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Das wird der erste Tod, der mich richtig nahe geht. Bisher sind zwar auch schon einige wenige Verwandte in meinem 35-jährigen Leben gestorben, aber zu denen hatte ich nicht wirklich diesen engen emotionalen Bezug. Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen kann. Plötzlich wird mit einem Mal so viel Anderes belanglos.
Eigentlich wollte ich mich noch für den morgigen Termin vorbereiten, meine bereits heute am Telefon erfassten, aber hingeschmierten Daten eines Interviews aufbereiten, um den Text für den Kinderkrimi, der morgen szenisch vorgestellt wird, noch dieses Wochenende zu schreiben, bevor ich ab Montag bis zum 7. Juni in mir völlig fremden und bezugslosen Städten Urlaubsvertretung machen muss.

Ob sie ihren 84. Geburtstag am 26. August noch erleben wird? Und Weihnachten? Weihnachten ohne meine Oma habe ich noch nie gefeiert. Ehrlich gesagt kann ich mir das auch gar nicht vorstellen. Mir ist zum Heulen, doch ich bin zu entsetzt und fassungslos, um den Tränen freien Lauf zu lassen. Wie soll das Leben ohne sie weitergehen? Was macht mein Opa?

Am Samstag haben wir, der Pan und ich, sie noch besucht. Schon da sprach sie davon, was sie auf ihrem schlichten Grab haben möchte: Schöne, schwarze Erde, die von weißem Stein umrahmt wird, darauf eine edle Tanne, die mein anderer Onkel (Förster) besorgen soll. Wichtig sei ihr bloß, dass das Grab gepflegt sei, dass kein Gras und Unkraut darauf wüchse. Und wenn wir vorbeikämen, würde sie sich über ein Blümlein freuen, selbst über ein Gänseblümchen.

Ich will sie nicht hergeben!

Von ihren drei Geschwistern war sie die Älteste. Die anderen sind bereits alle verstorben, was sie mit großem Schmerz ertrug.

Vor dem Tod habe sie keine Angst, nur dass sie uns zurücklassen würde, auch dass sie nicht mitbekommt, wie es weitergeht, dass sie ihre Urenkel nicht weiter aufwachsen sieht. Sie hat sich so sehr gewünscht, dass sie es noch erlebt, wenn der Pan und ich heiraten.

Am Samstag, also noch bevor die Diagnose gestellt wurde, hat sie auch gesagt, welche Kleider sie im Sarg tragen möchte. Ihre jüngste Schwester, die zuletzt verstarb, sei in dieser Hinsicht, furchtbar zurechtgemacht gewesen – und das obwohl sie privat immer so schicke Kleider trug. Das wolle sie so nicht.

Mir kommen so viele Gedanken und Erinnerungen an früher, in denen wir, meine Geschwister und ich, viel Zeit bei meinen Großeltern verbracht haben.

Warum muss das denn passieren?

Kann sie nicht einfach mindestens 100 Jahre alt werden?!
 

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