Freizeit
Ich kam - als ob ich einem schlechten Ruf gerecht werden müsse – leider wieder einmal zu spät. Die Einladung von Frau J. zum Kaffee haben wir, sie, Kai, ein weiterer ehemaliger Mitschüler und ich, heute realisiert.
Kai habe ich auch gleich wieder erkannt. Er hat sich in all den Jahren so gut wie überhaupt nicht verändert. Nach seinem höchst erfolgreichem BWL-Studium in Erlangen, studiert er nun in Würzburg Jura, wo er sich derzeit gerade auf sein zweites Staatsexamen vorbereitet und nebenbei an seiner Dissertation schreibt. Erstaunlich! Andererseits auch wieder nicht. Kai hatte damals schon sein Abitur mit 15 Punkten absolviert und blieb sich – bis heute – diesem eigenen Anspruch, exzellent sein zu wollen, treu, wobei er – und das ist das Angenehme an ihm – nie damit geprahlt hat, sondern sich in steter, schlichter Zurückhaltung übte. Vielleicht lehne ich mich ein wenig zu weit aus dem Fenster, auch gerade im Hinblick auf den Umstand, dass wir uns schon Jahre lang nicht mehr unterhalten haben, wenn ich mich dahingehend äußere, dass Kai auch heute noch auf dem Boden der Tatsachen weilt, auf dem er ein exquisiter Gesprächspartner ist.
An die Promotion hatte ich einst auch gedacht, würde sie sogar noch heute gerne umsetzen, doch dafür fehlte leider der Mut, obwohl ich heute, bald fünf Jahre nach meinen beiden Uni-Abschlüssen, noch so sehr viel weniger weiß und einfach draußen bin aus der Materie, was nicht heißt, dass ich mich nicht wieder einlesen könnte, aber schreiben ... ??? Könnte ich noch wissenschaftlich schreiben? Ich habe die Befürchtung, davon unwiederbringlich weit weg zu sein. Schade eigentlich!
Was Frau J. betrifft. Sie hätte ich sehr wahrscheinlich auf offener Straße im Vorübergehen gar nicht mehr wieder erkannt. Ihre lange Haare von einst sind ein Opfer der Chemotherapie geworden, wobei sie den verloren gegangen Kopfschmuck mit einer Perücke zu kaschieren versucht. Das Wort „versucht“ benutze ich insofern, als dass andere Kriterien, wie ihr aufgeschwämmtes Gesicht, trotzdem unverkennbar Auskunft über das innere Gefecht ihrer letzten Jahre geben. Einzig ihre Stimme war mir vertraut. Seltsam, wenn man in einer bekannten Stimme ein Gesicht sucht, das Krankheit und Zeit aufgefressen zu haben scheinen.
Kai habe ich auch gleich wieder erkannt. Er hat sich in all den Jahren so gut wie überhaupt nicht verändert. Nach seinem höchst erfolgreichem BWL-Studium in Erlangen, studiert er nun in Würzburg Jura, wo er sich derzeit gerade auf sein zweites Staatsexamen vorbereitet und nebenbei an seiner Dissertation schreibt. Erstaunlich! Andererseits auch wieder nicht. Kai hatte damals schon sein Abitur mit 15 Punkten absolviert und blieb sich – bis heute – diesem eigenen Anspruch, exzellent sein zu wollen, treu, wobei er – und das ist das Angenehme an ihm – nie damit geprahlt hat, sondern sich in steter, schlichter Zurückhaltung übte. Vielleicht lehne ich mich ein wenig zu weit aus dem Fenster, auch gerade im Hinblick auf den Umstand, dass wir uns schon Jahre lang nicht mehr unterhalten haben, wenn ich mich dahingehend äußere, dass Kai auch heute noch auf dem Boden der Tatsachen weilt, auf dem er ein exquisiter Gesprächspartner ist.
An die Promotion hatte ich einst auch gedacht, würde sie sogar noch heute gerne umsetzen, doch dafür fehlte leider der Mut, obwohl ich heute, bald fünf Jahre nach meinen beiden Uni-Abschlüssen, noch so sehr viel weniger weiß und einfach draußen bin aus der Materie, was nicht heißt, dass ich mich nicht wieder einlesen könnte, aber schreiben ... ??? Könnte ich noch wissenschaftlich schreiben? Ich habe die Befürchtung, davon unwiederbringlich weit weg zu sein. Schade eigentlich!
Was Frau J. betrifft. Sie hätte ich sehr wahrscheinlich auf offener Straße im Vorübergehen gar nicht mehr wieder erkannt. Ihre lange Haare von einst sind ein Opfer der Chemotherapie geworden, wobei sie den verloren gegangen Kopfschmuck mit einer Perücke zu kaschieren versucht. Das Wort „versucht“ benutze ich insofern, als dass andere Kriterien, wie ihr aufgeschwämmtes Gesicht, trotzdem unverkennbar Auskunft über das innere Gefecht ihrer letzten Jahre geben. Einzig ihre Stimme war mir vertraut. Seltsam, wenn man in einer bekannten Stimme ein Gesicht sucht, das Krankheit und Zeit aufgefressen zu haben scheinen.
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Diese kleine Inseln der Erholung, in denen der Gedanke an die Arbeit einfach mal außen vor bleibt, sind meines Erachtens aber auch nötig, um durch diesen selbst geschaffenen Abstand zur Pflicht wieder näher, zudem auch kopfentlasteter, an selbige Thematik herantreten zu können.
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