Heute Nacht sind es keine absurden Träume, die mich an der Regeneration neuer Kräfte für den anstehenden Tag hindern. Nein, heute Nacht ist es Schlaflosigkeit, obwohl ich extra zeitig zu Bett bin. Statt mir Ruhe gönnen zu können, habe ich mich seit Stunden im Bett hin und her gewälzt. Die Angst hält mich wach. Sie ist mächtig, geht über die an mich selbst verstandesgemäß gerichteten Worte. Obwohl ich meine innere Stimme höre, erreicht sie mich nicht, beziehungsweise vermag nicht in die Tiefen vorzudringen, in denen sie für Beruhigung sorgen könnte. Hinzu kommt eine Erkältung, was ich selbst kaum glauben kann, da ich eigentlich niemals krank werde, zumindest nicht körperlich. Die Glieder schmerzen, die Nase läuft, die Augen brennen, der Magen rebelliert, die Ohren scheinen wie von Watte verstopft, während der matte Kopf den Überblick zu wahren versucht. Trotz ausreichender Flüssigkeit, die ich zu mir nehme, fühle ich mich wie ausgetrocknet. Am liebsten würde ich alles hinschmeißen. Nicht aus Faulheit, sondern ausnahmslos bloß deshalb, damit die Angst sich ein anderes Opfer sucht. Sie ist es, die mir wirklich fertig macht.