Ich kann nicht mehr klar denken. Meine Oma ist inzwischen aus dem Krankenhaus. Viel tun können sie vor Ort ja auch nicht mehr. Die Chemo, die lediglich noch zur Beschwerdelinderung eingesetzt wird, soll ambulant durchgeführt werden. Wann damit begonnen wird, wird sich zeigen. Seit Dienstag ist sie zu Hause. Sie schläft fast nur noch. Ist recht zugedröhnt von den Medikamenten. Ißt kaum mehr.
Der Vortrag „Selbstheilung aktivieren“ am Mittwoch hat mir die letzte Hoffnung geraubt. Obwohl viel mehr Menschen als erwartet – ich vermute gute 100 – kamen, ist es mir gelungen, mit dem Arzt, der selbst zum Patienten wurde, zu sprechen. Ich konnte ihm, der die gleiche Diagnose wie meine Oma gestellt bekam, sogar ihren Befund zeigen. Wir, die Familie, sollen ihr die verbleibende Zeit so schön wie möglich gestalten ... der Tumor sei sehr groß, meine Oma sehr alt, multiple Metastasen in der Leber, ... ihr Problem mit dem Herz ...
Vorhin dann das Telefonat mit meiner Oma, ... ich wusste, dass gerade beide Onkel (ihre Söhne) da sind, bin deshalb auch nicht hingefahren, ... wollte nicht zusätzlich belasten, ... sie war schwach, benommen, sprach zum Teil fragwürdig, ... obwohl sie zu Hause wesentlich besser schlafen könne, sei die Situation zu Hause sehr anstrengend, ... im Krankenhaus hatte sie mehr Ruhe, ...
Und meine Schwester? Sie schätzt meine Oma über alle Maßen, das im voraus. Sie, meine Schwester, hat über Jahre hinweg - mit allen medizinischen Mitteln - ein Kind zu bekommen versucht, erlitt dabei zwei Fehlgeburten, bis es dann schließlich doch gelang und Fabio, ihr Sohn und Heiligtum, vor 1,5 Jahren zur Welt kam. Meine Oma ist ganz entzückt von dem Kleinen, bedauerte es aber schon von jeher, dass meine Schwester mit Fabio viel zu selten käme (vor allen Dingen auch weil sie den direkten Vergleich zu meinem Bruder hat, der mit seiner Tochter meine Oma jeden Sonntag besucht). Für meine Schwester war der Besuch mit Fabio bei meiner Oma aber mit Stress verbunden, weil sie so „wild“ auf ihn sei. Vor ca. acht Wochen erkrankte Fabio auch noch sehr schwer an Lungenentzündung, was einen strapaziösen Krankenhausaufenthalt für die ganze junge Familie (sie, mein Schwager und auch Fabio) nach sich zog. Nach dem Krankenhausaufenthalt erlitt er zweimal einen Rückfall. Als dann meine Oma ins Krankenhaus kam, wollte meine Schwester auch nicht mit Fabio meine Oma besuchen, weil sie fürchtete, dass dort vielleicht noch Bakterien, Viren oder ähnliches umherschwirren könnte, was ihn vielleicht erneut erkranken ließ.
Dafür hatte ich ehrlich gesagt noch Verständnis, obwohl mir meine Oma leid tat, weil ich wusste, wie gerne sie ihn noch einmal gesehen hätte, wir zudem nicht wussten, ob sie noch einmal aus dem Krankenhaus kommt.
Nun, jetzt da sie zu Hause ist, spräche eigentlich nichts mehr dagegen, ihr noch einmal Fabio, der gerade zu sprechen beginnt, zu zeigen. Meine Schwester könnte einfach bei meiner Oma vorbeikommen, ... und doch, ... NICHT mit Fabio. Krankenschwestern haben ihr mitgeteilt, dass Krebs ansteckend sei, daran glaubt sie jetzt, ... ist das nicht alles absurd?
Meine Oma ist doch keine Aussätzige! Ich versuche ja auch in diesem Fall zu verstehen, dass meine Schwester ihr Kind schützen möchte, aber Krebs ist doch nicht ansteckend?! Bisher dachte ich das zumindest immer ... und dann fand ich folgende Zeilen im Netz
Krebs ist keine ansteckende Krankheit. Aber es wurden eine Reihe von Krankheitserregern - vor allem Viren - entdeckt, welche die Entstehung von bestimmten Krebserkrankungen begünstigen oder sie sogar verursachen. Die Wissenschaftler bezeichnen diese Viren als "onkogene" - also krebsauslösende Viren oder "Tumorviren". Diese Krankheitserreger können von einem Menschen auf den anderen übertragen werden. Viele Menschen aber kommen mit ihnen in Kontakt, ohne jemals an Krebs zu erkranken ... Der Zusammenhang zwischen einer Virusinfektion und einer Krebserkrankung ist schwierig zu beweisen. Denn: Viele Menschen stecken sich mit Viren an, aber nur wenige entwickeln einen Krebs. Außerdem liegen viele Jahre zwischen der Ansteckung mit einem Virus und der Entstehung eines Tumors. Nach Schätzungen von Experten könnte jede fünfte Krebserkrankung auf das Konto von ansteckenden Viren gehen. Als mögliche Auslöser von Krebserkrankungen gelten Hepatitis-, Papillom-, besondere Herpes- und Retroviren. Auch Bakterien wie das Magenbakterium Helicobacter pylori werden als Krebsauslöser verdächtigt.
Ist es das, wovor sie, meine Schwester, Angst hat? Weil der Kleine in sich schon so geschwächt ist.
Das Leben hat manchmal so grauenvoll auswegslose Facetten!
Der Vortrag „Selbstheilung aktivieren“ am Mittwoch hat mir die letzte Hoffnung geraubt. Obwohl viel mehr Menschen als erwartet – ich vermute gute 100 – kamen, ist es mir gelungen, mit dem Arzt, der selbst zum Patienten wurde, zu sprechen. Ich konnte ihm, der die gleiche Diagnose wie meine Oma gestellt bekam, sogar ihren Befund zeigen. Wir, die Familie, sollen ihr die verbleibende Zeit so schön wie möglich gestalten ... der Tumor sei sehr groß, meine Oma sehr alt, multiple Metastasen in der Leber, ... ihr Problem mit dem Herz ...
Vorhin dann das Telefonat mit meiner Oma, ... ich wusste, dass gerade beide Onkel (ihre Söhne) da sind, bin deshalb auch nicht hingefahren, ... wollte nicht zusätzlich belasten, ... sie war schwach, benommen, sprach zum Teil fragwürdig, ... obwohl sie zu Hause wesentlich besser schlafen könne, sei die Situation zu Hause sehr anstrengend, ... im Krankenhaus hatte sie mehr Ruhe, ...
Und meine Schwester? Sie schätzt meine Oma über alle Maßen, das im voraus. Sie, meine Schwester, hat über Jahre hinweg - mit allen medizinischen Mitteln - ein Kind zu bekommen versucht, erlitt dabei zwei Fehlgeburten, bis es dann schließlich doch gelang und Fabio, ihr Sohn und Heiligtum, vor 1,5 Jahren zur Welt kam. Meine Oma ist ganz entzückt von dem Kleinen, bedauerte es aber schon von jeher, dass meine Schwester mit Fabio viel zu selten käme (vor allen Dingen auch weil sie den direkten Vergleich zu meinem Bruder hat, der mit seiner Tochter meine Oma jeden Sonntag besucht). Für meine Schwester war der Besuch mit Fabio bei meiner Oma aber mit Stress verbunden, weil sie so „wild“ auf ihn sei. Vor ca. acht Wochen erkrankte Fabio auch noch sehr schwer an Lungenentzündung, was einen strapaziösen Krankenhausaufenthalt für die ganze junge Familie (sie, mein Schwager und auch Fabio) nach sich zog. Nach dem Krankenhausaufenthalt erlitt er zweimal einen Rückfall. Als dann meine Oma ins Krankenhaus kam, wollte meine Schwester auch nicht mit Fabio meine Oma besuchen, weil sie fürchtete, dass dort vielleicht noch Bakterien, Viren oder ähnliches umherschwirren könnte, was ihn vielleicht erneut erkranken ließ.
Dafür hatte ich ehrlich gesagt noch Verständnis, obwohl mir meine Oma leid tat, weil ich wusste, wie gerne sie ihn noch einmal gesehen hätte, wir zudem nicht wussten, ob sie noch einmal aus dem Krankenhaus kommt.
Nun, jetzt da sie zu Hause ist, spräche eigentlich nichts mehr dagegen, ihr noch einmal Fabio, der gerade zu sprechen beginnt, zu zeigen. Meine Schwester könnte einfach bei meiner Oma vorbeikommen, ... und doch, ... NICHT mit Fabio. Krankenschwestern haben ihr mitgeteilt, dass Krebs ansteckend sei, daran glaubt sie jetzt, ... ist das nicht alles absurd?
Meine Oma ist doch keine Aussätzige! Ich versuche ja auch in diesem Fall zu verstehen, dass meine Schwester ihr Kind schützen möchte, aber Krebs ist doch nicht ansteckend?! Bisher dachte ich das zumindest immer ... und dann fand ich folgende Zeilen im Netz
Krebs ist keine ansteckende Krankheit. Aber es wurden eine Reihe von Krankheitserregern - vor allem Viren - entdeckt, welche die Entstehung von bestimmten Krebserkrankungen begünstigen oder sie sogar verursachen. Die Wissenschaftler bezeichnen diese Viren als "onkogene" - also krebsauslösende Viren oder "Tumorviren". Diese Krankheitserreger können von einem Menschen auf den anderen übertragen werden. Viele Menschen aber kommen mit ihnen in Kontakt, ohne jemals an Krebs zu erkranken ... Der Zusammenhang zwischen einer Virusinfektion und einer Krebserkrankung ist schwierig zu beweisen. Denn: Viele Menschen stecken sich mit Viren an, aber nur wenige entwickeln einen Krebs. Außerdem liegen viele Jahre zwischen der Ansteckung mit einem Virus und der Entstehung eines Tumors. Nach Schätzungen von Experten könnte jede fünfte Krebserkrankung auf das Konto von ansteckenden Viren gehen. Als mögliche Auslöser von Krebserkrankungen gelten Hepatitis-, Papillom-, besondere Herpes- und Retroviren. Auch Bakterien wie das Magenbakterium Helicobacter pylori werden als Krebsauslöser verdächtigt.
Ist es das, wovor sie, meine Schwester, Angst hat? Weil der Kleine in sich schon so geschwächt ist.
Das Leben hat manchmal so grauenvoll auswegslose Facetten!
pattyv - am Samstag, 4. Juni 2005, 23:17 - Rubrik: Omas Krebs