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Ich weiß nicht woran es liegt, aber ich kann nicht vertrauen. Nicht wirklich. Nicht vollständig. Niemandem. Noch zu keinem Zeitpunkt in meinem Leben, wobei ich dieses Gefühl des Verlässlichen so gerne einmal spüren würde, es sich aber nicht erzwingen lässt, selbst mit dem eigenen Wunsch danach nicht, obwohl jener immer auch mit Angst besetzt ist. Angst davor, dass ich mich in diesem Fallenlassen einerseits als Naivling im Sinne von zu leichtgläubig erweise und man mich daraufhin auslachen könnte, anderseits darum fürchte, verlassen zu werden, was, wenn die Vertrautheit zu intensiv ist, unaushaltbar wäre. Dadurch gestaltet sich der Umgang mit mir, zumal für diejenigen, die mir nahe stehen - im Besonderen natürlich für den Pan - sehr schwierig. Obwohl es keinen Tag gibt, an dem er mir nicht mitteilt, wie sehr er mich liebt, hält mein Glaube daran leider immer nur sehr kurz an, weil ich befürchte, dass ihm, aus was für Gründen auch immer, etwas an mir missfallen könnte, was seine Liebe mit einem Mal sehr schmälern bzw. in Gänze erlöschen könnte.

Mir ist – vom Verstand her – bekannt, dass mir durch meine vertrauensmeidenden Verhaltensweisen auch sehr viel an Lebensqualität verloren geht und doch scheint etwas in mir der Meinung zu sein, dass der Schmerz der Verletzung geringfügiger ist, wenn ich einen gewissen Abstand zu anderen wahre, obwohl ich andererseits auch die Nähe (zum Pan) liebe.

Heute Mittag rief meine Oma im Büro an, fragte, warum ich mich denn dem Pan, für den sie, sicherlich nicht zu unrecht, schwärmt, noch immer verwehre, was eine Heirat betrifft. Auch davor habe ich – ich weiß wieder nicht warum – Angst. Außerdem auch davor, Kinder zu bekommen, wobei ich mich hierbei sicherlich auch vor der Verantwortung scheue, zumal ich mein eigenes Leben kaum geregelt bekomme und mich zu viele Phasen der Unberechenbarkeit, die für ein Kind untragbar wären, heimsuchen. „Du hast Dir schon so lange Zeit gelassen und immer wieder Ausreden gefunden, bis Du in die Wohnung gezogen bist“, fügte sie noch ergänzend hinzu. Puhhh, was hätte ich darauf erwidern sollen? Dass ich eigentlich noch gar nicht in der Wohnung lebe, dass dort zwar ein Zimmer komplett für mich frei steht, in welches ich, wenn ich den Mut dazu gefunden habe, ziehen kann und wir, der Pan und ich, derzeit nur am Wochenende in dieser behaglichen Mansarde weilen, was sich beim Pan aber einzig dadurch begründet, weil er unter der Woche in Hamburg arbeitet und jenes 520 Kilometer von Würzburg entfernt ist.

Ich habe gar nichts gesagt, fühlte mich nur unter Druck gesetzt. Ehrlich gesagt fand ich das nicht fair. Sie sprach von Schuld, die sie mir zuschob, aber sie ist 83 Jahre. Von meiner Angst könnte ich ihr vielleicht erzählen, aber sie würde kein Verständnis dafür zeigen, weil der Pan so ein unglaublich liebenswerter Mensch ist, womit sie ja auch absolut recht hat, weshalb es mit Logik nicht nachvollziehbar ist, wovor ich mich eigentlich fürchte.

Und doch ist sie da, die Angst, die mein Leben in so vielen Facetten des Seins beeinträchtigt.
 

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