man muss wirklich mal durch die Straßen geschlendert sein, um sich mit seinem Geruchssinn so angenehm verführen zu lassen.

Überraschenderweise, und hier wurde das Wetter dann endlich (und leider!) der Vorhersage gerecht, zog der Himmel sich mit einem Mal, und zwar schon zu jenem Zeitpunkt, als wir das Auto auf den Chocolate-World-Parkplatz abstellten, zu, und das in einem Tempo, als sei eine ganze Bande an muskulösen und arbeitsfreudigen Wolkenschiebern am Werk. Ruckzuck war Nacht. Aus diesem Grunde haben wir dann nach der Tour auch wieder unseren ursprünglichen Plan aufgegriffen: die Weiterfahrt nach Chicago mit Zwischenstopp in Pittsburgh, das wir uns heute gegebenenfalls noch ansehen wollten, was wir aber nicht mehr geschafft haben, weswegen wir es morgen auf jeden Fall realisieren werden – mit oder ohne Regen!
Wo wir uns jetzt befinden? Ganz ehrlich: irgendwo im nirgendwo, dem man aber doch einen Namen gegeben hat: New Stanton, einen knapp 2000 Einwohner zählenden Ort rund 25 Kilometer vor Pittsburgh.
Des Spaßes wegen sollte ich vielleicht noch erwähnen, dass uns das Wetter auf dieser stundenlangen und heute leider auch wieder gebührenreichen Weiterfahrt ein breites Spektrum bot, von dem wir einmal mehr eine Sonnenphase für eine köstliche Starbucks-Kaffee-Pause nutzten.
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Zum Glück gibt es bereits ab 6 Uhr Frühstück, dann kommen wir auch zeitig los und haben mehr vom Tag. Hat wie üblich alles seine Vor- und Nachteile.
Philadelphia – Harrisburg?
Ich deutete ja bereits an, dass das Wetter uns gegebenenfalls nicht hold sein würde, und da der amerikanische Wettergott bereits am Samstag, dem Tag unserer Landung, Philadelphia mit einem Meer an Tränen bedeckte, dessen Quell auch am Sonntag nicht zu versiegen schien, entschlossen wir kurzerhand, uns die fünf Millionen Einwohner Metropole erst am Ende unseres Urlaubs anzusehen, da wir ja auch wieder von Philadelphia abfliegen.
Apropos Flug: selbigen fand ich diesmal, trotz allen Komforts und Freundlichkeit, den Lufthansa in der Economy-Class bietet, erbärmlich. Für gewöhnlich hatten wir bisher fast ausnahmslos das Glück, so zu sitzen, das zumindest einer von uns beiden eine Außenposition einer Sitzreihe inne hatte, so dass wir niemand anderen behelligen mussten, wenn wir mal aufstehen wollten. Diesmal saßen wir leider gänzlich eingepfercht in einem Mittelgang. Rechts und links von uns Unbekannte. Die Dame neben mir war zudem gehbehindert, so dass ich diese natürlich nicht unbedingt mit eigenen Anliegen bedrängen wollte. Und der Mann, der neben dem Pan saß, schlief sehr häufig, insofern wollte ich auch jenen nicht stören, hieß aber zeitgleich – und das kam erschwerend hinzu – fast 9 Stunden regungslos dazusitzen, da unsere beiden indischen und kleinwüchsigen „Vorsitzer“ ihre Rückenlehnen erbarmungslos bis zum Anschlag nach hinten manövrierten. Da ich mittlerweile auch nicht mehr zu den Jungspunden dieser Nation gehöre, fällt mir dieses bewegungslose Sitzen aufgrund von Rückenproblemen auch nicht mehr sehr leicht, weswegen es am Ende wirklich grenzwertig wurde, ganz einmal davon abgesehen, dass ich während des Fluges eine Phase voller Schwindel und Übelkeit hatte. Aber lassen wir das, denn das ist heute, hier und jetzt ja längst Vergangenheit.

Einzig das Wetter, ich schrieb es ja bereits, war jenes, das sich nicht eines freundlicheren besinnen konnte. Und mit einem derartigen wurden wir bisher auch noch nie empfangen. Unser für solche Fälle sonst üblich wegweisender Weather-Channel war uns diesmal aber auch keine Hilfe, da rundum, sprich in alle in einem Tag zu erreichenden Fahrtziele um uns herum, Regen und Thunderstorms angesagt waren, während es in den Gegenden, die wir in den letzten Jahren aufgesucht haben, warm/heiß und sonnig werden sollte, was mich sehr betrübte. Was tun?

Dafür wurden wir dann aber, in der bedeutenden Hafenstadt angekommen, mit dem nautischen Flair des inneren Hafens entlohnt. Erfreulicherweise hatte der Himmel inzwischen seine regenreichen Pforten geschlossen, so dass wir uns dort zumindest trockenen Fußes unter der grauen Wolkendecke, die inzwischen einigen kleinen blauen Flecken Platz machte, bewegen konnten, wenngleich die Wege noch immer gänzlich von Feuchtigkeit durchtränkt waren und große Pfützen erahnen ließen, welch wasserreiche Massen von Oben gekommen sein müssen.
Wäre der Himmel in das von meinem Herzen ersehnte Fotografenblau getaucht gewesen, wären die Bilder vom ausgemusterten Leuchtschiff „Chesapeake“, das 40 Jahre lang als schwimmender Leuchtturm Dienst tat, das gefräßige (Haifischmaul aufgemalte) U-Boot „USS Torsk“, welches übrigens das letzte intakte Kriegsschiff, das den japanischen Angriff auf Pearl Harbour überstand, ist, die 1797 vom Stapel gelaufene Fregatte „Constellation“, die farbenreichen kleinen Drachenboote sowie das auf Spinnenbeinen stehende Seven Foot Knoll Lighthouse und all die übrigen reizenden kleinen Details wie die Hängebrücken oder die fast zur Ohnmacht betäubend duftenden Blumenampeln, ganz gewiss atemberaubend gewesen, da auch die umstehenden Gebäude, vornehmlich Museen, sich mit ihren Formen architektonisch harmonisch in das Gesamtbild einfügten. Unter den vorherrschenden Bedingungen ist aber gewiss nur „Löschmaterial“ herausgekommen, wozu ich ergänzend hinzufügen muss, dass ich mir, um mich nicht zu frustrieren, die Bilder noch nicht angesehen habe.

Und was steht heute auf dem Programm?
Hmmm, so genau weiß ich das noch nicht. Irgendwas was auf jeden Fall Richtung Chicago liegt.
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Eine der größten Hürden des Reisens ist genommen: wir, der Pan und ich, haben gepackt. Da ich vorsorglich - des möglichen Vergessens wegen - auch schon die Heizung herunter gedreht habe, sitze ich nun in zwei dicke Jacken gehüllt am Schreibtisch, um diese Zeilen zu formulieren. Möglicherweise ist es aber auch bloß der Angstschweiß, der mich frösteln lässt, wobei ich derzeit gar nicht wüsste, wovor ich Angst haben sollte, - oder doch?
Doch ja, schlechtes Wetter würde mir die Laune verderben, insofern besteht seitens Philadelphia, das wir morgen um 16.30 Uhr Ortszeit (22.30 Uhr deutscher Zeit) erreichen werden, doch Anlass dazu, da für Sonntag Regen vorhergesagt ist, aber vielleicht besinnt sich der amerikanische Wettergott ja doch noch eines Besseren? Mal sehen, …
Wenn wir den Laptop mitnehmen, was wir erst morgen früh entscheiden, werden wir auf unserem Reiseblog gewiss auch ein wenig von unterwegs erzählen. Ich gegebenenfalls auch hier, wenn mich meine mir eigens aufoktroyierten Zwänge namens Nachrichtenlesen(müssen) nicht davon abhalten.
Insofern hat die Mitnahme des Rechners seine Vor- und Nachteile. OHNE hätte ich mehr Ruhe, weil ich mich nicht gezwungen sehe, etwas tun zu müssen, wofür mir die physischen Mittel fehlen.
Es war ja bisher auch schon so immer grenzwertig genug, wenn wir mal in einer Hotellobby einen kostenfreien Rechner nutzen konnten und ich dann glaubte, all die Nachrichten der vergangenen Tage nachholen zu müssen. Mit dem Verstand kann ich diese selbst kreierte Pflicht nicht bezwingen, die mich bei Nichterfüllen mit einem super schlechten Gewissen peinigt, was mich alleine schon wieder dazu antreibt, alle Nachrichten des Tages - aufbereitet von diversen Medien – in mich aufzusaugen.
[Zwei Jacken sind doch etwas warm. Mich jetzt einer davon entledigend]
Mit im Gepäck sind diesmal übrigens sogar drei Kids: Unser Sonnenschein Liselle, der reiseerfahrene Tim und unser Berliner Jung, Fabi(an). Als so große Family waren wir noch nie unterwegs, aber es wird bestimmt spaßig, vornehmlich auch dann, wenn der Himmel immer dort zu Tränen gerührt ist, wo wir nicht weilen.
Doch ja, schlechtes Wetter würde mir die Laune verderben, insofern besteht seitens Philadelphia, das wir morgen um 16.30 Uhr Ortszeit (22.30 Uhr deutscher Zeit) erreichen werden, doch Anlass dazu, da für Sonntag Regen vorhergesagt ist, aber vielleicht besinnt sich der amerikanische Wettergott ja doch noch eines Besseren? Mal sehen, …
Wenn wir den Laptop mitnehmen, was wir erst morgen früh entscheiden, werden wir auf unserem Reiseblog gewiss auch ein wenig von unterwegs erzählen. Ich gegebenenfalls auch hier, wenn mich meine mir eigens aufoktroyierten Zwänge namens Nachrichtenlesen(müssen) nicht davon abhalten.
Insofern hat die Mitnahme des Rechners seine Vor- und Nachteile. OHNE hätte ich mehr Ruhe, weil ich mich nicht gezwungen sehe, etwas tun zu müssen, wofür mir die physischen Mittel fehlen.
Es war ja bisher auch schon so immer grenzwertig genug, wenn wir mal in einer Hotellobby einen kostenfreien Rechner nutzen konnten und ich dann glaubte, all die Nachrichten der vergangenen Tage nachholen zu müssen. Mit dem Verstand kann ich diese selbst kreierte Pflicht nicht bezwingen, die mich bei Nichterfüllen mit einem super schlechten Gewissen peinigt, was mich alleine schon wieder dazu antreibt, alle Nachrichten des Tages - aufbereitet von diversen Medien – in mich aufzusaugen.
[Zwei Jacken sind doch etwas warm. Mich jetzt einer davon entledigend]
