Aeltere Beitraege von blogger de
Aergerlich
Angst
Aus der Welt der Nachrichten
Des Lebens muede
Ein neuer Tag
einsam & verlassen
Familie
Freizeit
Freude
Job
Kaum zu glauben
Kino
Kurioses
Nicht von dieser Welt
Omas Krebs
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
icon

 
Es gibt nicht viele Schrauben, an denen ich drehen kann, genau genommen fällt mir nur eine ein, die für mich konsequenzlos bleibt, um dem Druck, der Ungerechtigkeit, der Wut, der Geringschätzung, ja vielleicht sogar der Missachtung, zu begegnen.

„Komm lass uns Tic Tac Toe spielen, ich habe zwei Rasierklingen dabei“, war meine Idee, als ich K heute am späten Nachmittag aus einem Zeit und Raum harmonisierenden Augenblick heraus kurz traf. Wir schritten gemeinsam zum Auto, doch dann war er derjenige, der es nach einem anfänglichem Ja doch verneinte, wobei mir das irgendwie auch egal war, weil ich mir ja schon im Vorfeld Erleichterung verschafft hatte (bevor wir uns trafen).

Was daran so aufregend ist?

Es gleicht einem ekstatischen Moment, das kalte, scharfe, dünne Metall mit Druck auf dem Arm entlang zu fahren und der dann aufplatzenden roten Schneise zu folgen, die für einen kurzen Zeithauch Linderung und Genugtuung bringt. Dieser unsagbare süße Augenblick, in dem mein Hass sich in diesem Tun bündelt.
das.koernchen meinte am 28. Aug, 12:52:
Probier's doch mal mit dem Begriff erschreckend statt aufregend. Dass deine Stellschraube konsequenzlos sein soll, kann ich mir nicht vorstellen. Du glaubst doch nicht wirklich daran, dass es so, wie es jetzt ist, lange gut gehen kann? Schneiden, wenn's nicht mehr geht und dann mit neuer Kraft voraus? Wann wird denn deiner Meinung nach der Zeitpunkt erreicht sein, an dem du Maßnahmen ergreifst, die dir tatsächlich und dauerhaft Linderung bringen? Auch wenn du ganz bestimmt ohne eigenes Zutun in diese Situation hineingeraten bist — das Ganze lässt sich nicht einfach aussitzen und schon gar nicht herausschneiden. Tu etwas! 
pattyv antwortete am 30. Aug, 09:50:
Schneiden und dann mit neuer Kraft voraus?
Nein, so funktioniert das leider nicht. Es sorgt für einen kleinen Moment für einen inneren Ausgleich, für ein Gefühl, andere zu strafen, wenn auch über meinen Körper. "Die sind Schuld, dass ich mir das antue, mein Blut ist ihr Verdienst", denke ich mir dann. Und mit dem Blut läuft dann auch ein bißchen der angestaute Zorn davon, so als ob er zuvor an die Hautoberfläche gepocht hat, um endlich einen Ausgang finden.

Ja, ich bin oftmals wütend, sogar sauwütend, um mal salopp zu sprechen und dieses mit Verzweiflung gepaarte Gefühl muss dann irgendwo raus, wobei ich jenes NIEMALS an denen auslassen könnte, auch nicht verbal, von denen es kommt.

Im Moment ist es sogar so, dass mir mein Körper wie eine zähe, kaum aus dem Bett zu wuchtende Masse vorkommt, für den ich einen Grund finden muss, ihn aus dem Bett zu hebeln, doch egal in welchen unergründlichen Tiefen ich in meinem Sein auch danach suche, finde ich keinen. Und so stemme ich einzig aus der beruflichen Verpflichtung (dieses Gefühl der Verantwortung funktioniert scheinbar noch) meine 45 Kilo träge und antriebslos durch eine Wirklichkeit, die so gar nichts motivierendes bereithält. 
 

twoday.net AGB

xml version of this page

powered by Antville powered by Helma

development