
Der Kälte und des eisigen Windes wegen, dem ich mich auch in zwei Jacken gehüllt nicht erwehren konnte, hatte ich heute Morgen eigentlich schon gar keine große Lust mehr, nach Pittsburgh zu fahren, was im Nachhinein betrachtet echt schade gewesen wäre, da die Stadt mir – unter den üblich gewünschten blauen-Himmel-Bedingungen - mit den verspielten Formen und Farben der Gebäude und weiteren städtebaulichen Konstellationen ein wahres Eldorado an Motiven geboten hätte, die ich nun zwar zum Teil auch digital gebannt habe, dafür aber leider im grau-weißen Einheitsbrei, der völlig flairlos ist. Das Fotografenherz einmal zur Seite genommen und stattdessen ein wenig meine Phantasie bemüht, wie es vor Ort aussehen könnte, wenn, … erfreute mich der Aufenthalt in der 334.000 Einwohner zählenden Stadt aber doch sehr.
Am Nachmittag besuchten wir schließlich das sich in einem Industriegebäude auf sieben Etagen erstreckende Andy Warhol Museum, dank Presseausweis sogar kostenfrei! Wirklich viel zu sehen gab es aufgrund von Umbauarbeiten der Wechselausstellung, eines derzeit grundsätzlich komplett geschlossenen Stockwerkes und einer Sonderausstellung zum kürzlich hier stattgefundenen G20-Gipfel aber nicht, weshalb ich mich gewiss geärgert hätte, wenn ich die 15 Dollar Eintritt bezahlt hätte. Dem Besucher gegenüber wäre es meines Erachtens aber nur fair, ihm unter diesen eingeschränkten Bedingungen nicht den kompletten Eintrittspreis abzuverlangen.

Nach dem mehr oder minder gemütlichen (bei der Kälte!) Spaziergang zum Auto zurück, setzten wir unsere Weiterfahrt nach Chicago noch dreieinhalb Stunden fort, um in Columbus in einem ungewöhnlich-gewöhnlichen sowie vorteilhafterweise kostengünstigen Motel, das – wie ich an einer an der Wand hängenden Urkunde erkennen konnte - den Preis zum Helden der Gastfreundschaft erhielt, Halt zu machen, wo wir auch unsere nächtlichen Zelte aufgeschlagen haben, damit wir morgen umso gestärkter nach Cincinnati starten können.