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Nach welchen Kriterien bestimmt sich ein Gehalt?

Es ist mir ein Rätsel!?

Unterstelle ich die Anlage zur Ausübung einer Tätigkeit oder auch das Können, scheine ich mit den Jahren abgebaut zu haben. Andererseits könnte der Umstand der monetären Reduzierung auch darin begründet liegen, dass man nach mehreren Anstellungsversuchen erkannt hat, dass – wider Erwarten (bei manchen Menschen, besonders meinem Pan, erwecke ich, für mich völlig unverständlichereise, den Eindruck als gäbe es da irgendwo so etwas wie Potenzial) - nicht mehr in mir drin steckt und man mir aufgrund dieser Erkenntnis auch gar nicht mehr erst eine, da scheinbar Einklang zwischen den potentiellen Arbeitgebern besteht, Chance auf eine mit einer lebensadäquaten Bezahlung behafteten Arbeitsstelle zu gewähren.

Während meines Studium jobbte ich über viele Jahre als Bedienung auf einem Schiff (Ganztagesfahrten auf dem Rhein, Main, Neckar und der Mosel), was ich auch nach dem Studium, als ich keinen Job fand, auch weiter ausübte.

Irgendwann kam dann mal eine dreieinhalbmonatige Auszeit. Die Euroschule in Würzburg suchte für ein vom Arbeitsamt ausgeschriebenes einjähriges Projekt für arbeitslose Jugendliche, die während dieser Zeit wirtschaftlich geschult werden sollten, eine Sozialpädagogin. Ich bewarb mich, wurde für 3.750.- DM/Monat (brutto) angestellt. Nach ca. 3 Monaten wurde ich zum Leiter der Schule zitiert und erfuhr, dass ich noch rechtzeitig zur Beendigung der Probezeit gekündigt wurde. Unter der Hand wurde mir von den zwei engsten Kolleginnen, die mit mir zusammen arbeiteten, mitgeteilt, dass vor mir (die Stelle wurde erst 2 Monate nach Beginn des Kurses ausgeschrieben) schon eine Frau an meiner Stelle gearbeitet hat, die auf unbestimmte Zeit in die Psychiatrie verwiesen wurde und dann überraschend zurückkam (und sie die Schule scheinbar wieder beschäftigen musste). Ob der Schulleiter bereits im Vorfeld (zur Ausschreibung der Stelle) von der Rückkehr wusste, kann ich nicht sagen. In der Annonce stand jedenfalls nichts davon. Ich wurde dann auf jeden Fall entlassen und schrieb es mir - einst wie heute – selbst zu. Meine damalige Stelle war eigentlich überflüssig, denn die 2.te Sozialpädagogin, zu denen die Schüler im allgemeinen kommen sollten, wenn sie Probleme haben, wurde nur durch die Überschreitung einer gewissen Schüleranzahl nötig (das Arbeitsamt sah das so vor). Dass die Schüler sich nach 2 Monaten längst an Nikola, mit der arbeitete ich damals zusammen, gewöhnt und zu ihr Vertrauen gefasst hatten, dürfte wohl klar sein. Man wies mir zwar nicht den Rücken, doch es war schon recht schwierig, zumal die Anlaufphase des Kurses die ist, die wirklich arbeitsintensiv und kennenlernend ist, Zugang zu den Jugendlichen zu finden. Nach einer gewissen Zeit läuft alles relativ routiniert und da Nikola bis zu meinem Kommen alles alleine gemanagt hat (die andere Frau war gleich zu Beginn des Kurses weg und die Euroschule wollte erstmal keinen mehr einstellen, bis das Arbeitsamt dann aber doch drängte), konnte ich in dem Sinne auch nicht wirklich sehr viel tun, außer bei Bewerbungsschreiben behilflich sein, fehlende Dozenten in telefonischer Absprache durch andere ersetzen oder mich auf Praktikumsakquise zu spezifizieren, wenn wir nicht einfach nur da saßen und nur plauderten. Ich fragte mich immer, wofür ich mein Geld erhalte. Ich kam mir so oft einfach nur überflüssig vor, aber es gab einfach nicht mehr zu tun! Und aus dem Grund, weil ich nicht so viel tun konnte, nahm ich an, dass man mich entließ, obwohl Nikola und eine andere Arbeitskollegin, die in einem anderen Projekt tätig war, meinten, dass das mit der Wiederkehr von der anderen Dame zu erklären sei.

Also arbeitete ich wieder auf dem Schiff. Als die Saison zu Ende war, fragte mich der Chef, ob ich nicht im Außendienst tätig sein wolle, was mir zwar Angst machte, aber was hatte ich für eine Alternative? All meine Bemühungen, einen Job, der thematisch mit meinen beiden abgeschlossenen Studiengängen zu tun hat, zu finden, blieben ungehört.

Er bot mir 2.100 Euro/Monat (brutto) und ich bekam das Auto, das ich auch privat nutzen durfte. Es war für ihn - wie für mich - der Sprung ins kalte Wasser, da er bis dato nie jemanden im Außendienst eingesetzt hatte. Er fuhr einen einzigen Tag mit mir durch die Gegend und wir besuchten wahllos ein paar Behörden, bei denen er für sich werbend fürsprach. Ab dem zweiten Tag war ich – völlig überfordert – mit einer riesigen Tüte von Stadtplänen, auf denen die Behörden eingezeichnet waren, auf mich gestellt, doch ich versuchte mein Bestes zu geben und die Leute davon zu überzeugen, dass die Betriebsausflüge u ä. auf unseren Schiffen ganz gewiss die unübertrefflichsten wären, die sie je erlebt hätten. Zu jenem Zeitpunkt hatte ich schon über 10 Jahre meinen Führerschein, doch noch nie ein eigenes Auto und meine Fahrpraxis tendierte zudem gegen null, was mich anfangs noch sehr viel mehr stresste.

Um es zu verkürzen: Ich war nicht sehr erfolgreich! Ich weiß nicht, ob es daran lag, dass viele Behörden einfach keine oder zumindest keine in dem Sinne, wo noch die Kosten einer Schifffahrt hinzugekommen wäre, Ausflüge mehr machten, weil sie Gelder einsparen mussten oder einfach nur Grillfeste veranstalteten oder ob ich das Unternehmen mit seinen Angeboten, sicherlich mit allerbesten Vorsätzen, einfach nur schlecht verkaufte?

Es tat mir selbst ganz leid und ich machte mir auch immer Vorwürfe, dass ich nur so wenige Fahrten verkaufte und der Chef mich aber trotz alledem bezahlen musste, was nach 9 Monaten, da teilte er mir dann mit, dass das ganze nicht rentabel sei, aber auch ein Ende hatte.

Seit diesem Zeitpunkt (15.08.03) bin ich wieder einmal mehr und immer noch arbeitssuchend.

Als Bedienung war ich laut Chef die ganzen Jahre über „das beste Pferd im Stall“. Was soll ich dazu sagen? Vielleicht bin ich nicht zu Höherem berufen?

Die mir in der Euroschule und der Personenschifffahrt gegebenen Chancen konnte ich nicht erwartungsgerecht füllen. Kann sein, dass sich das lokal herumgesprochen hat und ich deshalb, weil ich nun mal nichts zu können scheine und - um auf den Beginn dieses Textes wieder Bezug zu nehmen - mir die Anlagen zur Ausübung einer Tätigkeit fehlen, auch nur diese 650.- Euro (brutto) als Volontärsgehalt angeboten bekam (mehr scheine ich einfach nicht wert zu sein).

Knapp 35 Jahre und noch immer so hilflos und verloren wie ein kleines Kind!
antejo meinte am 2. Apr, 22:49:
Du bist weder
eine Versagerin, noch hilflos, noch nix wert noch ein Kind. Ich hab zwar keine Ahnung welche Höhe bei so ein Volantärsgehalt normal ist, aber wenn ich nicht irre, hat dein Pan auch nicht viel bekommen damals. Lass den Kopf nicht so hängen. Schau jetzt kommt der Frühling. Die Sonne scheint. Es ist schön draussen und bei dir ist es kalt und dunkel. Es wird sich sicher alles einrenken. Du musst nur anfangen, an DICH zu glauben und ein bischen Optimismus an den Tag legen. Lass die Sonne in deine Seele und es wird gut. Wirst sehen. Ok? (Ausserdem ist immer noch dein Pan da. Der liebt dich und glaubt an Dich. Und ich auch) Vom Trübsal blasen wird man nur krank!! 
 

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