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[3. Oktober, 20.19 Uhr amerikanischer Zeit]

Sagenhafter Ausblick aus dem Willis TowerDie überraschende und nicht angekündigte Sonne des Morgens nutzen wollend, enteilten wir nach dem Frühstück recht zügig aus dem Hotel, um die Skyline bereits nach einer Stunde Fahrt greifbar vor Augen zu haben, wobei das Wetter schon während dieses 37 Kilometer langen Kurztrips wankelmütig wurde, letztlich, um es vorweg zu nehmen, sich aber über ein paar wenige Stunden hielt.

Zentral und nicht minder wie über das Wetter verwundert, parkten wir wesentlich günstiger – 8 statt 20 Dollar - als angenommen im Finanzviertel, das an diesem Samstag, gewiss wegen des Wochenendes, an dem hier niemand arbeitet, weitestgehend wie ausgestorben wirkte, da hier so gut wie keine Menschen unterwegs waren und auch keine Cafes und Geschäfte offen hatten. Uns war das natürlich nur recht. Die allgemein günstigeren Parkpreise an den Wochenenden legen die Vermutung nahe, dass das heute keine Ausnahme war. Insofern würde ich all jenen, die Chicago einmal besichtigen wollen, raten, das am Wochenende zu realisieren. Nicht nur, weil die Parkgebühren dann preiswerter sind, nein, erfreulicherweise hält sich auch der Verkehr in Grenzen. Für uns war der heutige Besuch darüber hinaus deswegen von Vorteil, weil es gestern ja auch den ganzen Tag geregnet hat und uns dabei sprichwörtlich gesehen alle Aufnahmen – Fotos wie Video – ins Wasser gefallen wären.

Kennt jemand den Film „Während Du schliefst“ mit Sandra Bullock, die in diesem Film in Chicago lebt und dort als Fahrkartenverkäuferin für die S-Bahn arbeitet und eines Tages zufällig ihrem heimlichen Schwarm auf den Gleisen das Leben rettet? Fast ausnahmslos alle Szenen dieses Films wurden in Chicago gedreht. Jedes Mal dann, wenn über uns irgendwo quietschend und laut lärmend eine S-Bahn im silbernen Kofferlook von Rimowa über uns anrollte, fühlte ich mich in die Kulisse des Filmes versetzt, so als müsste Sandra Bullock gleich irgendwo um die Ecke kommen.

Wie auch immer, …

Zurück zum Finanzviertel, wo wir auf dem kurzen Weg zum Willis Tower (Sears Tower) auch an der „Board of Trade“, der ältesten Terminbörse der Welt, vorbeikamen. Einmal mehr ein paar obligatorische Film- und Fotoszenen eingefangen, diese allerdings mal wieder unter trüben Himmel, erreichten wir schon nach wenigen Minuten das höchste Gebäude der Vereinigten Staaten, vor dem sich - aus für uns nicht nachvollziehbaren Gründen - etliche blinkende Feuerwehrautos und Krankenwagen befanden, diese jedoch allesamt menschenleer. Die Gunst der Gelegenheit nutzend und den leuchtend-neugierigen Augen unseres kleinen Tims gerecht werdend, kam ich nicht umhin, ihn auf diesem abenteuerlichen Schauplatz dokumentierend festzuhalten.

In trauter Dreisamkeit: Fabi, Tim und LiselleIm Anschluss daran reihten wir uns brav in die Schlange all derer ein, die gleichermaßen auf das sich in der 103. Etage befindende Skydeck des 442 Meter hohen Wolkenkratzers wollten, das im übrigen mit einem sehr rasanten Aufzug zu erreichen ist. Und wahrlich: Das Warten und die mehr oder minder pro Forma Personenkontrolle hat sich gelohnt. Die Rundum-Aussicht ist gigantisch. Diese Erfahrung - vor allen Dingen hatten wir, als wir oben waren, auch teilweise blauen Himmel - möchte ich nicht missen. Lediglich die verschmutzten Scheiben trübten das Erleben und gleichermaßen die Fotos.

Als wir den Willis Tower schließlich gänzlich beeindruckt verließen, zeigte sich das Wetter leider auch schon wieder in Schmolllaune, von der wir uns aber nicht anstecken ließen. Das Gute hoffend liefen wir nach einem wärmenden Starbucks Kaffee weiter. Eigentlich waren wir ja auf der Suche nach dem Millenium Park, landeten dann aber unverhofft und zunächst glaubend in selbigem zu sein, im Grant Park, in dem an diesem Wochenende ein Country Music Festival stattfindet. Der Musik ein wenig lauschend und die skurrilen Momente in Bild und Ton eingefangen, schlenderten wir zunächst weiter, allerdings nicht sehr weit, da uns ein starker Regenguss von oben davon abhielt, weswegen wir in ein Zelt flüchteten, in dem zunächst ein recht einsamer, was das Publikum betrifft, Musiker seine Songs zum Besten gab. Aufgrund des Regens dauerte es allerdings nicht lange, bis sich das Zelt füllte.

Als der Regen wieder nachließ und ich einen Polizisten gezielt danach fragte, erfuhr ich auch, dass wir gar nicht im Millenium Park, sondern im Grant Park sind. Hier, wo auch der Buckingham Brunnen, der mit seiner Fontäne als die größte illuminierte Wasseranlage der Welt gilt, seine Heimat hat. Leider offenbarte sich uns das beliebte Ausflugsziel unter gänzlich grauem Himmel, der kurz nach unserem Erscheinen auch wieder seine Pforten öffnete, weswegen wir völlig fröstelnd und durchnässt beschlossen, zum Auto zurückzugehen, uns wärmer anzuziehen und dann wiederzukehren, schließlich wollte ich ja noch den richtigen Millenium Park sehen. Da der Regen aber immer stärker wurde und ich unter solchen Bedingungen keine Fotos mache, verwarfen wir dann aber dieses Vorhaben. Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit, machte übrigens auch unser Plan B, der Besuch des Shedd Aquariums, keinen Sinn mehr.

Was mich im Nachhinein – ich habe jetzt hier noch ein wenig im Internet recherchiert - ein bisschen ärgert, ist die Tatsache, dass wir uns einen sehenswerten Leckerbissen, an dem wir auch noch vorbeiliefen und den ich ihn von außen bewunderte, haben entgehen lassen. Fatalerweise lag die Harold Washington Library, ein rotes Backsteingebäude mit zahlreichen Ornamenten, direkt auf unserem Rückweg zum Auto. Leider wusste ich zu diesem Zeitpunkt aber weder, dass die größte, der Öffentlichkeit zugängliche Bibliothek der Welt zu diesem Zeitpunkt besuchbar war noch dass sie mit mehr als zwei Millionen Bänden die größte und eindruckvollste Sammlung der Welt beherbergt, weswegen sie auch im Guiness Buch der Rekorde steht.

Naja, jetzt können wir es sowieso nicht mehr ändern, denn morgen treten wir unsere lange Reise gen Osten an.
Höchstes Gebäude Chicagos: der Willis TowerWer will, kann Stockwerke zählen
 

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