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Ein neuer Tag

Es werde Licht

Manchmal gesellt sich der Zufall an meine Seite und gebiert tatsächlich etwas Hübsches – so wie dieses Bild, das heute bei einer Fotosession entstand. Erstaunlich, wie sich die kleine Flamme ihren Weg durch das dunkle Schwarz kämpft.

Es kommt, wie es kommt! So war es schon immer und so wird es wohl auch immer bleiben. Wie sollte man auch Einfluss auf die Zukunft und Entscheidungen, die nicht in der eigenen Hand liegen, beeinflussen? Am 29. November steht für mich eine existentielles Gespräch an, das mir, seitdem ich den Termin kenne, sprich seit vorgestern, Bauchschmerzen bereitet, was wohl mit daran liegt, dass ich als „Das-Wasserglas-ist-halb-leer-Betrachter“ meist an das Pessimistische im Leben glaube. Ungeachtet dessen versuche ich zuversichtlich zu sein, meine, wenn ich rational darüber nachzudenken versuche, im Spiel namens Leben auch ganz gute Karten zu haben, doch sicher kann ich natürlich NIE sein, weil ich ein Talent für eingebildete Unabwägbarkeiten besitze.

Wie dem auch sei, das Gespräch ist das Eine, das Andere ist, dass ich in selbigem auch einen eigenen Wunsch mit einzubringen gedenke, mir aber nicht sicher bin, ob das nicht fern allen Glaubens ist?!

Und wenn alle Stricke reißen?

Dann ist mein persönliches Holland aber in ganz großer Not und gleicht eher Atlantis, der versunkenen Stadt, die nach Leben begehrend im Meer meiner Tränen dahinscheiden wird, wenngleich ich andererseits schon über Alternativen nachzudenken versucht habe, aber was sind schon gedachte Alternative im bitteren Reigen der Realität?

01.38 Uhr: Bei einer „Süßen Affäre“, einem heißen Erdbeer-Vanille-Tee von Milford, meine letzten Kräfte des Tages mobilisierend, um noch ein wenig weiter ausharren zu können. „Nur noch ein kleines bisschen“, sage ich mir selbst Mut zusprechend, „dann hast Du das Tagwerk vollbracht und darfst endlich zu Bett“. Ja, noch ein kleines bisschen, …

01:47 Uhr: Der mich von innen wohl wollend wärmende Becher heißen Tees ist leer getrunken. Werde mir – entgegen meiner Gewohnheiten – eine weitere genehmigen.

01:50 Uhr: Süße Affäre, die Zweite

02:12 Uhr: Zweite Tasse getrunken, zwischendurch vor dem PC eingeschlafen, weil mich meine Müdigkeit dahinrafft.

02:24 Uhr: Geschafft!!! Das Bett ruft.

Wie er, mein Arbeitstag, war? Nun, ich sollte vorwegnehmen, dass ich heute relativ spät kam (habe frei Arbeitszeiten), viiiiiel später, als ich es mir vorgenommen hatte, doch ich wollte die Wohnung nicht ohne sämtlichen Pflichten erledigt zu haben, verlassen. Mir war klar, dass ein Wiedersehen nach drei Wochen mit der Frage danach, wie der Urlaub war, verbunden ist, weshalb ich unsere beiden Straßenkarten, auf denen ich die über 4000 Kilometer, die wir in diesen 14 Tagen durch sechs Bundesstaaten reisend, markiert habe, mitnahm, um selbige letztendlich großflächig auf dem Büroboden auszubreiten und die einzelnen Etappen schillernd (und ich glaube auch zur Freude der Zuhörenden) dokumentierte.

Die mitgebrachten Süßigkeiten frohlockten zudem die Gaumen meiner Kolleginnen, die mir unabhängig voneinander bekundeten - nicht alle, aber einige -, dass sie mich vermisst hätten, wovon mich eine auch richtig umarmt hat – eine Geste, die mir Zuversicht gab, obwohl diese erste Woche andererseits soviel Arbeit in sich birgt und zudem mit einem Samstag-Dienst gekrönt ist. Quasi ein Katapult zurück ins richtige Leben. Die Zeit verstrich – wie üblich – in Windeseile: Upgegradetes Betriebssystem, ein Berg an Mails, die erste Besprechung, Telefonate, kurz Arbeitsalltag, an den ich mich aber doch erst wieder gewöhnen muss. Den Rhythmus, in dem alle stecken, in dem man einfach steckt, wenn man eingebundener Teil eines Ganzen ist, muss ich erst wieder finden, insofern hatte ich heute das Gefühl, dass mein Herz noch einen gemächlichen Takt schlägt, während das der anderen die „Time is Money-Melodie“ pochte, was nicht heißen soll, dass das eine unangenehme Arbeitsatmosphäre sei, nein, natürlich nicht. Es fühlt sich für einen kurzen Moment, jenen der Gewöhnung, einfach nur so an, als sei man ein Setzling, der in einen Wald mit ausgewachsenen Bäumen gepflanzt wird. Alle sind von der gleichen Gattung, doch die Älteren sind aufgrund ihrer täglichen Erfahrung einfach wesentlich routinierter.

Alles eine Frage der Zeit!

Eigentlich sollte ich mich heute – an meinem ersten Arbeitstag nach drei Wochen Urlaub, von denen ich zwei erlebnisreiche in den Vereinigten Staaten verbracht habe – erholt, motiviert und einfach nur wohl fühlen, doch das Gegenteil ist der Fall. Ich fühle mich krank, ausgelaugt, kraftlos, obwohl ich keinerlei körperliche Gebrechen habe. Wenn ich könnte, würde ich mich einfach nur gerne in mein Bett verkriechen, mir dort die Decke über den Kopf ziehen, um nicht teilnehmen zu müssen an diesem Leben, in dem es zu funktionieren gilt. Nein, ich bin nicht fröhlich, werde es gleich aber mimen, schließlich kennt man mich im Büro kaum anders, als dieses stets zu Scherzen neigende Geschöpf, das voll mit wilden Flausen ist.

Mal sehen, wie überzeugend ich sein kann.

Gestern war der 2. Todestag meiner Oma, worauf mich mein Onkel, ihr Sohn, der, der seit seiner wütenden Aktion gegen meine Mum im Januar bei mir unten durch ist, deshalb heute anrief und fragte, ob ich daran gedacht hätte, was ich natürlich bejahte, wenngleich mir die Zeit fehlte, am Grab persönlich zu erscheinen. Ungeachtet dessen ist für mich die physische Anwesenheit vor Ort kein Kriterium, um meiner Oma auch zwei Jahre nach ihrem Tod meine Liebe zu bekunden, da sie sowieso immer in meinem Herzen weilt und insofern jederzeit ganz nah ist, auch wenn die Zeit vielleicht glaubt, sie könne einen Schimmer des Vergessens darüber werfen. Nein! Sie wird immer in einem strahlenden Licht stehen, dessen Glanz und Leuchtkraft sich zu keinen Zeitpunkt vermindert, weil all das Erleben mit ihr wie eine stete Energiequelle Stärke spendet.

Ich hatte ihn lange nicht gehört und war ehrlich gesagt ganz froh darum. Ich hege zwar keine Wut gegen ihn, kann ihn aber auch nicht mehr ganz ernst nehmen bzw. lasse das, was er sagt, auch nicht mehr an mich heran. Ich höre ihm zwar zu, aber sein Gesagtes dringt nicht mehr in die Tiefe.

Er war gestern mit meiner Mutter, die ihm obige Aktion wieder verziehen hat, auf dem Friedhof und hat ein Zeichen von meiner Oma erhalten, nämlich jenes, als meiner Mutter die Blumenvase herunterfiel. Was soll ich dazu sagen? „Das kann nur sie gewesen sein“, meinte er. Und „anders kann sie sich ja nicht mehr bemerkbar machen“. Ich schwieg, schließlich wollte ich ihn nicht kränken. Ich kann an so etwas aber nicht glauben. Mag sein, dass es etwas zwischen Himmel und Erde gibt, das unerklärlich ist. Ich will mich auch gar nicht über ihn lustig machen, aber ich kann einfach nicht daran glauben und bin insofern sowieso der falsche Kandidat, um sich über so etwas auszulassen. Davon abgesehen hat mein Onkel mir auch noch mitgeteilt, dass wir, meine beiden Geschwister und ich, uns später noch auf etwas gefasst machen müssen, was meine Mutter betrifft, weil sie schon jetzt sehr viel vergesse und durcheinander bringe.

„Meinst Du dein Bruder wird auf deine Mutter aufpassen oder vielleicht deine Schwester?“, platzte es aus meinen Onkel heraus.

Niemand weiß, was die Zukunft bringt, dachte ich mir und selbst wenn, ... was auch immer kommen mag, wir werden uns damit arrangieren müssen, änderbar ist das vor uns liegende Leben sowieso nicht.

ist nicht gerade meine Stärke, schon gar nicht, wenn draußen die Temperaturen über 30 Grad sind und ich einfach nur ans Wasser will, heute genauer gesprochen an den See, wo ich mit Freunden um 14 Uhr verabredet war.

Hätte ich mich nicht auf den Deal eingelassen, abgeholt zu werden, wäre ich schon längst aufgebrochen, dabei hatte ich mich vorhin noch gefreut, als meine Freundin K um 12.34 Uhr zu mir sagte, dass sie jetzt gleich zu mir losfahre, was gehießen hätte, dass ich heute wesentlich früher ins ersehnte Nass komme, aber es sollte dann doch anders kommen.
Ich hatte sie aufgrund der zu fahrenden Wegstrecke von 27 Kilometer so gegen 13 Uhr bei mir erwartet und wunderte mich mit jeder danach verstreichenden Minute mehr, wo sie denn bleibt, was angesichts der Tatsache, dass ich der Zuspätkommer vom Dienst bin, für die, die mich persönlich kennen, wahrscheinlich seltsam anmutet, wobei ich – wie ich heute festgestellt habe – beim Zuspätkommen differenziere.

Grundsätzlich finde ich es nicht schlimm, wenn jemand zu spät kommt, es sei denn ich stehe schirmlos im strömenden Regen oder in klirrender Kälte. Heute muss ich diese Einschränkungen um eine weitere Ausnahme ergänzen, denn ich finde es tatsächlich furchtbar, hier in der total überhitzten Dachwohnung zu warten und nicht gehen zu können – und das nur aufgrund meiner Zusage, dass sie mich ja abholen könnte, weil es sowieso auf dem Weg zum See liegt.

Habe sie aber eben auf dem Handy erreicht. Sie kommt in 20 Minuten ...

... nur noch eine Frage der ZeitDoch, ja, es ist viel passiert in den letzten Wochen und Monaten, Entwicklungen schreiten voran, zum Guten wie zum Schlechten, aber dann doch auch wieder so, als hätte ich so gar keinen Einfluss darauf; andererseits lasse ich mich – vielleicht auch aus Bequemlichkeit heraus - einfach nur treiben von diesem Sog der Lethargie, der mich durch seinen Strudel wirbelt als sei ich ein zufällig in ihm gelandetes Blatt. Ein wenig erscheint mir meine Lebenssituation auch so, als sei ich am Ende einer Zündschnur, dessen Lunte bereits brennt und zunehmend kürzer wird.

Und irgendwann K N A L L T’S!

Leben heißt immer mitten drin stehen, dabei sein, Verantwortung zu tragen für das, was man entscheidet und lebt oder auch nicht lebt, immer weiter vorwärts zu laufen, ob zielgerichtet oder nicht sei dahingestellt. No way back! Nein, es gibt keinen Testlauf, da alles zu jedem Zeitpunkt real ist: unerbittlich echt, erbarmungslos unleugbar, gelegentlich vielleicht auch einfach nur niederschmetternd, vornehmlich auch deshalb, weil es keine zweite Chance gibt, mit der man eine missglückte Situation noch einmal durchspielen könnte, dann aber auch einfach nur wieder zum dahin schmelzen schön, kurz ein buntes Sammelsurium an spontanen, unerwarteten Empfindungen. Einen Fahrplan, der durch die Höhen und Tiefen des Seins manövriert, gibt es zudem nicht. Das Jetzt, Hier und Heute sind die zu bewältigenden Klippen, die es auf der verbleibenden Reise, die ich statistisch betrachtet bereits zur Hälfte verwirkt habe, täglich zu umschiffen gilt. Was bleibt noch? Bin ich zufrieden mit dem, was ich erreicht habe? Was ist änderbar, mit was muss, will oder kann ich mich arrangieren?

Inwieweit bin ich, falls ich das überhaupt kann, zu Kompromissen bereit, um Alltag zu leben, einen anderen, als den, den ich mir über die Jahre zurechtgezimmert habe?

Und wem gewähre ich Einblick in die tiefen Sehnsüchte meines Ichs? Dem Cowboy, der in der späten Abendsonne mit der ersten Finsternis in der Ferne des Horizonts - mein Geheimnis in sich tragend – verschwindet?

Die Zeit tickt – unaufhörlich!

Hätte ich gerne mal wieder gesehen: den Pariser Eifelturm Dieses Jahr will er uns nicht gelingen: der gemeinsame Urlaub, den wir die beiden vergangenen Jahre bereits im Mai mit einem drei bis fünf Tage-Trip starteten. Vorletztes Jahr London, letztes Jahr Lissabon, während wir es dieses Jahr bis heute noch nicht einmal geschafft haben, zusammen Urlaub zu nehmen, obwohl wir diesen Donnerstag – für mich glücklicherweise Feiertag, für ihn in Hamburg leider nicht - und Freitag beide frei haben werden, ich diese Woche vorteilhafter Weise sogar ganz frei habe. Ungeachtet dieser Tatsache bringt uns das aufgrund anderweitiger Verpflichtungen aber auch nicht in die vergnügliche Lage, uns Touristen nennen zu können, was mich ziemlich betrübt, zumal das mich umgebende Umfeld sich weitestgehend auf Reisen begibt.

Wenn ich Glück habe, kann ich mir im Juli noch mal eine Woche Auszeit nehmen, ansonsten geht es organisatorisch erst wieder im Oktober. Selbst mein Geburtstagsgeschenk vom letzten Jahr – eine Wochenendreise nach Berlin – haben wir noch nicht angetreten. Traurig, aber wahr! Davon abgesehen steht auch noch sein Weihnachtsgeschenk – „ein romantisches Kuschelwochenende für zwei in Leipzig“ – aus, wobei dieser Gutschein nach einem Jahr seine Gültigkeit verliert, was ich deshalb erwähne, weil wir im Verstreichenlassen von Terminen großes Talent besitzen.

Ich wäre so gerne mal nach Paris, obwohl ich dort vor Jahren schon einmal war, Stockholm, Barcelona, gerne auch wieder nach London, Athen oder Oslo oder auch Helsinki geflogen, nur ein paar Tage, einfach mal kurz raus, um was anderes zu sehen.

Schade!

 

twoday.net AGB

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