
Sicher gab es in meinem Leben auch viele liebens- und lebenswerte Momente (ich will zumindest daran glauben), doch wenn man mich heute, hier und jetzt fragt, hätte ich wirklich lieber – und das sage ich aufrichtigen Herzens und ohne theatralisch wirken zu wollen – auf mein Erscheinen auf diesem Planeten verzichtet. Im Moment erlischt an meinem einst so strahlenden Baum nach und nach jedes Licht. Ich habe zum Kämpfen keine Kraft mehr, spüre zusehends meine lebenserhaltenden Energien schwinden – und das obwohl ich derzeit gerade Urlaub habe und diese Zeit doch eigentlich auch zur Regeneration da ist.
Wozu das Alles? Wozu?
Gestern Abend habe ich bezüglich der Trennung unserer Eltern auch mit meinen Bruder gesprochen. Mag sein, dass ich mir das einbilde, aber auch er reagierte weitaus weniger erschrocken als ich, was wahrscheinlich daran liegt, dass er meine Eltern zwei Mal die Woche besucht (sie wohnen ca. drei Kilometer auseinander), ich vielleicht zwei, maximal drei Mal im Jahr, weshalb er wesentlich näher am Geschehen ist, als ich. Von ihm erfuhr ich dann auch, dass sich im Vergleich zu früher im Miteinander der beiden wesentlich wenig geändert habe. Schon damals hat mein Vater meine Mutter mit Hure beschimpft, wenn er sie beim Rauchen erwischt hat oder sie sich einmal erdreistet hat, mit Arbeitskollegen auf die Weihnachtsfeier zu gehen – heute tut er das, wenn sie meinen Opa und meinen Onkel (ihren Bruder) am Wochenende besucht (ca. 6-7-Gehminuten von meinen Eltern entfernt), und sogar dann, wenn sie sich mit ihrer Cousine trifft.
Wieso hält diese Welt solche Grausamkeiten bereit?
pattyv - am Montag, 31. Dezember 2007, 04:49 - Rubrik: Des Lebens muede