Aeltere Beitraege von blogger de
Aergerlich
Angst
Aus der Welt der Nachrichten
Des Lebens muede
Ein neuer Tag
einsam & verlassen
Familie
Freizeit
Freude
Job
Kaum zu glauben
Kino
Kurioses
Nicht von dieser Welt
Omas Krebs
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
icon

 
6. Oktober, 23.59 Uhr amerikanischer Zeit

Ausflugsschiff der Maid of the Mist-Flotte, das abenteuerliche Touristen nah an das tosende Geschehen heranbringt.Auch wenn der heutige Tag ein regenfreier war, sind wir im „donnernden Wasser“, wie die Indianer sagten, doch nass geworden – und das trotz schützender Ponchos. Ein Besuch der Niagarafälle ohne eine Maid of the Mist-Bootstour wäre aber auch nur eine sehr eingeschränkte Erfahrung gewesen. So waren wir quasi mitten im Auge des tosenden Kessel der Horseshoe Falls, über die jede Sekunde rund 2 Millionen Liter Wasser stürzen. Bei dieser zum Teil sehr abenteuerlichen Fahrt, die ihre 13,50 Dollar aber auf jeden Fall wert sind, fährt der Kapitän die sich gegen Wirbeln und Strömungen wehrende Barkasse so nahe wie möglich an die ungestüme Wasserwand des wild geischenden Wasserfalls. Dabei trocken zu bleiben, ist meines Erachtens so gut wie gar nicht möglich, da der stürmische Regenschauer, der zudem pausenlos seine Richtung wechselt, sich von allen Seiten Zugang zu der Kleidung verschafft. Sei es tröpfelnd, schleichend, kriechend oder fließend. Die Frage ist letztlich nur jene, wie nass man wird. Und ich bin, weil ich so Angst um meine Kamera hatte und mein ganzes Bestreben darum bemüht war, sie und nicht mich zu schützen, sehr nass geworden, was im Anschluss nach der Bootsfahrt aufgrund des Windes doch sehr unangenehm wurde.

Ursprünglich hatten wir uns für heute vorgenommen, uns das aus drei Wasserfällen bestehende Naturspektakel, welches allein durch seine Länge, Form und den gewaltigen Wassermassen zu den schönsten Wasserfällen der Erde zählen sollen, sowohl von der amerikanischen als auch kanadischen Seite anzusehen, da sich die beiden Länder das nasse Wunder teilen. Mit den Reisepässen in der Tasche wäre es ein Leichtes gewesen, die beiden Länder trennende Rainbow-Bridge zu Fuß zu überqueren, doch nachdem wir so nass uns durchgefroren waren, unterließen wir dieses Vorhaben, gleichwohl der Reiseführer sagt, dass man besonders von der kanadischer Seite einen grandiosen Blick über die Abbruchkante der Horseshoe Falls hätte, aber wir waren auch so schon ganz zufrieden.

Das Baby der drei Niagara-Wasserfälle: die American Falls.

Umgehauen in dem Sinne hat mich das grandiose Schauspiel der größten Elektrizitätserzeuger der Welt aber nicht. Vielleicht war es auch hier einmal mehr so, dass meine Erwartung im Vorfeld einfach zu groß war, weil ich soviel darüber gelesen hatte oder ich durch den Besuch des Rheinfalls in Schaffhausen letztes Jahr noch etwas wesentlich Spektakuläreres vorzufinden glaubte. Möglicherweise trübte aber auch ein gesundheitliches Tief, das mich die erste Hälfte des Tages peinigte, meine Wahrnehmungsfähigkeit.

Die kommenden beiden Tage fahren wir - leider noch immer auf kostenpflichtigen Toll-Roads - weiter ostwärts, Richtung Boston, das noch gut sechs Autostunden von uns entfernt liegt. Auf der Hälfte des Weges wollen wir in Albany, der Hauptstadt des Bundesstaates New York, eine Sightseeing-Rast einlegen. Nachdem für morgen aber wieder mal Regen angekündigt ist, fahren wir morgen möglicherweise auch ganz durch bis nach Boston. Mal sehen, wie es kommt. Heute Abend fanden wir, bevor wir hier in Syracuse eincheckten, ja auch mal wieder völlig überraschend ein Outlet-Center am Straßenrand, dem wir einen kurzen Besuch abstatteten.

So allmählich kommen bedauerlicherweise auch schon die ersten Gedanken an den Heimflug am Samstag, die ich aber soweit wie möglich zu verdrängen versuche. Berufsurlauber müsste man sein.
 

twoday.net AGB

xml version of this page

powered by Antville powered by Helma

development